Gestern am späten Nachmittag plagte mich plötzlich ein stechender Schmerz an einem Backenzahn. Der Schmerz trat nur auf, wenn ich Druck auf den Zahn ausübte, war aber dann sehr stechend und stark.
Die Nacht hab ich dann halbwegs gut überstanden, einen entspannenden Schlaf hatte ich aber nicht. Heute morgen war der Schmerz nicht weg. Ein Besuch beim Zahnarzt würde unausweichlich sein. Ich malte mir schon aus, dass der ganze Zahn entfernt werden müsste. Eine Brücke würde notwendig sein – und die kostet bekanntlich Geld.
Gleich heute morgen meldete ich mich in der Praxis meines Vertrauens. Ich bekam einen Termin für 11.15 Uhr mit der Ankündigung, dass ich vielleicht etwas warten müsste. Pünktlich traf ich in der Praxis ein, die Wartezeit hielt sich in grenzen. Und endlich sass ich auf dem Stuhl, der mir auf die eine oder andere Weise Erlösung bringen sollte.
Die Erlösung stellte sich so dar, dass es sich um eine Entzündung an der Wurzel handelt weil der Nerv des Zahnes sich entschieden hat, sich aufzulösen. Der Doc erklärte mir die Prozedur, die notwendig sein würde, mich von den Schmerzen zu befreien: Eine Bohrung bis zur Wurzel, das Gammelsfleisch den Gammelnerv entfernen, etwas in das Loch einfüllen, dass die Entzündung zur Strecke bringen soll, das Loch provisorisch verschliessen weil in der nächsten Woche eine zweite Dosis des Medikaments notwendig ist. Um den Bohrschmerz erträglich zu machen, bekam ich eine Spritze. Was ich noch nie erlebt habe: Ich habe den Einstich überhaupt nicht gespürt.
Nach einigen Minuten Wartezeit ging die Bohrerei los. Als ich ganz fürchterlich zusammenzuckte, bekam ich einen Betäubungsspritzennachschlag. Danach wurde an meinem Zahnloch noch etwas herumhantiert – fertig und nachspülen.
Das Spülen gelang mir aufgrund der noch vorhandenen Betäubung der rechten Mund-/Gaumen-/Kieferoberseite nicht so recht. Eh ich mich versah, lief das Wasser aus meinem soeben geretteten Esszimmer wieder heraus. Mir war jetzt klar, warum ich erst wieder was essen durfte, wenn die Betäubung raus ist.
Dienstag nächster Woche gibt es einen Medizinnachschlag in das Loch, 2 Wochen später soll der Zahn dann wieder endgültig geschlossen werden. Da der Zahn somit nicht entfernt werden muss, lass ich diese Prozedur gern über mich ergehen.