Seit heute Morgen 02.00 Uhr sind auch die Lokführer der GDL wieder im Einsatz. Es gibt viele Stimmen, die sich mit dem Streik der Lokführer auseinandersetzen. Die meisten Stimmen, so mein Eindruck, sind nicht gerade auf der Seite der Streikenden, was einerseits verständlich ist. Viele Menschen, hauptsächlich die auf die Bahn angewiesenen Pendler, müssen erhebliche Einschränkungen in Kauf nehmen. Aber auch die, die mit dem Wagen zur Arbeit fahren, sind durch ein vermehrtes Verkehrsaufkommen beeinträchtigt.
Es gibt Stimmen die sagen: Die können doch nicht einfach streiken und uns im Regen stehen lassen. Die Wirtschaft jammert, es drohen Stillstände und Engpässe. Und schuld daran sind die Streikenden. Man tut gerade so, als sei der Streik ein Verbrechen an der Wirtschft und der Bevölkerung, ja, als sei der Streik ungesetzlich.
Aber nein, das ist er nicht, das wurde gerichtlich festgestellt, zum Glück. Jeder, der nicht gerade Beamter ist, hat das Recht, mitteils eines Streiks zu versuchen, seine Forderung durchzusetzen. Aber dieser Streik trifft einen grossen Teil Deutschlands. Er trifft viele Menschen persönlich. Und das ist es, was viele als ungerecht ansehen.
Vor ca. 6 Monaten gab es einen Streik im Baubereich. Er wurde wahrscheinlich nur von Wenigen wahrgenommen. Weil eben nicht soviele Leute mit dem Bau zu tun haben wie mit der Bahn fahren. Ich spitzte damals schon meine Ohren und blieb mit grossem Interesse am Ball. Das Elbe-Penthouse war nämlich noch nicht fertiggestellt. Damals hätte ein Streik auch uns direkt treffen können. Eine Bauverzögerung hätte mich Geld gekostet, das der Bauträger nicht erstattet hätte. Ich hätte zähneknirschend auf das Ende des Streiks gewartet und hätte nichts dagegen tun können. Zum Glück wurde das Baufeld nicht bestreikt
Wie ich anfangs sagte gibt es das Recht auf Streik. Und auch unter den Banhfahrern und Pendlern gibt es sicher Tausende, die mittels eines Streiks ihren Forderungen Nachdruck verleihen würden. Aber man kann nicht immer mit dem Finger auf die Anderen zeigen, wenn man selbst durch einen Streik betroffen ist – bei allen Unanehmlichkeiten, die dadurch entstehen.
Richtig, ein Streik der nicht weh tut bringt nix!
Ich findes es richtig, dass die GDL unnachgiebig bliebt und an ihren Forderungen fest hält. Auf halben Wege stoppen? Dann hätten sie gar nicht erst mit Forderungen und Streik anfangen brauchen.
Für andere Unternehmen, die ähnliche kostensparende Maßnahmen üder Gehälter verwirklichen wollen, werden es sich nun drei mal überlegen, ob sie diesen Weg gehen.
Gruß Nordstrahl
Ich bin auch Bahnfahrer, aber meines Erachtens hätten sie schon jetzt unbefristet streiken sollen. Denn gross geschadet hat es bisher der Wirtschaft noch nicht, ausser einmal Kurzarbeit…mehr hörte man nicht. Sonst hätten alle gejammert. Und Herr Wend von der SPD will unbefristete Streiks per Verfassungsänderung verbieten, damit der Wirtschaft kein Schaden zugefügt wird. Man sollte eher ihn verbieten nochmal zu kandidieren…
Das Streikrecht ist mir heilig, auch wenn ich gut reden/schreiben habe, weil es mich nicht trifft (oder kaum). Ich gebe der Bahn die Schuld und hoffe, dass Herr Meh… bald abgelöst wird. Wenn man nicht will, dass die Lokführer streiken, muss man die Bahn nicht privatisieren, sondern wichtige Funktionen von Beamten wahrnehmen lassen!
@April:
Deine Worte sprechen mir aus der Seele.
Die Altvorderen haben sich bestimmt was dabei gedacht, als sie die Beamten “einführten”. Und das war auch gut so.
Heute zählt nur noch der Kommerz. Und der geht auf Kosten der Arbeitnehmer. Und die Mangager stecken sich die Taschen voll.