Gestern waren wir in der Colorline Arena und haben uns eine Show mit David Copperfield angesehen. Während der Wartezeit auf unseren Plätzen wurden uns via Leinwand pausenlos die fast unzähligen Superlativen dieses Künstlers vorgeführt. Nur eine davon habe ich behalten: Einziger Magier, der zu Lebzeiten auf Briefmarken abgebildet ist.
Die Show begann mit ca. 15-minüter Verspätung, wohl verursacht durch einen Engpass im Eingangsbereich, in dem alle Besucher von Sicherheitskräften abgetastet wurden. Darauf waren wohl die wenigsten Gäste eingestellt und kamen dementsprechen in letzter Minute.
Am Anfang der Show wurde ein Film gezeigt, bestehend aus Zusammenschnitten seiner spektakulärsten Geheimnisse: Durch die Chinesische Mauer gehen, einen Eisenbahnwaggon verschwinden lassen, die Freiheitsstatue verschwinden lassen, die Todessäge – und noch einige mehr. Dann endlich erschien David Copperfield auf der Bühne, natürlich mittels eines seiner Tricks.
Mit Witz und Charme hatte er da Publikum schnell auf seiner Seite. Seine meist englisch gehaltene Moderation wurde live von einem Dolmetscher übersetzt, der teilweise auch mit in die Show einbezogen wurde.
Die einzelnen Tricks gestalteten sich recht lang. Er erzählt viel, sucht Leute aus dem Publikum aus, macht Witze. Es ist also nicht so, dass sich in schneller Folge Illusion an Illusion reiht. David Copperfield inszeniert sich selbst, stellt sich in den Vordergrund. Und ganz beiläufig spielt er mit der Illusion und führt uns seine Tricks vor.
Spektuklär war das Erscheinen eines Amerikanischen Cabrios unter einer Plane und umgeben von Menschen, die er sich aus dem Zuschaueraum ausgesucht hat. Wissend, dass alles Trick und Illusion ist, fragt man sich: Wie funktioniert das?
Vieles bleibt im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln: Der Hintergrund der Bühne ist total schwarz und die Bühne ist nur spärlich beleuchtet. Ohne die Leistung des Magiers schmälern zu wollen, aber dadurch wird der Eindruck erweckt, dass dort viele Dinge geschehen, die der Zuschauer nicht sehen soll. Es ging ein wenig die Illusion verloren, dass es Magie ist, was auf der Bühne passiert – eben alles nur ein Trick.
Nach 90 Minuten war der Zauber vorbei. Zum Abschluss liess er noch 10 Zuschauer aus dem Publikum verschwinden, die er auf die Bühne geholt hatte. Auch hier fragt man sich, wie macht er es möglich? Werden diese Leute sozusagen vereidigt, den Trick nicht preiszugeben? Die Leute waren natürlich nicht weg sondern erschienen wenige Minute später wieder durch das Foyer im Zuschauerraum.
Es war zwar eine interessante Show, gewürzt mit einer gehörigen Portion Witz, aber es war insgesamt nicht ganz so spektakulär wie man es aus dem Fernsehen kennt.