Aus Zeitmangel wegen lieben Besuchs und diverser Unternehmungen mit besagtem Besuch kam ich in den vergangenen Tagen nicht dazu, mein Weblog zu aktualisieren.
Hier nun ein Abriss dessen, was mich in den letzten Tagen bewegt hat und was so geschehen ist:
Freitag, 11. August 2006
Der kleine Franjo ist tot, gestorben an Herz- und Kreislaufversagen. Was war geschehen?:
Nach einer kleinen Routineoperation (Beseitigung einer Vorhautverengung) kam es zu einer Komplikation. Die behandelnde Ärztin machte bei der Behandlung der Komplikation einen Fehler. Daraufhin kam es zum Hirntot des 4-jährigen Jungen. Er wurde nur noch mit Apparaten am Leben erhalten. Eine sogenannte Ethikkommission sollte den Eltern bei der Entscheidung, die Apparate abzustellen, beistehen. Diese schwere Entscheidung ist den Eltern abgenommen worden weil der kleine Körper aufgegeben hat.
Ich hätte nicht in der Haut der Eltern stecken mögen, die Entscheidung zu treffen. Ihr Kind, aussehend wie friedlich schlafend, nur noch an Apparaten hängend am Leben erhalten, soll endgültig sterben. So traurig das Schicksal des Jungen und seiner Familie auch ist – so, wie es gekommen ist, ist es besser.
Inzwischen ist die Mutter in stationärer psyischer Behandlung, so wie auch die Ärztin, die den Tod des Kleinen zu verantworten hat.
Doch nun zu erfreulichen Dingen:
Aus gegebenem Anlass wollte ich Bernd an diesem Wochenende eine Überraschung bereiten. Da ich aber nicht in der Lage war, die Vorbereitugen für dieses Wochenende allein zu bewerkstelligen, habe ich ihm in der vorigen Woche von meinen Planungen in Kenntnis gesetzt, die bereits seit einigen Monaten feststehen:
1. Frank aus München kommt
2. Meine Eltern kommen zum Kaffee und essen gehen
3. Wir gehen segeln
Während Bernd Frank vom Flughafen abholte konnte ich die letzten Vorbereitungen in der Wohnung erledigen, die halt so üblich sind wenn Besuch kommt.
Es gibt immer viel zu erzählen wenn wir Frank treffen, wozu wir während eines ausgiebigen Frühstücks reichlich Gelegenheit hatten.
Am späten Nachmittag machten wir uns auf den Weg nach Geesthacht um unserem Gast dort den aktuellen Stand der Bautätigkeit in unserer neuen Heimat zu zeigen. Danach waren wir in der Alten Försterei. Dort wird freitags ein italienisches Buffett angeboten, was wir schon lange mal probieren wollten. Die Auswahl war nicht sehr gross, aber überaus lecker. Wenn wir erst mal im Elbe Penthouse wohnen, werden wir sicher öfter in dem netten und gemütlichen Restaurant zu gast sein. Frank war so nett und übernahm die Rechnung. Vielen Dank!
Samstag, 12. August 2008
Bernds Mutter und meine Eltern kamen heute zum Nachmittagskaffee. Ursprünglich war es meine Absicht, selbst eine leckere Torte zuzubereiten. Da ich aber keine Lust verspürte in der Küche zu hantieren während wir Besuch haben, griffen wir in die Tiefkühltruhe im Supermarkt und kauften eine Käse-Sahnetorte von Coppenrath und Wiese. Mein Vater frage zwar, ob die denn echt sei oder aus Gips, aber geschmeckt hat sie ihm trotzdem. Ich muss zugeben, dass die Torte so perfekt aussah, dass man annehmen konnte, es sei ein Schaustück. Aber sie war wirklich gut, nicht nur im Aussehen, auch im Geschmack.
Zum Abendessen hatten wir einen Tisch im Restaurant Bellini um die Ecke reserviert. Wie immer war die Bedienung freundlich und das Essen ausgebrochen ausgesprochen gut. Zu einem günstigen Preis bekommt man hier wirklich gute Qualität. Leider war heute keiner da, der die Rechung übernahm. Ich musste also selbst bezahlen.
Sonntag, 13. August 2006
Um sieben Uhr früh klingelte der Wecker. Als Mitbringsel für unsere Gastgeber hatten wir uns unter anderem den Olivenkuchen ausgedacht. Und der schmeckt frisch gebacken ganz bestimmt am besten. Während Frank noch selig schlummerte werkelte ich bereits in der Küche und Bernd war auf dem Weg zum Bahnhof, um frische Brötchen für das Frühstück zu holen.
Das Timing für den Kuchen war perfekt: Kurz bevor wir das Haus für unsere Segeltour velassen mussten, war er fertig. Die Autobahn in Richtung Ostsee war auf allen drei Spuren dicht befahren. Auffallend waren die vielen Linksfahrer. Es gab absolut keine Veranlassung, nur die mittlere und linke Fahrspur zu benutzen. Da die rechte Spur meist kilometerweit frei war, bin ich dort an recht vielen Fahrzeugen vorbeigefahren – allerdings mit einem etwas mulmigen Gefühlt.
Kurz nach dem wir an Bord der Segelyacht von Familie F. waren, hiess es auch schon Leinen los. Der Wetterbericht hatte nämlich schwere Gewitter vorhergesagt. Und bevor die eintrafen, wollten wir noch ein wenig auf der Lübecker Bucht segeln. Obwohl der Himmel um uns herum ziemlich nach Gewitter aussah, hielten die sich fern und belästigten uns nicht.
Die Ostsee war von einem grünen Algenteppich überzogen, wie ich es noch nie gesehen hatte. Richtig ekelig sah das aus. Die Algen heissen Blaualgen. Warum die allerdings grün sind bleibt ein Rätsel. Den Segelspass vemiesten uns die grünen Blaualgen nicht. Und baden wollten wir eh nicht. Nach etwa zwei Stunden ging es zurück in den Hafen. Nach einer kleinen Hafenrundfahrt, während der wir den Passagiersegler „Sea Cloud 2“ passierten, machten wir im Yachthafen wieder fest.
Karin machte uns den Vorschlag, doch mal die „Passat“ zu besichtigen. Die Viermastbark liegt direkt am Yachthafen vertäut und dient wasserseitig als Wellenschutz. Die Idee fanden wir gut und wenige Minuten später standen wir an Deck des beeindruckenden Museumsschiffes.
Als wir auf die Yacht zurückkamen, war dort der Tisch reichlich gedeckt und wir nahmen ein üppiges kaltes Abendessen zu uns. Man wusste gar nicht, was man essen sollte – so gross war die Auswahl. Ich glaube, dass ich auch gar nicht alle Köstlichkeiten verkostet habe.
Für die Rückfahrt nach Hamburg wählte ich eine Strecke durch Meck-Pom. Wenn man schon einen Gast hat, dann soll man ihn auch so viel wie möglich bieten.
Montag, 14. August 2006
Da heute Abreisetag für Frank war, hatten wir nichts geplant. Der Dauerregen erstickte auch jegliches Interesse, etwas zu unternehmen, im Keim. Nach dem Frühstück wollte Frank noch mal in die City zu Saturn. Bernd wollte auch nach etwas Ausschau halten. Und so fuhren die Beiden in die Stadt. Eigenlich wollte ich auch mit, aber wegen eines merkwürdigen Rumorens im Bauch blieb ich lieber zu Hause.
Nach der Rückkehr der Beiden liessen wir das Wochenende noch mal Revue passieren. Und ganz plötzlich hatten wir eine Einladung von Frank, Sylvester nach München zu kommen. Schnell waren günstige Flüge gefunden und gebucht. Diesen Jahreswechsel werden wir also mal in München feiern.
Bald wurde es Zeit, dass Frank zum Flughafen gebracht werden musste und Bernd machte sich mit ihm auf den Weg.
Ein sehr schönes Wochenende war jetzt beendet, ein Wochenende, das eigentlich für Bernd eine Überraschung sein sollte. Er hat sich trotzdem riesig gefreut!