Reise in die Vergangenheit

Ich hatte ja bereits früher erzählt, dass ein ehemaliger Geschäftspartner aus DDR-Zeiten mein Weblog und mich gefunden hat. Man sieht also mal wieder, dass

1. die Schifffahrtswelt klein ist
und
2. die schwule Welt ist klein ist.

Wir verabredeten seinerzeit, dass wir in Kontakt bleiben und uns in Wismar zu einem Gedankenaustausch treffen. Heute war es endlich so weit und Bernd und ich machten uns auf den Weg nach Wismar.

Ich bin zu DDR-Zeiten zwei Mal in Wismar gewesen und hab zusammen mit meinem damaligen Chef die Firma – sie war damals ein VEB – besucht. Telefonisch hatten wir sowieso einen intensiven Kontakt. Leider hatte ich von Wismar selbst damals wenig gesehen. Wir fuhren immer direkt zum Büro am Hafen, gingen später in einem Restaurant essen und fuhren danach wieder zurück nach Lübeck. Ich war also jetzt neugierig, von der Stadt etwas mehr zu sehen.

Wir trafen uns mit Günter und Reiner an einer Tankstelle, wo wir unseren Wagen abstellen konnten. Von dort ging es dann mit Günters Wagen weiter in die Stadt. Bei einem Cappuchino bzw. Kaffee berochen wir uns erstmal ein wenig bevor wir uns auf den Weg zu einem Stadtrundgang machten. Wismar ist zum Weltkulturerbe ernannt worden. Überall gut erhaltene bzw. liebevoll restaurierte alte Häuser, Lübeck nicht unähnlich.

Wahrscheinlich haben die Juroren die Tittentasterstrasse übersehen – sonst wäre es wohl nichts geworden mit der Weltkultur.

Bei aller Kultur hatten wir genügend Zeit und Gelegenheit, über alte Zeiten zu sprechen. Viele Namen tauchten auf, mit denen wir damals einen intensiven Kontakt pflegten. Vor meinem geistigen Auge erschienen Bilder von Personen und Gelegenheiten, bei denen ich diese Leute getroffen habe. Günter war erstaunlicher Weise in der Lage, zu jedem Einzelnen ein paar Fakten zusammen mit Jahreszahlen beizusteuern. Doch irgendwann hatte auch er den Kontakt verloren. Nach der Wende und der Wiedervereinigung hat sich „drüben“ viel verändert. Firmen wurden von anderen Firmen übernommen oder mit ihnen verschmolzen bzw. liquidiert. Die ehemaligen Mitarbeiter wurden in alle Winde verstreut. Meinen Dank an Günter für den geschäftlichen Trip in die Vergangenheit.

Nach einem leckeren Essen am Rande des Martkplatzes von Wismar unter schattenspendenden Sonnenschirm machten wir uns auf den Heimweg. Eine Stunde 15 Minuten dauert die Fahrt über die A20 und A1 nach Hamburg. Wenn ich mich richtig erinnere, hat damals die Reise von Lübeck nach Wismar länger gedauert, was wohl zum Teil auch an der Grenzabfertigung gelegen hat.

Ergänzung: Aufgrund erheblicher Probleme bei der Internetverbindung wird dieser kleine Bericht erst heute, am 13.6.2006 veröffentlicht.

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