Die Nacht mit der Maus

Die Hasen hatten zur Halloween-Party geladen. Stilecht hatten sie die Hasenbude mit Spinnennetzen, kleinen Geistern und allerlei anderen üblichen Halloweenzutaten geschmückt.

Bereits im Vorwege hatte ich von Holger erfahren, dass es eine Art Kürbismenue geben würde. Vorsichtig hatte ich durchblicken lassen, dass der Kürbis an sich nicht so mein Fall ist. Aber heute Abend musste ich da durch, und – welche Überraschung – es hat mir geschmeckt, auch wenn mir bereits bei der Suppe ein Zahn abgebrochen ist. Der geneigte Leser wird sich jetzt fragen, was das für eine harte Suppe war. Nun, die Konsistenz der Suppe war so, wie sich das für eine ordentliche Suppe gehört. Aber sie wurde mit Kürbiskernen bestreut. Einer davon ist meinem Zahn nicht bekommen, obwohl Kürbiskerne, besonders für Männer, doch sehr gesund sein sollen. Die weiteren Speisen waren eher breiig und konnten kein weiteres Unheil anrichten. Selbst die schleimigen Fäden im Nachtisch gelangten problemlos in den Verdauungsbereich.

Nach dem Essen wurde eine herzhafte Bowle kredenzt. Nein, keine Kürbisbowle mit ganzen Früchten, sondern eine Ananas-Mandarinen-Bowle. Die alkoholische Grundlage dieses Getränks war Wodka! Dementsprechend lockerte sich die Stimmung zusehends je weiter der Abend fortschritt. Das Zeitgefühl war dahin und plötzlich war bereits die zweite Stunde des nächsten Tages angebrochen, Zeit nach Hause zu fahren. Unser Dank gilt den Hasen, die sich wieder viel Mühe gemacht und ein schleimiges leckeres Mahl zubereitet haben.

Zu Hause angekommen verschwand Bernd gleich im Badezimmer um sich für die Nacht vorzubereiten. Auf meinem Weg durch das Wohnzimmer ins Schlafzimmer sah ich etwas durch die Stube wuseln, eine Maus! Sie verkroch sich unter dem bis auf den Boden reichenden Fenstervorhang. Trotz meines alkoholisierten Zustands war ich geistesgegenwärtig genug, die Türen zum Schlafzimmer und zur Küche zu schliessen um die Fluchtmöglichkeiten unseres ungebetenen Gastes einzuschränken. Dann wartete ich auf Bernd. Gemeinsam scheuchten wir das kleine Tier auf, mit dem Erfolg, dass es unter dem Sofa verschwand. Uns blieb nichts anderes übrig, als das Sofa von der Wand zu tragen. Aber da war keine Maus. Sie konnte nur im Bettkasten sein. Also zogen wir das Sofa auch noch aus um an den Bettkasten zu gelangen. Die Maus sass tatsächlich dort drin, sprang heraus und lief wieder durch die Stube. Irgendwie gelang es uns, sie in den Flur zu scheuchen und von dort ins Treppenhaus. Uff, erstmal war sie aus der Wohnung raus. Doch im Treppenhaus konnten wir sie auch nicht lassen. Ich fuhr mit dem Lift nach unten, öffnete die Haustür und blockierte den Weg in den Keller während Bernd den Nager von der 3. Etage über die Treppen nach unten scheuchte. Sportlich nahm sie 2 Stufen auf ein mal und lief schnurstracks aus der offen stehenden Tür ins Freie. Die Mäusejagd war beendet. Nur fragen wir uns, wie kommt die Maus in eine Wohnung in der dritten Etage? Die Wohnungstür steht nie unbeobachtet offen. Sie kann also nur durch die Balkontür in die Wohnung gelangt sein. Aber wie ist sie auf den Balkon gekommen? Diese Frage wird sich wohl nicht klären lassen.

Statt auf Mäusejagd zu gehen wollte ich mir eigentich den Mars angeschaut haben, der in dieser Nacht zu sehen gewesen sein soll. Dem Mars wird nachgesagt, dass er auf den Mann einen gewissen Einfluss haben soll. Gesehen habe ich den Mars in dieser Nacht nicht, aber …..

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