Bärenparty

Bären und Bärenliebhaber gibt es wohl fast überall in Deutschland und auf der Welt. In grösseren Städten sind sie organisiert. Köln hat wohl „bärenmässig“, wie bei anderen schwulen Veranstaltungen auch, eine Vorreiterrolle. In Hamburg sind die Bären bei den Nordbären organisiert. Diese Gruppe gibt es erst seit 1998. Der Höhepunkt jedes Bärenclubs ist das jährliche Bärentreffen. An diesem Wochenende fand es in Hamburg statt. Heute Abend war die grosse Party im MHC.

Bernd und ich waren seit Monaten nicht mehr aus. Da wir wussten, dass ein paar Freunde von uns dort sein würden, hatten wir uns entschlossen, an der Bärenparty teilzunehmen.

Kurz nach 20.00 Uhr waren wir dort. Es waren schon ein paar Bären und Bärenliebhaber versammelt. Wir wurden mehr oder weniger verstohlen beäugt, wie das eben bei Neuankömmlingen so üblich ist. Nach und nach trafen auch unsere Freunde ein. Wir unterhielten uns eine Weile und landeten irgendwann auf der Tanzfläche. Der DJ legte einen guten Mix für jeden Geschmack auf. Volker wollte unbedingt „Divas“ hören, ein Grand-Prix-Beitrag aus Israel von vor ein paar Jahren, und bestellte dieses Stück beim DJ. Unser Chor hat zu diesem Song eine nette Choreographie entworfen, die wir auf jeder unserer Partys tanzen. Da ein paar unserer Chorschwestern anwesend waren, war es kein Problem, zu diesem Song zu tanzen – leicht tuckig unter Kerlen und Bären – aber immer wieder ein Erfolg.

„It’s raining men“, dieser Titel darf wohl auf keiner schwulen Veranstaltung fehlen und wurde auch hier gespielt. Dazu drehte der DJ die Regler voll auf. Aus den Boxen kam nur noch ein Kreischen und die Ohren schmerzten. Warum muss Disco immer gleichgesetzt werden mit laut? Es geht auch ein bisschen leiser, ein wenig nur, das reicht auch. Und man kann sich dann auch noch unterhalten. Ich verzog mich aus dem direkten Schallbereich der Boxen an die Seite und schaute dem Treiben zu. Auf die Tanzfläche setzte ich keinen Fuss mehr.

Kurz nach 01.00 Uhr verliessen wir die Party. Peter und Ralf waren dankbar, dass wir sie im Wagen mitgenommen haben. Ralf wohnt bei uns sozusagen um die Ecke.

Unser Fazit dieses Abends: Es war schön, mal wieder auszugehen, Freunde zu treffen und mit ihnen Spass zu haben, ein wenig zu tanzen und Männer gucken! Appetit holen wir uns ausserhalb, aber gegessen wird zu Hause! Und ich habe wieder Jemanden persönlich getroffen, den ich aus dem Internet kenne: Stefan, kein Bär, aber ein netter Bärenliebhaber.

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