Peter kenne ich jetzt etwas länger als 2 Jahre. Er ist Schüler an einem Gymnasium in Lüneburg. Wir haben eine sehr intensive Beziehung. Peter erzählt mir fast alles aus seinem Leben und fragt mich oft um Rat, wenn er mal nicht weiter weiss. Peters Vater schickte mir heute eine Email, über die ich mich sehr gefreut habe. Ich möchte sie Euch nicht vorenthalten:
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Lieber Herr Kloetzen,
nachdem mir Peter stets Ihre werten Grüsse übermittelt hat, darf ich Sie heute auf diese Weise mal ansprechen, weil ich vor Peter und im speziellen zu Ihrer Beziehung zu ihm ja bekannter Weise keine Geheimnisse habe, was Ihnen bestimmt ebenso recht ist. Besonders angetan war Peter von meiner Reaktion zum Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zu den gleichgeschlechtlichen Ehen, was er Ihnen ja auch gleich übermittelt hat. Dazu möchte ich nur anmerken:
Deutschland und seine Einstellung zu dieser Problematik gehört in der Welt zu den rückständigsten Nationen der modernen Welt, was mich schon lange stört. Selbst wenn man keinen eigenen Bezug zu dieser Angelegenheit hätte, so müsste es jeden erzürnen, mit welcher Verlogenheit hier insbesondere die christlichen Kirchen die Vernunft der Volkes vernebeln und böse Saat säen. Nur aus diesem Grunde war es wie ein Aufschrei, als ich in Florida das Ergebnis zur Kenntnis nahm. Meine ganze Hoffnung setze ich darauf, dass sich diese Entwicklung fortsetzt und der Begriff “ Freiheit “ endlich in seiner Gesamtheit von den staatlichen Institutionen begriffen wird.
Alles erdenklich Gute wünscht G.G.
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Ein paar persönliche Anmerkungen von Peters Vater habe ich aus verständlichen Gründen weggelassen. Mir geht es nur darum, aufzuzeigen, welche positive Meinung man zur Homo-Ehe und Homosexualität haben kann. Leider gibt es immer noch Eltern, die nicht akzeptieren wollen, dass ihre Söhne schwul sind. Herr G. hat recht: Es muss noch viel geschehen in Deutschland!
Passend zum Thema eine dpa-Meldung, die ich heute gelesen habe:
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Homo-Ehe: Stoiber unter Druck
In der Union gibt es Differenzen über die Zukunft des Gesetzes zur „Homosexuellen-Ehe“ Während Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) bekräftigte, das Gesetz werde im Fall seines Wahlsieges respektiert, forderten andere Unionspolitiker, die „Homo-Ehe“ dann zu überprüfen. Der rechtspolitische Sprecher der Union, Norbert Geis (CSU), die Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach (CDU) und der CSU-Fraktionschef im bayrischen Landtag, Alois Glück, wollen die „Homosexuellen-Ehe“ kippen.
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Wir können wirklich nur hoffen, dass uns Herr Stoiber am 22. September erspart bleibt und nicht konservative Kräfte wieder die Oberhand gewinnen!!!