Doktorsachen

Los ging es am Dienstag dieser Woche: Beim Urologen in den Becher pinkeln und mit einer Überweisung zum Labor zwecks Ermittlung des PSA-Wertes.

Heute dann das Gespräch mit dem Urologen: Keine Veränderung, wir sehen uns in 9 Monaten wieder.

Am Montag nächster Woche vorbereitende Behandlung bei meinem Zahnarzt für die in der Woche danach anstehende Kiefern-OP.

Mittwoch Ohren waschen beim HNO, ist einmal im Jahr notwendig bei mir. Gut, dass es vor der Kiefern-OP gemacht wird. Es ist doch sehr unangenehm, wenn an den Kieferknochen rumgemacht wird und man wegen eines halbzugematschten Ohrs die Geräusche noch viel intensiver hört. Lasst mal beim Duschen das Wasser auf den Kopf prickeln und haltet die Ohren zu, dann wisst ihr, was ich meine.

Dann am 5. November die Kiefern-OP für das Implantat. Ich rechne fest damit, dass ich danach nochmal zur Kontrolle muss.

Ein Termin beim Hausarzt hab ich dann Mitte November auch noch. Vielleicht verschieb ich den auch, hab keine Lust, da mit einer dicken Backe aufzuschlagen.

Anfang September war ich ja bei einem Orthopäden wegen Rücken. Ich bekam eine Überweisung für ein MRT, welches wenige Tage später durchgeführt wurde. Sobald ich den Termin dafür hatte, wollte ich mir einen neuen Termin beim Doktor geben lassen, wie es mir aufgetrgen wurde. Aber es gab keine Termine! Es ist doch normal, dass es nach einer weiterführenden Untersuchung ein Gespräch gibt, in welchem dem Patienten der Befund erklärt wird und eventuell notwendige Behandlungen abgestimmt werden. Ich sollte doch mal online gucken, wann es denn wieder Termine geben würde. Na ja, Kassenpatient eben.

Ich war bei einem Facharzt, ich war zum MRT, ich habe aber keine Diagnose, was mit meinem Rücken los ist! Es ist nicht zu glauben. Ich habe einzig die CD mit den Aufnahmen meiner LWS.

Ich habe jetzt das Institut angeschrieben, bei dem das MRT gemacht wurde und nachgefragt, ob man mir den Befund zuschicken kann. Dazu hatte ich geschrieben, dass ich keine Termine bei dem Arzt bekomme. Innerhalb 5 Minuten hatte ich die Bestätigung, dass mir der Befund zugeschickt wird. Bin sehr gespannt, was da drinsteht und was ich dann machen werde. Zu DEM Orthopäden werde ich jedenfalls nicht mehr gehen.

12 Gedanken zu „Doktorsachen

  1. Ralf

    In keinem anderen Land der Welt werden im orthopädischen Bereich so oft und so viele bildgebende Verfahren angewandt wie in Deutschland. Ergebnis ist in der Regel NULL oder eine Fehldiagnose, letzteres weil die Besitzer des Maschinenparks so gut wie nie die nötige Ausbildung besitzen, die von ihren Apparaten gemachten Bider zutreffend zu lesen. Die haben nur das Geld, solche Geräte zu kaufen und sie zu betreiben, aber keinerlei anatomische Kenntnisse. Ich selbst hatte zum Beispiel angeblich zwei Tumore (je einen an jeweils anderer Stelle bei Jahre auseinanderliegenden MRT in verschiedenen Instituten), diagnostiziert durch einen jeweiligen „Arzt“ zuerst des einen, dann eines anderen Instituts. Das eine Mal hat der Gutachter der Ärztekammer, das andere Mal der Chefarzt der Orthopädie am hiesigen Klinikum diese Fehldiagnose in der Luft zerrissen. Der eine „Tumor“ war ein ganz gewöhnliches, lediglich ein bisschen zu groß geratenes Organ, der andere war eine harmlose Gewebeverschlingung ohne Krankheitswert. Ursachen von Rückenschmerzen bilden sich grundsätzlich nicht ab. Ausnahmen gibt es natürlich, aber das kann dann nur ein erfahrener Orthopäde beurteilen, kein Maschinen“arzt“. Ich lebe seit 45 Jahren mit wiederkehrenden mehr oder weniger starken Rückenschmerzen. Glaub mir: Mit bildgebenden Verfahren konnte NIE NIE NIE ein Schmerzherd identifiziert werden. Medikamente und Bestrahlungen blieben stets wirkungslos. Hilfreich ist nur Osteopathie. Als ich vor 20 Jahren vor Höllenschmerzen in jeder denkbaren Körperhaltung nahe am Selbstmord war, wurde mir von einem Orthopäden ein Osteopath empfohlen. Nach den ersten beiden Behandlungen schon war ich schmerzfrei. Seither gehe ich dorthin, in aller Regel mit Erfolg. Bei Dir kann natürlich alles ganz anders sein – aber gesundes Misstrauen gegenüber mysteriösen Bildern nicht minder mysteriöser Apparaturen, noch dazu interpretiert von Leuten, die gar nicht vom Fach sind, ist immer angebracht. Wenn was am Auto klappert, gehe ich ja auch nicht zum Fernsehtechniker.

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        1. Hans-Georg

          Ein guter und sorgfältiger Orthopäde wird sich niemals auf den Befund des Instituts verlassen. Er wird sich die Foto anschauen und selbst durch verschiedene manuelle Tests versuchen herauszufinden, was das Problem ist. Ein MRT sollte nur unterstützend sein und die Diagnose des Arztes bestätigen oder eben nicht.

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          1. Ralf

            Sehr richtig. Und bei mir war das MRT stets ohne Befund, aber regelmäßig mit alarmistischer Fehldiagnose des Maschinenbetreibers versehen, egal welches Institut das gerade war. O-Ton eines Orthopäden: „Die sollen ihre Bilder machen und die Diagnose Fachleuten überlassen. Von menschlicher Anatomie haben die doch gar keine Ahnung.“ Falls ich mich tatsächlich mal breitschlagen lasse, ein MRT machen zu lassen, verweigere ich jedes Gespräch danach mit dem Maschinenbetreiber unter Hinweis auf mangelnde Fachkompetenz. Die Herren sind dann zwar beleidigt, weil sie erstens die Wahrheit nicht vertragen und zweitens den Blödsinn, den sie mir erzählen wollen, dann nicht abrechnen können, aber ich spare Geld und Nerven.

        2. Ralf

          Deutschland ist auch das Land mit den weltweit meisten Operationen an der Wirbelsäule. Die sind großteils weder notwendig noch zielführend. Sage nicht ich, sondern einer der bekanntesten Orthopäden Deutschlands, der sich dazu schon wiederholt öffentlich geäußert hat. Mag in Eurem Fall ja anders sein, was aber nichts am Problem an sich ändert.

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      1. Ralf

        Nur dass man einen Bandscheibenvorfall auch im Röntgenbild sieht. Dafür braucht es kein MRT. Dessen Sinn ist dann nur die Einkommensmaximierung des Maschinenbesitzers.

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      1. Ralf

        In Fällen, in denen tatsächlich ein Tumor da ist, sind MRT-Untersuchungen natürlich geboten und sinnvoll, wenn das Ergebnis anschließend von einem Fachmann/einer Fachfrau (und das ist eben nicht der Betreiber der Maschine) beurteilt wird. Es kann freilich nur jeder die eigenen Erfahrungen schildern, und die sind bei mir so, dass Tumore jeweils vom Betreiber einer solchen Maschine halluziniert wurden. Du kannst Dir sicher vorstellen, welche Panik eine derartige Diagnose auslöst und wie schwer es für diese dann überprüfende echte Ärzte ist, den Patienten zu beruhigen und ihm glaubhaft zu versichern, dass da eben kein Tumor ist. Da brauchte es bei mir schon die Autorität von Gutachter und Chefarzt. Deshalb sollte es Maschinenbetreibern schlicht gesetzlich verboten sein, mit den Patienten über die Bilder zu reden – aber dann könnten sie für den gefährlichen Schwachsinn, den sie dabei absondern, ja kein Geld mehr kassieren. Übrigens: Das Gesundheitsministerium hat mir im Gefolge einer dieser Fehldiagnosen auf Nachfrage schriftlich mitgeteilt, dass ein Arzt, der eine Fehldiagnose gestellt hat, nicht verpflichtet ist, den Patienten über seinen Fehler aufzuklären und die Fehldiagnose zurückzunehmen. Das muss man sich erst mal setzen lassen. Damit stehen Ärzte auf der Stufe von Leuten, die für ihre Handlungen wegen geistiger Behinderung oder Störung nicht verantwortlich sind (ein Status, den sonst nur Richter besitzen). Ob das wirklich in ihrem Interesse ist und ob es dem Berufsstand guttut, sei dahingestellt.

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  2. Elvira

    Hier in Berlin ist es fast ein Ding der Unmöglichkeit, einen Termin beim HNO zu bekommen, gefolgt von Terminen beim Dermatologen. Und warum? Weil alle eine Überweisung vom Hausarzt haben wollen, auf der „Hausarztvermittlungsfall“ steht. Da kann man dann nämlich mehr abrechnen. Selbst als Bestandspatient ist das so. Klar, ich kann mich auch morgens ab acht vor die Tür stellen und hoffen, eine der ersten zu sein, bevor „Stopp“ gesagt wird. Habe mal beim HNO erlebt, dass die Patienten bis zur Haustür standen (die Praxis ist im 2.Stock). Ich wünsche dir alles Gute für die Implantate!

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