Herbst und Winter sind nicht meine Jahreszeit, der langjährige Leser dieses kleinen aber feinen Blogs weiss das. Nichtsdestrotzweniger zaubert der Herbst schöne Farben hervor. Aber ihr wisst das natürlich: Grün ist mir lieber.
Dieses Bild bot sich mir heute Morgen kurz nach 8 Uhr als ich aus dem Dorf vom Einkaufen zurückkam. Eine herbstbelaubte Linde leuchtete in der frühen Sonne.
Mir ist der Sommer auch lieber, aber immerhin ist es zur Zeit noch schön warm. Und zumindest hat der Herbst für mich als Naturfotografin der Vorteil, dass die Blätter fallen und ich die Piepmätze in den Bäumen wieder besser sehen kann 🙂
Hier ist noch viel Laub an den Bäumen und viele Bäume sind auch noch grün. Vereinzelt segelt mal ein Blatt am Fenster vorbei, die Elbe kann ich noch nicht sehen.
Bilder des Herbstes… Schön sind sich bunt verfärbende Blätter. Unschön ist der massive Laubfall. Der Nachbar auf dem Berg hinter uns hat eine große Eiche. Die verliert immer als letzter Baum der Umgebung die Blätter und macht eine Riesensauerei in unserem Vorgarten und Hof. Voriges Jahr ließ der Nachbar einige Äste absägen. Vielleicht wirkt sich das günstig aus und wir kriegen dieses Jahr weniger Dreck ab.
Als Dreck möchte ich Laub, was in Nachbars Garten oder auf unserer Dachterrasse landet, nicht bezeichnen. Nartürlich ist das unangenehm und verursacht Arbeit. Aber wir erfreuen uns auch an der Vogelvielfalt und den Eichhörnchen um uns herum.
Wir haben unseren sehr großen Garten umgestaltet. Wenig Rasen, dafür viele viele Beete mit Insektenfreundlichen Stauden, die sogar jetzt noch blühen, Bäumen und Gehölzen. Blätter bleiben liegen, schützen vor Beikraut und sind Dünger fürs nächste Jahr. Und Kleintiere lieben diese Laubecken… was wir alles im Garten rumhüpfen haben, immer wieder toll zu sehen. Laub harken auf ein paar Wegen ist fix erledigt. Die meisten Gärten sind zu aufgeräumt…
Oh ja, überall gibt es hier im Ort akkurate Gärten: endlose Rasenflächen, da und dort etwas Gehölz. Unser Garten ist das letzte unbebaute Grundstück im ganzen Dorf und wurde von meinem Vater parkartig gestaltet. Heute kommen kommen dreimal im Jahr die Gärtner und greifen -chirurgisch gesprochen- minimalinvasiv ein. Klar, das Gras wird gemäht, die Hecken, Sträucher und Bäume werden zurückgeschnitten – aber ansonsten bleibt die Fläche knapp 800 qm unberührte Heimat von allerlei Flora und Fauna, die kaum je von Menschen betreten wird. Mir graut bei dem Gedanken, dass es nach mir damit vorbei sein wird, denn zweifellos wird man das Gelände verkaufen und bebauen, so dass das letzte Stück Natur im Dorf verschwinden wird. Es gab bis vor ein paar Jahren noch ein zweites Grundstück dieser Art im Ort. Heute stehen dort zwei ausnehmend hässliche Häuser mit noch hässlicheren Vorgärten.