Vor einer Woche noch erledigte ich meine Besorgungen gleich morgens umrum 8 Uhr, weil ich mich nicht der Wärme, nein, der Hitze aussetzen wollte. Jetzt ist es so, dass ich morgens erstmal nachgucke, wie warm es da draussen ist. OK, es ist eher kalt mit 7 Grad. Die Temperatur soll bis auf 17 Grad steigen. Also kann ich auch noch damit warten, meine Besorgungen zu machen.
In der Wohnung hatten wir 28 Grad, was sportlich warm war. Erstmal durchlüften nach dem Aufstehen. Und jetzt?: 20.1 zeigt der Thermostat an. Man denkt darüber nach, die Heizung anzustellen. Aber erstmal alle Fenster schliessen. Auch die Terrassentür darf für die Katzen jetzt nicht mehr den ganzen Tag offen bleiben. Ich schreibe hier mit eiskalten Fingern. Der Ehering rutscht fast alleine ab.
Die Abkühlung hat aber auch was Gutes: Es ist wieder Kuschelzeit wenn wir schlafen gehen oder wenn einer von uns nachts mal wach wird. Während der heissen Tage lagen wir auf Abstand auf der Matratze: Bleib weg, fass mich ja nicht an!
Unsere Katzen sind gar nicht begeistert davon, dass die Balkontür jetzt wieder meistens zu ist. Und ich auch nicht davon, dass ich mich wieder warm anziehen muss, wenn ich morgens um kurz nach 7 Uhr mit dem Roller los düse.
Aber es wird oder ist nun mal Herbst und der hat ja auch seine schöne Seiten. Trotzdem krass, letzten Sonntag konnte man gar nicht wenig genug anhaben bei 30 Grad und jetzt sind es hier aktuell gerade mal 9 Grad.
Glinda sass auch eben vor der Terrassentür und quiekte. Aber wenn ich mich dann mal dazu herablasse und die 2 rauslasse, kommen sie auch schnell wieder rein. Und dann denke ich nicht daran, dass ich die Tür wieder schliesse und wunder mich, dass ich kalte Füsse kriege.
Hein will immer noch raus, unsere Lady eher nicht. Sie liegt lieber eingerollt auf ihrem Kratzbaum und guckt raus.
Hab wirklich die Heizung angestellt heute.
Die Gewohnheiten ändern sich. Montag und Freitag fahre ich einkaufen in den Nachbarort. Bisher tat ich das um sieben. Da öffnen die Geschäfte. Jetzt ist es mir dafür schon zu dunkel, so dass ich erst um halb acht fahre. Halbe Stunde um halbe Stunde wird sich das in nächster Zeit weiter verschieben. So wird mir stets bewusst, wie weit wir schon Richtung Winter voranrücken. Den Wasseranschluss im Hof habe ich heute früh über das Winterhalbjahr stillgelegt. Im Haus und an den Fenstern habe ich meine Herbstdekorationen angebracht. Nächste Woche kommen die Gärtner, um den großen Garten letztmals für dieses Jahr zu pflegen und winterfertig zu machen. So laufen die üblichen Verrichtungen zu Herbstbeginn ab, und natürlich kann ich inzwischen ohne Jacke nicht mehr das Haus verlassen, denn es ist einfach zu kalt geworden, und zwar dieses Mal sehr schnell. Gestern früh lagen wir schon bei nur noch 5 Grad. Und nicht zu vergessen: In den Geschäften hier wird schon Weihnachtsgebäck angeboten, und sehr bald werden sicher auch schon die ersten Weihnachtsmänner auftauchen. Lauter untrügliche Zeichen – tempus fugit.
Ich weigere mich so lange wie es geht, den Herbst zu akzeptieren. Die Sommerblumen sind in voller Blüte, die bleiben so lange, bis der erste Frost sie tötet. Wasser auf der Terrasse ist auch noch funktionsfähig, die Kübel und Kästen sind zwar im Moment noch recht feucht, aber das kann sich schnell ändern, dann wird gewässert. In den nächsten Tagen gibt es noch mal Kurzehosenwetter, das werde ich ausnutzen wenn ich ins Dorf gehe und Besorgungen mache.