In Thüringen veranstalten Querdenker eine nicht angemeldete Demonstration. Als die Polizei auftaucht, wird diese von den Querdenkern attackiert. Die Polizisten mussten die Flucht ergreifen, der Einsatz von Pfefferspray hat nichts genützt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Querdenker selbst so radikalisiert haben, dass sie die Polizei angreifen. Da muss doch was anderes dahinterstecken. Rechtsradikale, Wutbürger und Reichsbürger werden die Querdenker unterwandert haben um zu versuchen, den Rechtsstaat aus den Angeln zu heben. Wenn die Polizei nicht mehr in der Lage ist, diesen Menschen Einhalt zu gebieten, befürchte ich das Schlimmste. Aber so ist das, wenn sich die AfD, demokratisch gewählt, inzwischen etabliert hat. Wehret den Anfängen!
Inzwischen wird die Querdenkerszenze vom Verfassungsschuzt beobachtet. Und das ist auch gut so!
Es werden dauernd Journalisten angegriffen, mehrere Schalten mussten abgebrochen werden. Das hat mit Protest nix mehr zu tun. Und es ist ja lange bekannt, das sämtliches braunes Gesocks da kräftig mitmischt. Schlimm finde ich aber auch, wenn die Polizei gar nicht erst versucht, geltendes Recht durchzusetzen, wie u.a. in Stuttgart.
Zum Teil lassen die extra Kinder in den ersten Reihen laufen, damit die Polizei keine Wasserwerfer einsetzt, aber oft hat man auch das Gefühl, die wollen gar nicht eingreifen.
Ich bin natürlich auch dafür, geltendes Recht mit ALLEN zur Verfügung stehenden Mitteln durchzusetzen. Aber bei Demos ist früher schon viel Porzellan zerschlagen worden und ich vermute, dass man da eher zurückhaltend ist.
Komischerweise ist man immer nur bei Demos mit eher rechtem Einschlag so zurückhaltend. Ich glaube nicht, dass diese Zurückhaltung was mit der Vergangenheit zu tun hat.
Es war noch im vorigen Jahrhundert, da spazierte ich in München vom Marienplatz zum Odeonsplatz. Hinterm Rathaus, in einer Ecke des Marienhofs (man sieht die Stelle jeden Abend im ZDF in der Werbung für ein berühmtes Kaffeehaus, das dort angesiedelt ist), waren ein paar Hanseln zu sehen, die Fahnen und Plakate hochhielten. Der ganze Marienhof und die angrenzenden Straßen waren geradezu geflutet von Polizei. Ich gewann den Eindruck, da formiere sich gerade vorm Kaffeehaus der braune Mob, um den Marsch auf die Feldherrnhalle zu wiederholen, und der Freistaat Bayern habe alle bewaffneten Kräfte zusammengezogen, um einen Putsch zu stoppen. Vorsichtig tatstete ich mich an der Polizei vorbei über den Marienhof, bis ich erkannte: Da demonstriert die Katholische Arbeitnehmerschaft! Ich dachte mir, wenn die CSU schon bei einer Demo ihrer eigenen Leute solch einen Aufstand macht, was geschieht dann erst, wenn die Kommunisten oder die Nazis demonstrieren – lässt man dann Schützenpanzer auffahren? Weit gefehlt: Die Maßnahmen gegen Querdenker, Reichsbürger, Coronaleugner usw. bleiben weit hinter denen gegen die friedlichen Katholiken damals vorm Kaffeehaus zurück.
Du sprichst mir aus der Seele!