Es ist schon spannend, wenn man einen Schlafgast bekommt, den man kaum kennt. Im Chat haben Jörg und ich uns zwar gelegentlich unterhalten. Aber eigentlich wussten wir recht wenig von ihm, nur dass er bei den Frankfurter Mainsirenen singt, was auch der Anlass seines Besuches ist. Chormitglieder werden ja immer bei den Gastgebern privat untergebracht.
Leider konnte wir ihn nicht mit dem Wagen vom Flughafen abholen weil Bernd seine Mutter zum Zahnarzt fahren musste. Jörg fand den Weg zu uns ohne Probleme, Hamburg ist für ihn auch keine unbekannte Stadt. Anstatt eines Gastgeschenkes lud er uns zum Essen ein. Was liegt da näher als das Bellini bei uns um die Ecke.
Am Nachmittag hatte unser Gast zwei Verabredungen. Bernd brachte ihn mit dem Wagen zu der ersten. Auf der Fahrt dorthin kam ihnen die Idee, am Abend ins Musical „Tand der Vampire“ zu gehen. Bernd rief mich an und fragte, ob ich für die am Abend stattfindende Chorprobe einen Ersatz bekommen könnte. Konnte ich aber leider nicht – schade.
Ich ging dann abends zur Probe in die Markthalle. Jörg, Volker (ein Freund von Jörg und eine Chatbekanntschaft von mir) und Bernd gingen ins Theater.
Auf der Probe stellte sich heraus, dass meine Anwesenheit völlig zwecklos war weil es keine Möglichkeit gab, die für unsere Aufführung notwendigen Geräusche von CD einzuspielen. Ein wenig traurig war ich schon, hätte ich doch die Möglichkeit gehabt, Volker mal persönlich kennen zu lernen. Ausserdem gehe ich ja immer gerne ins Theater und wenn es sich um ein Musical handelt sowieso.
Nach der Vorstellung, ich war schon zu Hause, rief Bernd mich an und fragte, ob wir uns noch irgendwo treffen wollen. Vorsorglich hatte ich eine Flasche Prossecco kaltgestellt und so machten wir uns noch einen gemütlichen Abend zu Hause. Auf diese Weise lernte ich Volker doch noch kennen.