Ein Todesfall zum Jahresende


Den ganzen Tag war in Sichtweite unserer Terrasse ein Eichhörnchen beschäftigt. Als ich es zuerst entdeckte, zupfte es an einem verlassenen Vogelnest herum. Als ich später wieder nachschaute, sass das Hörnchen weiter oben im Baum und zupfte dort an seiner Beute. Mehrmals schaute ich nach, ob sich das putzige Tier dort immer noch beschäftigte, was es über mehrere Stunden tat. Ungewöhnlich war, dass es sich stundenlang dort aufhielt, eine andere Auffälligkeit war von meiner Position nicht zu bemerken.

Als ich am frühen Nachmittag wieder nachschaute, sah ich das Drama: Das Eichhörnchen hing kopfüber im Geäst, zusammen mit seiner Beute, die sicher zum Nestbau gedacht war. Die Vordläufe hängen vor dem Kopf nach unten, der Schwanz, ziemlich verdeckt vom Polstermaterial, hängt ebenfalls nach unten. Das puschelige Fell bewegt sich im Wind.

Was zum Tod des süssen Nagers geführt hat, wird für immer ein Rätsel bleiben. Ich vermute, dass der Kadaver demnächst den hier wohnenden Krähen ein fettes Mahl bieten wird. Ich hoffe nur, dass ich das nicht mit ansehen muss.

2 Gedanken zu „Ein Todesfall zum Jahresende

  1. Birte

    Oh je… ich kann da kaum hingucken. Wie traurig. Es war bestimmt dabei, ein Kobel zu bauen. Die Paarungszeit ist ja voll im Gange. Aber so ist die Natur halt… nicht immer nur niedlich

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