
Ist das nicht ein geiles Wetter?! Nachdem ich nun schon 3 Tage unterwegs gewesen bin, allerdings gestern „nur“ ins Dorf zum Einkaufen, konnte ich mich auch heute aufraffen. Das Ziel war die Elbe, Elbe geht nämlich immer.

In einem kleinen Park in Elbnähe steht eine Erinnerungsstätte für das erste und bisher einzige Frachtschiff mit Atomantrieb unter Deutscher Flagge, die „Otto Hahn“. Das wollte ich mir heute mal wieder anschauen. Dort hängt nämlich, an einer Betonkonstruktion, die einem Schiffsbug nachempfunden ist, das Original Bugwappen der „Otto Hahn“.

Das Schiff ist natürlich nie wirtschaftlich gefahren, es handelte sich ja auch um ein Forschungsprojekt. Beim Stapellauf 1964 in Kiel war Otto Hahn, der Namensgeber, persönlich anwesend. Fünf Jahre später erfolgte die Indienststellung. 1979 war das Projekt Nuklearantrieb für Frachtschiffe in Deutschland beendet, das Schiff wurde stillgelegt. Bis 1982 erfolgte die Entsorgung des Antriebs. Das Schiff wurde verkauft, komplett umgebaut und mit einem herkömmlichen Antrieb motorisiert. Das Bugwappen wurde der Stadt Geesthacht übergeben.

Während der Erprobung legte die „Otto Hahn“ 650.000 Seemeilen zurück und transporierte 750.000 Tonnen Massengut.

Was hat denn nun Geesthacht mit der „Otto Hahn“ zu tun?:
Reeder und Eigner des Schiffes war die „Gesellschaft für Kernenergieverwertung in Schiffbau und Schiffahrt mbH“ (GKSS) mit Sitz in Geesthacht. Dort wurde auch die Forschung betrieben. Ich gehe davon aus, dass auch der Heimathafen Geesthacht gewesen ist. Das Bugwappen bildet auch das Stadtwappen der kleinen Stadt an der Elbe ab.

Aus dem GKSS wurde später das Helmholtz Zentrum Hereon, Deutschlands grösstes Forschungszentrum. Angeblich liegt der Druckbehälter des Reaktors, der auf der „Otto Hahn“ im Einsatz war, immer noch auf dem Gelände des Forschungszentrum in einem Betonschacht.

Heute habe ich übrigens 4.385 Schritte zurückgelegt.
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