In einer deutschen Onlinezeitung las ich diese Überschrift: Band verfängt sich in ihren Haaren.
Mein erster Gedanke: Was hat eine Band mit den Haaren einer Turnerin zu tun? Ist sie der Band, die womöglich den Auftritt der Dame live begleitet hat, zunahe gekommen und die Haare haben sich in der Bassgitarre verfangen?
Nein, das hatte nun gar nichts mit Musik zu tun, es ging nicht um eine Band, es ging um ein Band, nämlich dieses Turnband, welches mit kreisenden Bewegungen der Arme in spirale Bewegung versetzt wird. Diese Band hatte sich irgendwie in den Haaren der Turnerin verheddert.
Ich muss zugeben, dass ich ein Schnellleser bin. Da sind mir schon Sachen untergekommen, bei denen ich erst im zweiten Lesedurchgang Klarheit bekam, was denn das nun wirklich heissen sollte.
Mit „manipuliert“ meinte ich die Tatsache, dass heute ja überall englische Ausdrücke eingeflochten werden. Früher war eine Band eine Musikkapelle. Heute muss man aufpassen, ob es eine Band war, welche die Haare einer Turnerin zerrupft hat, oder ob es ein Band war, was die Frisur geschädigt hat.
„Band“ ist ein hervorragendes Beispiel, um Nicht-Muttersprachler mit den drei Artikeln und deutschen Pluralfotmen wahnsinnig zu machen 😈
der Band – die Bände (Buch)
das Band – die Bänder (Schleife)
die Band – die Bands (Musik)
Wobei die Kategorie Musik aus dem Englischen eingedeutscht wurde. Eigentlich ist es ja ein Orchester. Aber wenn man an ein Orchester denkt, sieht man immer ein sehr viele Personen vor sich, die ein Instrument spielen, meistens eher im klassischen Bereich.
Ja. Ich hab immer die BluesBrothers im Ohr: „Die Bääänd! Die Bääänd!“ (Kirchen-Szene am Anfang).
Im Deutschen gibt’s noch
die Bande
mit gleich zwei Bedeutungen 😆
(Räuber- / Spielfeld)