„Let the sky fall“ – Kenner und Fans werden sofort wissen, um was es geht, es geht um James Bond.
Gestern Abend war im Theater Lüneburg der Auftakt zu einer kleinen Konzerttour mit Titelmelodien einiger James-Bond-Filme, von denen es mittlerweile 26 gibt. Auf der Bühne standen Navina Heyne und Thomas Borchert. Amüsant und charmant führten sie durch den Abend und natürlich wurden auch die Titelmelodien gesungen.
Bis auf wenige Ausnahmen wurde alle Titelmelodien von Frauen gesungen. Da blieb es nicht aus, dass auch Thomas Borchert einige Songs übernahm, z.B. „Golden Eye“, der im Original von Tina Turner gesungen wurde.
Thomas Borchert agierte stets im Smoking während Navina Heyne sich in wechselnden Kleidern präsentierte. Die Damen im Publikum waren teils äusserst angetan. Während Navina die Bühne betrat, war immer ein entzücktes „Aaahhh“ zu vernehmen. Aber die Frau sah auch wirklich toll aus. Am Oberschenkel trug sie ein Pistolenhalfter. Wenn sich die zwei Ehepartner mal nicht eins waren, wurde die Pistole gezückt.
Navina Heyne war uns erstmal im vorigen Jahr in Tecklenburg aufgefallen als sie die Rolle der Donna im Musical Mamma Mia spielte. Vorher kannten wir sie nicht. Ihre Darbietung war einach grossartig.
Thomas Borchert ist schon länger im Musicalgeschäft. Ich weiss aber nicht, ob wir ihn schon mal bei einem unserer vielen Musicalbesuche gesehen haben. Kürzlich erlebten wir beide im Theater Lüneburg als Christine und Phantom im Musical Love never dies.
Beide haben tolle Stimmen und viel Luft, Töne lange zu halten. Es war ein Ohrenschmaus. Zwischen den Songs wurde über die verschiednen Filme und ihre Darsteller geplaudert. Wer denn nun der beste James Bond bisher war, konnte nicht entschieden werden. Thomas Borchert erzählte eine Anekdote über Shirley Bassey: Bei der Aufnahme des Titelsongs Goldfinger trug sie keinen BH. Er würde ihren Gesang einengen. Ein lange gehaltener Ton A kommt darin vor. Thomas sang diesen Song gestern Abend. Einen BH trug er sicher nicht, aber er schaffte es bravourös. Navina erklärte sich, dass sie eh keinen tragen würde, jedenfalls gestern Abend nicht, den BH hätte sie gar nicht erst angelegt.
Musikalisch begleitet wurden die Künstler von einer Combo, die auf der Bühne platziert war. Der Bassgitarrist war insofern ein Teil der Show weil er als Blofeld gefragt wurde, welchen Namen denn die Katze hat, die er dann auf seinen Armen trug. Angelika war die Antwort. Die Plüschkatze landete dann in hohem Bogen auf den Brettern der Bühne.
Nach mehr als zwei Stunden dann grosser Applaus und standing ovations für diese beiden Ausnahmekünstler. Wir haben das Konzert genosse und waren nicht traurig, dass wir einen grossen Teil des ESC-Finales verpasste haben, denn …
… als wir die Karten für den gestrigen Konzertabend bestellt hatten, war uns nicht bewusst, dass am selben Abend das Grosse Finale des diesjährigen ESC in Basel stattfinden würde. Zurück zu Hause schalteten wir den Fernseher ein. Wir bekamen noch die letzten drei Liveauftritte mit und dann natürlich die spannende Punktevergabe.
Wir kannten ja schon die Teilnehmertitel aus den beiden Semifinale, aber insgesamt wäre es doch schöner gewesen, sich alles zusammen nochmal ansehen zu können. Zum Ergebnis: Ja, mit dem Siegertitel kann ich leben, der war aber nicht mein Favorit. Stefan Raab, der für die Auswahl des Deutschen Beitrags zuständig war, hat sich sicherlich mehr versprochen als Platz 15, aber das war auch ok so, es gab besseres als „Baller“.
Das war es dann erstmal mit der Kultur. Es geht erst im August weiter. Aber wer weiss schon, was uns bis dahin noch wieder einfällt.