Sind die alle betupft?

In Hamburg hat ein neuer Imbiss eröffnet, irgendwas mit Schnitzel. Im Vorfeld wurde damit geworben, dass am Eröffnungstag 400 Portionen einer „Bowl“ zum Preis von 1 Cent verkauft werden würden. Ausserdem gab es was zu gewinnen, u.a. ein Ei-Telefon.

Um 14 Uhr sollte die Eröffnung sein, bereits um 8 Uhr standen die ersten Gäste vor dem Imbiss. Die Situation wurde derart unübersichtlich, dass die Polizei eingreifen musste.

Ich frage mich, was die Leute daran reizt. Ist es der Preis oder die Aussicht auf einen Gewinn? Ich verstehe diese Menschen nicht.

Es erinnert mich auf ähnliche Situationen auf unseren Kreuzfahrten. Da werden an manchen Tagen auf dem Pooldeck Themenbuffets angeboten, all inklusive. Und die Passagiere stehen da an und lassen sich was auf den Teller legen. Es scheint so, als würde es sonst nichts zu essen geben auf dem Schiff. Dabei sind ganze Menüs, inklusive Tischwein, im Reisepreis inkludiert.

Warum sind die Menschen so? Ist es so eine Art von Überlebenswille? Da gibt es was zu essen und es kostet nicht mal was? Da müssen wir hin, wer weiss, wann es wieder was gibt und ob überhaupt.

Ich kann das nicht verstehen.

7 Gedanken zu „Sind die alle betupft?

  1. Trude

    Neueröffnungen sind in Münster immer völlig überlaufen.
    Und wenn es in einem Supermarkt, der auf meinem Arbeitsweg liegt, Sonderangebote gibt, steht da um 6:30 Uhr schon eine Schlange vor der Tür, obwohl er erst um 8 Uhr öffnet.

    Mir ist das suspekt und ich meide solche Gelegenheiten.
    Ganz im Gegensatz zu meiner Schwiegermutter.

    😘😎

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    1. Hans-Georg

      Das hat so was von der Zeit, als es noch SSV und WSV gab. Da standen die Frauen dichtgedrängt vor der geschlossenen Tür und überranten das Personal sobald die Türen geöffnet wurden. Ich erinnere mit sehr gut an Fotos aus der lokalen Presse in Lübeck. Es soll auch zu Handgreiflichkeiten gekommen sein weil die Hyänen sich nicht einig waren, wer als erste den Zugriff auf eins der begehrten Stücke hatte. Na ja, es waren andere Zeiten, wir hatten ja nichts. Aber geändert hat sich offensichtlich nichts. Da gibts was, das wenig kostet, also muss man dahin.

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      1. Trude

        Ach ja – das wurde immer in den Nachrichten gezeigt.

        Meine Mutter schleppte uns in der Ausverkaufswoche auch immer in die Stadt.
        Ich hasste das: Es war rappelvoll und ich musste gefühlt 1000 Sachen in stickigen Umkleidekabinen anprobieren.
        Kein Wunder das mir meistens schlecht wurde …

        Aber wir waren wirklich arm.
        Ich werde bei Gelegenheit mal über meine Kindheit berichten.

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  2. Anne

    Ja, an Schlussverkaufs-Rallyes kann ich mich auch noch erinnern.
    Das war aber zumindest anfangs eine Notwendigkeit der Geschäfte zum Saisonwechsel (Platz schaffen), hier ist es eher künstlich geschaffene Verknappung (ab der 401. Bowl ists ’normal‘ teuer).

    Und heute kommt noch der Effekt der schnellstlebigen „sozialen“ Medien hinzu: Die Gier nach Aufmerksamkeit – Yesss-ich-hab-das-erste-Foto-von-dieser-Sensation-gepostet!!

    ‚Tolles‘ Beispiel dafür: https://www.tagesschau.de/inland/weihnachtsmarkt-ravenna-schlucht-100.html
    Da kann ich deine Überschrift nur wiederholen: Alle betupft?!

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    1. Hans-Georg

      Genau, früher dienten die Schlussverkäufe der Räumung der Lager für die nächste Saison. Heute wird jeder Anlass zu einem „SALE“ genommen. So war das in Dänemark aber schon immer, da gibt es die Plakate auf den Schaufenstern mit „UDSALG“.

      Ravennaschlucht = Dubaischokolade? So kann man das ja fast vergeleichen. Die Menschen scheinen da nur für die Fotos anzureisen, welch ein Schwachsinn, eben betupft.

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