Gesammeltes Kleingeld


Jahrelang stand bei uns im Schrank eine kleine Box, in der wir unsere 1-, 2- und 5-Centmünzen gesammelt hatten. Anfangs hatte ich das gerollt in der Hoffnung, das zu unser Bank bringen zu können. Hab das aber nie geschafft. Dann wurde die Bargeldkasse der Bank abgeschafft. Alsbald beendeten wir unsere Bankbeziehung und traten in eine neue bei einer Onlinebank ein. Andere Banken haben bzw. hatten noch eine Bargeldkasse. Sein Kleingeld nehmen die aber nur an, wenn man da auch ein Konto hat.

Kürzlich entdeckte Bernd coinstar, ein automatisiertes System, um sein Kleingeld loszuwerden. Ein entsprechender Automat würde bei uns im REWE-Center stehen. Ich war schon öfter an dem Gerät vorbeigegangen ohne genau hinzusehen, was das denn ist. Ich dachte immer, das wäre so eine Kiste, in die man Geld steckt und dann kommt ein geprägtes Teil heraus. Man kenn das von Volksfesten und Vergnügungsparks.

Vor ein paar Tagen sah ich eine Dame an dem Teil stehen. Ich frage sie, ob ich ihr mal über die Schulter schauen dürfte. Ich durfte, aber sie machte das auch zum ersten Mal und bat eine Mitarbeiterin um Assistenz. Ach wie toll, alles ganz easy, demnächst werfen wir da mal unser gesammeltes Vermögen ein. Das geschah dann heute.

Wir folgten den Anweisungen auf dem Gerät, schütteten mindestens 2 Kilo Kleingeld auf das Blech und schoben es von dort in den Schlitz. Ab und zu brauchte der Zähler eine kleine Pause damit die eingschobenen Münzen erstmal verarbeitet werden konnten. In einem Display konnten wir den Zählvorgang beobachten. Am Ende dann auf „FERTIG“ sensorieren, noch bestätigen, dass wir mit der Wechselgebühr von 9,9 % einverstanden sind – und dann wurde der Bon ausgedruckt. An der Kasse wurde der ausgedruckte Betrag vom Gesamtpreis abgezogen. Es war auch kein Problem, den Rest mit der Kreditkarte zu bezahlen. Wir hätten uns das eingezahlte Geld auch auszahlen lassen und damit einen vergnügen Abend machen können.

9,9 % Wechselgebühr ist nicht gerade wenig. Aber wenn die Sammlung noch ein paar Jahre länger im Schrank steht, nützt uns das auch nichts. Und ich bin davon überzeugt, dass die Banken sich das heute auch bezahlen lassen, wenn jemand mit einem Sack voll Kleingeld ankommt und das loswerden will.

Irgendwo liegen noch ein paar Rollen Kleingeld rum. Die werde ich mal suchen und dann bei nächster Gelegenheit gegen einen Einkaufsgutschein eintauschen.

12 Gedanken zu „Gesammeltes Kleingeld

  1. Florian

    In unserem REWE haben sie inzwischen allerdings auch Selbstbedienungskassen die auch Bardgeld und kleine Münzen annehmen ohne das die Kassiererin die Augen verdreht. Kostet in dem Fall keine Gebühr – muss dann aber natürlich was kaufen im REWE.

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    1. Hans-Georg

      „Unser“ REWE hat noch keine Selbstscannerkassen. Famila hat 4 Stück – und ich liebe die Dinger. Viele Kunden stellen sich lieber an einer „normalen“ Kasse an. Seit kurzem ist da aber nur Kartenzahlung möglich.

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  2. Frau Momo

    Habe ich hier noch nicht gesehen, aber das wäre auch was für Martins gesammeltes Kleingeld, dass er in diversen Dosen hortet.
    Alternativ kann ich es aber auch der Bundesbank ausschütten. An der komme ich täglich vorbei und ich glaube, die machen sowas noch.

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  3. Oma Schlafmuetze

    Unmöglich, diese Gebühr. Vermutlich nimmt der Rewemarkt am Abend das Kleingeld und verteilt es auf die eigenen Kassen.
    Mittlerweile ist es nämlich so, dass Geschäfte Gebühren für Wechselgeld zahlen müssen. Soll heißen, wenn mein Arbeitgeber Münzrollen braucht, muss er zum Beispiel für jede 1-Cent-Rolle ungefähr 30 cent Gebühren zahlen. Er muss auch eine Mindestanzahl Rollen nehmen. Die größeren Rollen sind etwas günstiger, aber grundsätzlich ist das Abzocke ohne Ende.
    Wenn ihr mit Kleingeld gutes tun wollt, wechselt es in kleineren Läden, Apotheken oder Kiosken, die freuen sich vermutlich. 😉

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    1. Hans-Georg

      Ich habe kaum noch richtiges Geld und bezahle meistens mit Kreditkarte. Wenn ich in der Apotheke mit den Centmünzen ankäme um meine Rezeptgebühr zu bezahlen, wäre der Apotheker sicher auch nicht glücklich. Und wie ich erwähnte: Im Schrank nützt mir das Geld überhaupt nichts, dann zahle ich lieber die Gebühr, die eine Filialbank, die ich aber nicht mehr habe und die auch keine Bargeldkasse mehr hatte, auch erheben würde.

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      1. Oma Schlafmuetze

        Aber wenn du Rollen hast, kannst du die doch in kleineren Geschäften tauschen. Die freuen sich. 🙂 Bei der Postbank muss der Kioskbesitzer für das Wechselgeld pro Rolle 50 ct-Stücke aufwärts 1,00 € Gebühr zahlen. Und für 1 ct-Rollen bis 20 ct.-Rollen pro Rolle 30 ct. Gebühr.

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        1. Hans-Georg

          Die Idee ist nicht schlecht. Aber ich bin hier nicht Stammkunde in kleinen Geschäften. Eigentlich gibt es gar kein kleines Geschäft hier, welches ich interesssant finde. Ich befürchte deshalb, dass die erstmal die Rolle öffnen und nachzählen werden, ob ich sie nicht behumpsen will.

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  4. Trude

    Kann sein das es inzwischen extra Geld kostet, aber beim letzten Mal war meine Kleingeldeinzahlung noch in meiner Kontoführungsgebühr enthalten.

    Über einen Automaten im Eingangsbereich der Sparkasse geht das ganz einfach. Gutgeschrieben wird es meinem Girokonto.
    Beim ersten Mal waren wir auch skeptisch und hatten es vorsichtshalber zu zweit gemacht …

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    1. Hans-Georg

      Sparkassen sind ja ziemlich kulant. Aber wir haben eh keine Filialbank mehr, wir machen alles online. Für ein Mietobjekt habe ich noch eine Sparkasse, aber nicht vor Ort. Alles, was da notwendig ist, mache ich auch online.

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