Wo wohnst du eigentlich?! – Eine Frage die man gern anderen Menschen stellt, die irgendwas nicht richtig begriffen haben, die nicht wissen, was läuft, die nicht wissen, was Sache ist. Wir wohnen seit etwas mehr als 15 in Geesthacht, der grössten Stadt im Kreis Herzogtum Lauenburg.
Als ehemaliger Lübecker, und danach Hamburger, Städte, die sich eine Grenze mit dem Kreis Herzogtum Lauenburg teilen, weiss man ein paar Dinge über den Kreis. Da gibt es die Städte Ratzeburg und Mölln. Man weiss, dass Ratzeburg die Kreissstadt ist und dem Kreis das Autokennzeichen RZ verdankt. Autos mit diesem Kennzeichen sind in den beiden Grossstädten verpönt für ihre oftmals übervorsichtige und unkonventionelle Fahrweise. Wenn die vom Land schon mal in die Stadt fahren … Die Insassen werden deshalb als RübenZüchter verschrieen. Wogegen diese Menschen sich selbst RosenZüchter nennen.
Ich habe kürzlich zwei Bücher über den Kreis Herzogtum Lauenburg entdeckt. Heute will ich ein wenig über das erste Buch schreiben, welches zurzeit auf dem Coffee Table im Wintergarten liegt, an welchem ich am späten Vormittag Espresso trinke.
„Fast alles über das Herzogtum Lauenburg“ – Ein charmantes Sammelsurium, so Titel und Untertitel des Buches, zusammengetragen von Franz Lerchenmüller. In alphabetischer Reihenfolge von A wie Agroforst bis W wie Woods Art Institute beschreibt Franz Lerchenmüller in kleinen Kapiteln, was es in unserem Kreis zu sehen und erleben gibt, welche Personen irgendwann in ihrem Leben mit dem Herzogtum zu tun hatten (z.B. George Berrnhard Shaw, Vicky Leandors, Alfred Nobel, Uwe Barschel, Bismarck), welche Naturschutzgebiete es gibt. Museen werden erwähnt, von denen ich nicht wusste, dass es sie gibt und zu denen man auch mal mit Gästen von ausserhalb fahren kann.
Franz Lerchenmüller versteht es, dem Interessenten auf kurzweilige Weise das Herzogum Lauenburg näher zu bringen und neues Wissen zu vermitteln. Lauenburg, die Nachbarstadt von Geesthacht und Namensgeberin des Kreises sollten wir nun wirklich mal besuchen. Beide Städte sind nur einen Katzensprung voneinander entfernt.
Als Schlusswort greife ich einen Satz einer Buchbeschreibung der Lübeckischen Blätter auf: „Ein echtes Überraschungspaket, dieses Herzogtum“! Dem kann ich nur zustimmen. Und ich weiss jetzt mehr darüber, wo wir überhaupt wohnen.
Ich kenne RZ als Rüben-Zieher 🙂 Aber gut HH=halbes Hirn ist ja auch nicht sehr schmeichelhaft.
In Lauenburg waren wir schon öfter mal, aber so wirklich reißt mich der Ort nicht vom Hocker.
Ratzeburg ist schön, hat immerhin einen schönen See und einen Dom.
Ich finde ja, das Herzogtum hat auch viel schöne Landschaft. Wir rollern da gerne mal lang.
HH ist dann ja immer noch besser als OH = Ohne Hirn.
Lauenburg ist ja nur ca. 20 Minuten von Geesthacht entfernt. Das wäre nicht weiter schlimm wenn man dann da hinfährt und dann sagt: Aha!
Solche Bücher 📚 liebe ich. Die geben mir mehr als irgendwelche Listen im Internet.
🌈😘😎
Ich glaube, dass man sich mehr merkt wenn man ein Buch liest als wenn man es im Internet recherchiert.
Für den Fall, dass dich nicht nur das große, weite Meer lockt, sondern auch geruhsamere Gewässerfahrten, empfehle ich für ein Sommerwochenende eine Schiffstour auf der Elbe ab Lauenburg mit dem historischen Raddampfer „Kaiser Wilhelm“ zu planen. Dieser Dampfer wird betrieben von Ehrenamtlichen, die das Schiff seit Jahrzehnten am Leben halten. Tuckert gemütlich die Elbe entlang an nur wenigen Wochenenden mit unterschiedlichen Zielen. Man hat, wenn man will, während der Fahrt Einblick in den Betrieb eines solchen Schiffes. Jungs interessiert das im allgemeinen. Zu essen gibt’s auch. So eine Fahrt ist erlebte Entschleunigung!
Und bei der Gelegenheit endlich einen Eindruck vom nahe gelegenen Lauenburg gewinnen.
Ich kenne den Raddampfer. Er legt auf seinen Fahrten oft unten am Geesthachter Anleger an. Bin schon einige Male unten gewesen, sind ja nur ein paar Schritte, und hab mir die An- und Ablegemanöver angeschaut.
Es gibt auch den Dampfeisbrecher Elbe, der hier ab und zu mal anlegt. Die Bewohner der hiesigen Hafencity sind von dem Dampfschiffen nicht sehr erbaut. Der Rauch verschmutze die Fenster und Balkons und er verpeste die Luft, man könne die Fenster nicht öffnen usw.
Die elitären Bewohner der Seniorenresidenz Augustinum in Hamburg hatten sich auch schon mal über den Dampfeisbrecher Stettin beschwert, der unweit der Residenz seinen Liegeplatz hat.