Ich bin gegen eine Bevormundung, was Kinder in der Kita oder in der Schnule zu essen bekommen. In Freiburg gibt es ab dem kommenden Jahr kein Fleisch oder Fisch mehr für die Kleinen, es wird nur noch ein vegetarisches Einheitsmenü gereicht. Eine sogenannte Lebensmittelexpertin behauptet, dass Kinder in der Schule kein Fleisch benötigen.
Im Kirchenkreis Hamburg-Ost, zu dem auch die kleine Stadt an der Elbe gehört, soll das ab Anfang 2023 auch so gehandhabt werden. Alle Kitas unter diesem Träger werden umgestellt.
Eltern in Freiburg und Geesthacht protestieren bereits, was ich nachvollziehen kann.
Ich sehe durchaus ein, dass nicht jeden Tag Fleisch auf dem Teller landen muss. Das wird wohl in den Kitas auch nicht der Fall sein. Aber die grundsätzliche Bevormundung der Eltern, was ihre Kinder essen dürfen ist unmöglich.
In Freiburg wie auch hier im Norden wird auch ohne Fleisch das Kita- und Schulessen ab 2023 teurer.
In einem Land, in dem eine besserwisserische Horde den Leuten vorgibt, was sie zu denken und wie sie zu reden und zu schreiben haben und was sie sehen, anhören oder lesen sowie welche Kleidung und Frisuren sie tragen dürfen oder meiden müssen , kann es nicht ausbleiben, dass sie einem auch noch vorschreiben, was gegessen werden darf und was nicht. Wir erleben derzeit das Ende dessen, wofür unsere Generation mutig und risikoreich gekämpft hat. Wir erleben die Zerstörung der freiheitlichen, vielfältigen Gesellschaft – nicht etwa durch einen totalitären Staat, sondern durch eine selbstgerechte, intolerante Clique, die es nicht ertragen will, dass Menschen unterschiedlich sind und selbstbestimmt leben wollen, und alle Bereiche des Daseins bis in jedes noch so verästelte Detail mit ihrer fanatischen Umerziehungsideologie zwangsregeln wollen. Dafür gibt es ein Wort: Maoismus; meint die völlige Entmündigung der Menschen durch einen allwissenden Führer. George Orwell hat diesem System in „1984“ ein grausiges Denkmal gesetzt. In der Gegenwart gibt es ein Land, in dem es zur Perfektion gebtracht wurde: Joseon (Nordkorea). Und gerade können wir beobachten, wie es in China wiederkehrt. Der Unterschied ist, dass das in beiden Fällen durch die jeweilige Staatsmacht geschieht. Bei uns läuft es ohne den Staat in einer schon weitgehend verängstigten und deshalb wehrlosen Gesellschaft, die bereits gelernt hat, dass wer an Freiheit und Vielfalt festhält ein homophober, misogyner Rassist und Nazi ist, verkörpert im Popanz des „alten weißen Mannes“. Erstaunlich, dass anderswo tapfere Menschen sich gegen solchen Gesinnungsterror auflehnen (siehe Iran), ohne dass die offensichtlichen Parallelen bei uns auch nur benannt werden.
Ich würde mal ganz vorsichtig unter aush unter einigen Vorbehalten sagen, dass ich die Idee eine fleischfreien Ernährung in Kindergärten und Schulen zumindest nicht unsympathisch finde, zumindest dann nicht, wenn sich eine Mehrheit der Eltern damit einverstanden erklärt.
Denn damit lassen sich gleich mehrere Probleme auf einmal lösen:
Angefangen bei Ernährungsprinzipien wie Halal, Koscher, oder dem uns deutschen wichtigen Verzehr von Schweinefleisch bis hin möglicher Lactoseintolleranz oder Glutenunverträglichkeit und zu der allseits bekannten Problematik mit der Massentierhaltung und dem finanziellen Unvermögen sozial schlechter gestellter Familien, die sich Extravaganzen wie Demeter-Massstäben bei der Produktion nicht leisten können (oder wollen), sowie den deutlich höheren Produktionskosten, wenn jede dieser Gruppen extra bedient werden muss.
Gut daran würde ich auch finden, dass die Kinder selbst dadurch auch die Vorzüge vegetarischer (nicht veganer !) Ernährung kennen lernen würden. Denn vegetarisches Essen ist ja durchaus schmackhaft, um so mehr, je Fanatsievoller es zubereitet wird.
Was ich allerdings nicht gut finde, wenn so eine Entscheidung quasi per Erlass von oben kommt, also keine Wahlmöglichkeit mehr bleibt. Da wäre der besser Weg sicher gewesen, die Eltern per einfacher Ja/Nein-Abstimmung nach entsprechender Aufklärung in die Entscheidung einzubeziehen, ohne andere Wahlmöglichkeiten zu lassen.
Und das wäre dann auch (nicht nur für die Kinder) ein Lehrstück in Sachen Demokratie, weil sich die Minderheit der Mehrheitsentscheidung beugen müsste.
Zu deinem Absatz 3.
Für die Erziehung und die Lebensweise sind immer noch die Eltern zuständig und nicht Kitas oder Schulen. Wenn nur eine Alternative angeboten wird, ist es Zwang, wie Ralf das gesagt hat. Die Kinder haben nicht den Vergleich zwischen Fleisch und „Gemüse“. Das ist genauso, als würde man bestimmte Bücher, z.B. über Sexualaufklärung nicht zulassen. Wenn die Kinder/Jugendlichen alt genug sind, mögen sie bitte selbst entscheiden, was sie essen möchten.
Das ist so wie mit der Kirche: Die Kinder werden getauft wenn ihre Eltern in der Kirche sind. Die Konfirmation ist dann eine Bestätigung, nichts anderes bedeutet das Wort Konfirmation, dass die jugendlichen frei entschieden haben, weiterhin der Kirche angehören zu wollen – so die traditionelle Lesart der Konfirmation, heute eher ein monetäres Geschäft.
Hallo Hans-Georg,
ich mag das übrigens überhaupt nicht. Immer diese Moralapostel, die allen vorschreiben wollen, was sie essen und trinken dürfen.
Zu einer ausgewogenen Ernährung, die gerade für Kinder wichtig ist, gehörten auch Fleisch und gerade Fisch. Und das ist umso wichtiger, wenn die Hauptmahlzeit in der Schule / Kita eingenommen wird.
Gerade Morgens essen Kinder eher Flocken oder Butterbrot mit süßem Aufstrich. Und zum Abendbrot wird nicht mehr dick aufgetischt, wenn die lieben Kleinen schon mittags richtig gegessen haben.
Meiner Meinung nach also voll an der Realität vorbei.
Ich wünsche dir einen schönen Abend.
Liebe Grüße
Trude
Es ist doch heute so, dass ständig eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird weil irgendwelche Wissenschaflter was herausgefunden haben wollen, was besser für uns ist. Eines Tages jagen wir unser Essen wieder mit Pfeil und Bogen weil das gleichzeitig der Körperertüchtigung dient. Hm, die Idee kam mir ganz spontan. Vielleicht solle ich versuchen, das mal zu vermarkten.