Spontanität ist gefragt in diesen Tagen wenn man eine Musicalvorstellung besuchen möchte. Da der liebe Gatte aus Gründen derzeit zu Hause ist, können wir sehr spontan sein. Ich würde mir gern das Musical Miss Saigon anschauen, welches derzeit im Raimond-Theater in Wien gegeben wird. Aber was, wenn man in Wien aus dem Flugzeug steigt und man feststellen muss, dass die Vorstellung ausfällt weil jemand in der Besetzung an Corona erkrankt ist? Gut, ich wollte schon seit längerem mal nach Wien. Aber wenn der eigentliche Grund für die Reise nicht mehr vorhanden ist, wäre das zu teuer.
Aber was gibt es denn in Hamburg, was wir noch nicht gesehen haben? Richtig, die Eiskönigin. Schnell mal geguckt, was es für einen Wochentag noch für gute Karten gibt, und zack, hatten wir gebucht, 2 Plätze in Reihe 9 plus 2 Karten für die Open Bar. Der X80-Bus brachte uns von der kleinen Stadt an der Elbe bis fast zu den Landungsbrücken.
Ein Musicalbesuch beginnt am besten mit einem Restaurantbesuch. Wir testeten das Alex an den Landungsbrücken. Nun ja … Um dort zu speisen eignet es sich nicht unbedingt. Besser, man nimmt dort einen Drink zu sich während man auf den Hafen schaut. Die Speisen verdienen keine weitere Erwähnung.
Mit dem Musicalshuttle fuhren wir von den Landungsbrücken über die Elbe zum Anleger am Musicalboulevard. An den zahlreichen Aufstellern musste man mit der Luca-App einchecken. Vor dem Einlass hatten wir noch ein wenig Zeit über die Elbe auf das abendliche Hamburg zu schauen. Vor ein paar Tagen standen wir hier mit unseren Freunden aus München, nicht ahnend, dass wir so schnell wieder hier stehen würden.
Am Eingang wurde der Impfstatus geprüft und verglichen mit dem Bundespersonalausweis. An der nächsten Tür hielten wir den QR-Code des Onlintickets unter den Scanner … Grün! Wir durften passieren. An der Garderobe gaben wir unsere Jacken ab.
In der homoerotisch angehauchten Open Bar prüfte die freundliche Bedienung auf unseren Handys die die Bartickets. Da wir die ersten Gäste waren, konnten wir uns einen Platz aussuchen. Bernd bestellte Weißwein, ich ließ mir Sekt anreichen. Auf dem Tisch lagen ein Tütchen mit Salzbrezen und ein Tütchen mit Erdnüssen zum Verzehr bereit. Es blieb natürlich nicht bei einem Glas Wein und Sekt. Der Preis für die Open Bar ist sozusagen eine Flatrate für 90 Minuten vor der Vorstellung und für die Pause.
Ja, die Eiskönigin. Was soll ich sagen? Das Bühnenbild, wegen dem ich das Musical gern sehen wollte, ist wirklich wirklich toll. Von der Musik ist nicht viel hängengeblieben. Die Handlung ist auch für kleine Kinder ab ca. 5 – 6 Jahren ok. Wir waren erstaunt, dass in der Abendvorstellung an einem Wochentag viele Kinder anwesend waren. Die Szenen mit den Figuren des Olaf (ein Schneemann) und Sven (ein Rentier) waren für die Kinder ein Highlight während es für die Erwachsenen bestenfalls teilweise amüsant war.
Sabrina Weckerlin stand in der Rolle der Elsa auf der Bühne. Sie spielt eine der beiden weiblichen Hauptrollen. Ihr Auftritt im Finale des ersten Aktes war grandios und zu recht bejubelt, begleitet von einigen optischen Überraschungen. Es war einfach nur „WOW“!.
Anna, die Schwester von Elsa und die 2. weibliche Hauptrolle, wurde gespielt von Willemijn Maandag. Die Rolle ist der naive Part zu Elsa. Willemijn spielte die Rolle perfekt und quirlig. In keinster Weise merkte man während der Aufführung, dass sie Holländerin ist.
Die Mädchen Lina und Lisa spielten die Rollen von Elsa und Anna als junge Mädchen. Die Zwei haben das ganz ganz toll gemacht. Der Spaß an Spiel und Gesang war ihnen anzumerken. In einzelnen Szenen ganz allein auf der großen Bühne zu stehen und zu singen (Lisa als Anna) ist bewunderswert.
Die Eiskönigin ist ein Musical für die ganze Familie, mit tollen Effekten, mit einem großem Ensemble und mit großen Stimmen. Vielfach gab es Szenenapplaus, was nicht gerade oft der Fall bei Musicalvorstellungen ist.
Standing ovations und Jubelrufe am Ende der Vorstellung. Was will man mehr!?
Für die Statistik:
Mit dem Musical Die Eiskönigin haben mein Schatz und ich jetzt 41 verschiedene Musicals gesehen.
Hallo Hans-Georg,
toll das ihr einen schönen Musical-Abend machen konntet.
Thema Bar: Das mit der Flatrate ist eine ganz tolle Sache. Was mich allerdings etwas gestört hat, ist es keine extra Toilette gibt und die nächste Ewigkeiten entfernt ist.
Ich wünsche euch einen schönen Start ins Wochenende.
Liebe Grüße
Trude
Das ist richtig, man muss die „normalen“ Toiletten aufsuchen. Das Konzept der Open Bar gibt es aber noch nicht immer. Man hat einfach einen Bereich des Foyers abgeteilt, manchmal mit Stellwänden, manchmal nur mit dicken Kordeln. Da waren keine Toiletten vorgesehen.
Dir auch ein schönes Wochenende – und liebe Grüße
Ich denke, wenn ich in HH leben würde, wäre meine Statistik auch etwas besser, nein, erheblich besser. Meine Musicalbesuche kann ich an einer Hand abzählen. Und auch wenn du immer sehr anschaulich über die Inszenierungen berichtest, ist das kein wirklicher Ersatz. Schön, dass ihr das spontan gemacht habt. Und Wien klappt auch noch! Ganz sicher! Denn dieser C-Scheiß ist schließlich auch irgendwann vorbei.
Liebe Grüße,
Elvira
Hamburg hat in dieser Statistik natürlich die Nase vorn. Danach folgt Stuttgart mit 4 Inszenierungen. Ich habe nicht Buch darüber geführt, wieviele Aufführungen wir insgesamt gesehen haben. Wicked haben wir z.B. mehrmals in Stuttgart und Oberhausen gesehen. Titanic, Mamma Mia und Kinky Boots sind die absoluten Spitzenreiter der Mehrfachbesuche.
Das erinnert mich daran, dass ich schon sehr sehr lange nicht mehr in Hamburg war. Das letzte mal war für ein Gastspiel im St.Pauli Theater. Aber das ist auch schon 10 Jahre her. Mal sehen ob ich das dieses Jahr noch hinbekomme.
Wenn es passt, könnten wir ja ein Heißgetränk zusammen nehmen.
Die Eisprinzessin habe ich zusammen mit meinem kleinen Neffen (6) gesehen. Er war begeistert, ich fand es aber tatsächlich auch ganz nett.
Zwei Reihen vor uns saß ein Mädchen, dass sich scheinbar bei einigen Szenen gelangweilt hat. Aber jedes Kind ist verschieden und nimmt das Geschehen auf der Bühne anders wahr.