Nein, das ist keine Zensur aus einem Zeugnis, das ist die Ziffer vor dem Komma auf der Waage.
Vor unserer kleinen Ostseekreuzfahrt stellte ich erschreckt fest, dass einige meiner Hosen, die ich geplant hatte, mit auf Reisen zu nehmen, nicht mehr passten. Mit Ach und Krach, oder mit hängen und würgen, bekam ich den obersten Knopf einer kurzen Hose zu, die anderen mussten zu Hause im Schrank bleiben. Mir war bewusst, dass ich in den vergangenen Monaten zuviel Süßkram gegessen und zuviel Wein zum Essen getrunken hatte. Aber dass die Auswirkungen derart krass waren, damit hatte ich nicht gerechnet.
Am 18. Juni war die kleine Reise beendet. Am Montag, den 21. Juni, also nach dem Wochenende, stieg ich auf die Waage und kriegte einen Schock. Soviel Lebendgewicht hatte ich noch nie: 89,7 kg. Das musste ein Ende haben.
In der ersten Zeit verzichtete ich auf Süßkram. Vormittags aß ich Trauben oder anderes Obst. Wenn mein Schatz am Nachmittag von der Arbeit kam, gab es 2 Toastbrötchen mit Käse, Aufschnitt und Fleisch- oder Krabbensalat – alles normales Zeugs, nichts fettreduziertes. Am Wochenende aßen wir normal und tranken Wein. Wenn Schatz seinen freien Tag in der Woche hatte, bestellten wir auch Croque und tranken eine Flasche Wein dazu. Ich war schon immer der Meinung, man soll sich nicht kasteien um abzunehmen. Man soll alles essen und trinken wonach einem der Sinn steht. Dann ist die Gefahr des Yo-Yo-Effekts nicht so groß.
Jeden Tag prüfte ich in den vergangenen Wochen mein Gewicht. Stetig ging es bergab, besonders in den Wochen, in denen Schatz in der Woche durcharbeiten musste und erst am Samstag seinen freien Tag hatte.
Sehnsüchtig wartete ich auf die 2 vor dem Komma. Heute Morgen war das der Fall: 82,7 kg zeigte die Waage an. Das sind 7 kg in 7 Wochen. Na ja, stimmt nicht so ganz, denn das Ausgangsgewicht war das Gewicht an einem Montag.
Gehungert habe ich wirklich nicht. Obst und Wasser waren bis nachmittags ausreichend. In den letzten 3 – 4 Wochen gingen wir auch wieder dazu über, abends noch Eis zu schleckern, mit Eierlikör obendrauf! Wie ich weiter oben schon sagte: Man sollte wirklich alles essen. Aber man muss es in Maßen tun.
OK, jetzt ist Wochenende. Heute gibt’s Schatzis Lieblingsnudelauflauf + 1 Flasche Wein, morgen gibt’s Pizza vom Pizzastahl + 1 Flasche Wein. Sonntag probieren wir ein neues Rezept aus + 1 Flasche Wein. Ein Digestif nach dem Essen darf auch nicht fehlen. Klar, Montag wird die 2 vor dem Komma im Eimer sein. Aber da ich jetzt nicht anfangen werde, in der Woche alles in mich hineinzustopfen, bin ich guter Dinge, dass die Waage demnächst eine 2 vor dem Komma und eine 0 dahinter anzeigt. Das reicht mir dann auch. Ab einem gewissen Alter sollte man darauf achten, nicht zu wenig zu wiegen, dann sieht man nämlich ganz schön alt aus.
Alle am Abnehmen… aber bei Dir muss ja nicht so viel runter. Wobei 7 Kilo auch beachtlich ist. Der Gatte hat nun gut 23 Kilo runter, aber auch langsam und ohne Selbstkasteiung. Inzwischen gibt es auch wieder mal ein Stück Kuchen und fettrezduziertes kommt uns eh nicht in den Kühlschrank. Krabbensalat light… schüttel.
Na ja, fast 90 kg bei 178 cm, das ist schon heftig.
Fett ist ein Geschmacksträger, wat mut dat mut! Wenn ich Rezepte sehe mit Magerquark und trotzdem Sahne, dann nehme ich Sahnequark UND Sahne.
Hm, Problem erkannt: Du bist zu klein für Dein Gewicht. Du musst wachsen! Ich hatte mal 100 (!) kg bei 177 cm. 2005 waren dann bei der Routineblutuntersuchung alle Werte im roten Bereich. Vier Monate später hatte ich noch 76 kg, und die halte ich heute noch. Wie das ging? Ganz einfach: Ich hab mich aus Angst brutal heruntergehungert und meine Fressgewohnheiten mit vielen Mahlzeiten und zahllosen Süßigkeiten auf Normalniveau gemindert. Am Ende meiner Radikalkur wurde ich von vielen, die mich nur als Fettsack gekannt hatten, nicht mehr erkannt und sah nach Aussage derjenigen, die mich noch erkannten, viel viel besser und jünger aus.
82/83 kg – das scheint mein Normalgewicht zu sein. Weiter runter bin ich auch durch meine Schwimmeinheiten nicht gekommen – Schwimmeinheiten, nicht Badeeinheiten, bis zu 3.000 m.