Die K-Frage

Angeblich ist die K-Frage vom Tisch. Armin Laschet soll als Kanzlerkandidat für die CDU/CSU in den Bundestagswahlkampf ziehen und, wenn es nach dem Wunsch der CDU geht, auch Kanzler der nächsten Bundesregierung werden. Die CDU ist nicht meine Partei, aber ich hätte ungern einen Kanzler aus Bayern. Immerhin ist Bayern kein Bundesland sondern in Freistaat innerhalb der Bundersrepublik.

Strauß und Stoiber konnten erfolgreich verhindert werden. Söder mit seinem Landesfürstenhabitus, nein, der wäre mir ein Dorn im Auge. Die CSU fischt am rechten Rand und ist äußerst konservativ – wegen dem „C“ im Namenskürzel, und das ist etwas, was mir missfällt.

OK – ich würde mein Kreuz eh nicht bei der CDU machen. Aber ein Kanzler einer Minderheit in einer Fraktionsgemeinschaft ist unvorstellbar. Trotzdem ist es für mich wichtig, wer im Fall einer entsprechenden Mehrheit mein Kanzler sein könnte. Söder wäre es nicht.

Ob mit der heutigen Nominierung von Arnim Laschet zum Kanzlerkandidaten die Differenzen beseitigt sind, wage ich zu bezweifeln. Ich traue Herrn Söder zu, dass er Herrn Laschet noch so einige Knüppel zwischen die Beine werfen könnte.

Die Grünen haben die K-Frage intern elegant und ohne viel Aufhebens gelöst. Annalena Baerbock geht als Kanzlerinnenkandidatin ins Rennen. Sie hat zwar bisher keine Erfahrungen in Regierungsgeschäften, aber das kann ja ganz erfrischend sein in der Altherrenriege der bisherigen Regierungsparteien.

4 Gedanken zu „Die K-Frage

  1. Frau Momo

    Söder hat ja gestern schon so manchen Giftpfeil abgeschossen. Die CDU ist im Sinkflug, inzwischen in Umfragen hinter den Grünen. Laschet halte ich zwar auch für denkbar ungeeignet, aber Söder hätte ich auch nicht gewollt.
    Aber die CDU hat noch nie bei mir als zu wählende Option gestanden, insofern ….
    Die Grünen haben das sehr elegant hinbekommen und Frau Baerbock auf ihre mangelnde Regierungserfahrung zu reduzieren, ist sehr kurz gegriffen. Ausgerechnet der olle Lafontaine ätzt jetzt gegen sie. Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie in so ein Amt auch reinwachsen kann. Scheuer, Klöckner, Seehofer, alle hatten Erfahrung und sind eine Katastrophe.

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    1. Hans-Georg

      Ich werde in den nächsten Monaten die Umfragewerte der Parteien weiter verfolgen. Ich wäre höchst erfreut, wenn die langjährigen Regierungsparteien mal einen Dämpfer bekämen, aber nicht von den Blauen.

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  2. Ralf

    Das Wort „Freistaat“ wird vielfach missverstanden. Im Deutschen Reich nannten sich die Bundesstaaten nach dem Rang des jeweiligen Monarchen Königreiche, Großherzogtümer usw. Das ging nach der Abschaffung der Monarchie nicht mehr. So nannten sich die meisten fortan Freistaat, manche auch Volksstaat. Das bezeichnete nur die republikanische Staatsform und beanspruchte für das jeweilige Land keine Sonderrolle innerhalb des Reiches/Bundes, obwohl es gerade hinsichtlich Bayerns vielfach angenommen wird. Nach 1945 war Bayern in der jungen Bundesrepublik der einzige fortbestehende Bundesstaat des Deutschen Reiches (außer den Stadtstaaten Bremen und Hamburg). Die anderen Bundesländer gingen aus Teilungen oder Vereinigungen früherer Länder oder preußischer Provinzen hervor. So verblieb es nur in Bayern bei der Bezeichnung Freistaat. Unmittelbar vor dem Untergang der DDR nahmen dort auch Thüringen und Sachsen als einzige auf DDR-Gebiet wiederhergestellte Länder der Weimarer Republik den Begriff Freistaat wieder in ihren Namen auf, wie sie ihn schon vor 1933 geführt hatten.

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    1. Hans-Georg

      Danke für den Geschichtsunterricht, was nicht nötig gewesen wäre da mir das alles bekannt ist. Der Begriff Freistaat ist mir per se unsympathisch weil er innerhalb der Föderation ein Herausstellungsmerkmal ist, was völlig unpassend ist.

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