Die Pläne Gottes

Der Vatikan hat entschieden: Segnungen für Homosexuelle Paare gibt es nicht. Gleichgeschlechtliche Beziehungen dienen nicht den Plänen Gottes.

Die Frage ist, welche Pläne Gott denn mit Homosexuellen Paaren hat. Denn eins ist doch klar: Alle, die an Gott glauben, welcher Konfession auch immer, wissen doch, dass dieser Gott dafür gesorgt hat, dass ein Mann/eine Frau homosexuell geboren wurden. Niemand hat es sich ausgesucht, homosexuell oder heterosexuell zu werden. Die Menschen sind es einfach, so wie Gott es gewollt hat. Das sollten auch die hochgebildeten Herren im Vatikan inzwischen wissen.

Gott muss ja Pläne für uns haben, sonst hätte er uns nicht homosexuell gemacht. Also steht den katholischen homosexuellen Paaren auch Gottes Segen zu. So einfach ist das. In der evangelischen Kirche ist eine Segnung homosexueller Paare schon seit ein paar Jahren möglich! Aber die Ewiggestrigen im Vatikan haben immer noch die Mehrheit.

Die Glaubenskongregation sagt, dass diese Entscheidung keine Diskriminierung homosexueller Menschen sei. Weiterhin wird dazu aufegerufen, Menschen mit homosexuellen Neigungen zu respektieren. Welch ein Widerspruch.

18 Gedanken zu „Die Pläne Gottes

  1. Oma Schlafmuetze

    Hallo Hans-Georg,
    Die Meldung habe ich heute auch kopfschüttelnd gelesen.
    Das ist nämlich genau der Knackpunkt: Gott, an den wir glauben, hat auch homosexuelle Menschen gemacht. Aber er hat vergessen, seinen Stellvertretern hier auf Erden die nötige Hirnmasse mitzugeben, damit sie das Großartige an Gottes Geschöpfen erkennen können!
    Liebe Grüße 😉

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    1. Hans-Georg

      Ich habe die Bibel nie gelesen, aber es soll irgendwo eine Stelle geben, da steht sinngemäß: Ein Mann soll nicht bei einem Mann liegen. Vielleicht ist das die Stelle, auf die sich der Vatikan beruft. Wenn die alten Männer dort aber so gläubig sind, dann sollten sie sich auch danach verhalten und nicht so scheinheilig sein, sich selbst miteinander zu vergnügen oder noch schlimmer, sich an Lustknaben zu vergehen. Vielleicht tun sie das aber auch deshalb, um einen Grund zur Beichte zu haben.
      Ich habe etwas im Internet gefunden, dass mich aber auch mit einem großen Fragezeichen zurücklässt weil es keine eindeutige Antwort ist:
      https://www.ekhn.de/glaube/glaube-leben/bibel/familien-in-der-bibel/homosexualitaet-in-der-bibel.html

      Es ist also alles eine Sache der Auslegung. Und die drehen sich die alten Männer im Vatikan schon zurecht, so, wie sie es haben wollen.

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      1. Frau Momo

        Die Herrschaften beziehen sich auf das Alte Testament, das sagt schon alles. Im Neuen Testament steht nix davon. Bei uns laufen so viele offen homosexuelle Pastoren rum, die Herrn im Vatikan würden einen Schlaganfall bekommen (mal abgesehen davon, dass ich die Pfarrer für die größte Schwulenvereinigung überhaupt halte). Mein Chef (ebenfalls Pastor) ist homosexuell, der Chef der Aidsseelsorge ist es auch und viele viele mehr.

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  2. Frau Momo

    Irgendwo habe ich gelesen, dass (lt. kath. Kirche) man Homosexuellen mit Mitleid begegnen sollte. Da ist mir dann auch nix mehr zu eingefallen. Ich stelle mir gerade vor, ich täte das mit meinem Chef….
    Die evangelische Kirche segnet nicht nur, sie traut auch homosexuelle Paare, aber nicht überall, Im stark pietistischen Baden-Württemberg oder auch in Sachsen wird das verweigert und der sächsischen Kirchen laufen scharenweise schwule Pfarrer weg, weil sie z.B. nicht mit ihren Ehepartnern oder Lebensgefährten im Pfarrhaus wohnen dürfen.
    Leider schüren solche Aussagen des Vatikans weiter Vorurteile und das macht sie eben nicht nur lächerlich, sondern gesellschaftlich auch mehr als bedenklich.

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    1. Hans-Georg

      In Köln gibt es auf aufgrund des Missbrauchs und weil ein Gutachten unter Verschlussgehalten wird, was dem Kardinal nicht gefällt, große Anträge auf Kirchenaustritte. Der Server für die Onlinebeantragung war zusammengebrochen.
      Der Einfluss des Vatikans ist in Deutschland hat wohl stark abgenommen. In anderen Ländern, wie z.B. Polen, ist der wohl noch immer recht stark.

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      1. Frau Momo

        Ja, das habe ich gelesen. Den laufen scharenweise die Mitglieder weg. Die Bischöfe reagieren hier sehr unterschiedlich auf die Verlautbarungen aus dem Vatikan. Die, den synodalen Weg vorantreiben sind entsetzt, erzkonservative ewig gestrige wie Bischof Voderholzer aus Regensburg ist hoch erfreut.

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  3. Elvira

    Gott ist auch alles, hat jedes Geschlecht und jede sexuelle Orientierung. Denn in der Bibel steht auch, dass Gott den Menschen nach seinem Bilde schuf. Aber die alten Männer in der katholischen Kirche sind eben auch nur Menschen, die sich das aus der Heiligen Schrift picken, was ihnen passt, so wie sich viele Menschen aus den von Menschen gemachten Gesetzen auch nur die raussuchen und befolgen, die ihnen Vorteile bringen.

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  4. Ralf

    Wir sollten endlich aufhören, der kath. Kirche jene Bedeutung für unser Leben einzuräumen, die sie selbst beansprucht. Ob in Rom der Papst was sagt oder in Peking ein Sack Reis umfällt – was soll’s. Außerdem kümmert sich eh keiner drum, der sich nicht drum kümmern will. Ich kenne einen kath. Pfarrer hier in der Gegend, der schwule und lesbische Paare segnet, die ihn darum bitten. Der berühmteste kath. Pfarrer Bayerns, Herr Schießler von St. Maximilian in München, hat jüngst Patrick Lindner und dessen Ehemann gesegnet. Gerade hieß es in den SWR-Nachrichten, der Generalvikar im Bistum Speyer habe erklärt, er segne Wohnungen, Autos und Fahrstühle, da dürfe er auch Menschen segnen, die einander lieben; und der Domprobst von Trier habe gesagt, er lasse sich von niemandem vorschreiben, wen er segne dürfe und wen nicht.

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      1. Frau Momo

        Die Waffen von der Bundeswehr könnten schon göttlichen Beistand gebrauchen, damit sie nicht um die Ecke schießen 🙂
        Ich habe mal erlebt, wie ein Bus gesegnet worden ist und musste mich schwer beherrschen. Sah aus, als würde der Bischof mit einer Klobürste rumfuchteln.

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      2. Ralf

        Dahinter steht letztlich der Gedanke, dass diese Gegenstände stets zu Nutz und Frommen der Menschen, die sie besitzen oder verwenden, da sein sollen, dass z.B. ein Haus gesegnet wird, damit es erhalten bleibt und Menschen gut darin leben können, oder dass mit einem Auto kein schwerer Verkehrsunfall passiert usw. Genau genommen sind solche Segnungen natürlich magische Handlungen aus grauer Vorzeit. Es gibt ein schönes literarische Beispiel: Henrik Ibsen lässt in seinem wunderbaren Schauspiel „Gespenster“ eine soziale Einrichtung abbrennen, die zwar gesegnet, aber nicht versichert war; von einer Brandversicherung hatte man bewusst abgesehen, weil die bedeutet hätte, man vertraue nicht auf den göttlichen Segen. Da fällt mir auch eine gute Parodie auf den Segen ein: In seinem Roman „Die Füchse im Weinberg“ lässt Lion Feuchtwanger den sterbenden Voltaire ausgerechnet den zufällig anwesenden Enkel von Benjamin Franklin segnen – nicht etwa den ebenfalls anwesenden Franklin selbst oder sonst eine im Raum befindliche Persönlichkeit von geistigem Rang. Der Witz ist, dass die Leserschaft jenen jungen Mann bereits hinreichend als totalen Taugenichts kennengelernt hat, an dessen Faulheit und Dummheit auch der Segen des großen Mannes nichts ändern wird. Obwohl alle vom Anblick des den Jungen segnenden Großphilosophen zutiefst ergriffen sind und sogar ein Vergleich aus der klassischen Antike bemüht wird, weiß doch jeder, wie sinnlos dieser Segen ist.

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        1. Trulla

          @Ralf: Danke, ganz wunderbar, diese Geschichten.

          Verstehen kann ich auch nicht, warum noch jemand Wert darauf legt, von einer Institution gesegnet zu werden, die seit jeher Gründe gefunden hat, Menschen auszugrenzen.

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        2. Hans-Georg

          Ich verstehe trotzdem nicht, warum ein Auto oder ein Haus, gesegnet werden muss. Ich finde das bei Tieren schon sehr grenzwertig. Ich würde unsere Katzen niemals zu einem Tiergottesdienst tragen.

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  5. Pingback: Ich wäre wohl schon weg. – Der Wilhelm bloggt

  6. Der Wilhelm

    Ich finde das schlicht unglaublich, was die alten Männer im Vatikan sich das wieder geleistet haben.
    Aber es passt halt auch ganz gut in den Kontext dessen, was sie sonst noch an Gründen für Kirchenaustritte liefern…

    Denn mit Gottes Willen hat das alles wohl nichts mehr zu tun…..

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  7. Frau Momo

    Ein kleiner Lichtblick ist der Widerstand einiger Bischöfe und Generalvikare. Das Bistum Limburg hat auf FB sein Titelbild mit den LGBT Farben aktualisiert und es werden an katholischen Kirchen LGBT Flaggen gehisst. Immerhin, sie setzen Zeichen. Das wird Rom nicht umstimmen, aber es ist eben auch nicht so, dass alle Bischöfe und Pfarrer dem blind folgen. Zumindest hier nicht.

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