Wir brauchten ein paar Ergänzungen unserer Nahrungsmittel für diese Woche. Beachte das Wort Ergänzungen, damit ist nicht Hamstern gemeint. Wie ich so durch die Regalreihen meines Lieblingssupermarktes cruiste, bemerkte ich ein paar wenige Lücken im Sortiment.
Unsere bevorzugte Pastasorte für Nudelauflauf war aus, ebenso das preisgünstige Mehl. Das Regal für Mehlmischungen für Brot zum Selbstbacken war auch leer. Das Toilettenpapier unseres Vertrauens war noch vorhanden, aber doch eher dünn bestückt, also das Regal.
Es ist nun nicht so, dass von besagten Dingen gar nichts mehr vorhanden war. Ich griff zu einer anderen Sorte Pasta, für den Fall, dass wir demnächst einen Nudelauflauf essen möchten. Musste dafür zwar 1 Euro mehr bezahlen, aber naja, will ja nicht jeden Tag nachschauen, ob unsere Sorte wieder vorhanden ist. Brot backen wir eh selbst. Dafür wird hochwertigeres Mehl benötigt, welches auch vorrätig war. Ich habe mich nur da umgesehen, wo ich sowieso zugreifen wollte. Konserven, Kaffee und andere Lebensmittel ließ ich links liegen.
Einer Eingebung folgend schaute ich mal beim Mineralwasser nach. Wir haben zwar noch reichlich Vorrat, aber 1 Sechserpackt mit 1,5-Liter-Flaschen hätte ich wohl mitgenommen. Man glaubt ja gar nicht, was man täglich so wegschlabbt. Tja, nichts, die Palette war leer. Gut, wenn unsere Vorräte zurneigegehen, muss ich wohl oder übel eine teurere Varinate kaufen, so sie denn vorhanden ist. Leitungswasser geht zur Not ja auch. Wir werden schon nicht verdursten.
An der Selfscankasse hatte ich einen Fehler gemacht. Statt 6 Flaschen Lieblingswein waren 30 Flaschen eingebucht. Ich bat die Aufsicht um Hilfe. Sie machte eine scherzhafte Bemerkung und ich sagte nur „Hamsterkauf“ – „Wein hamstern?“ Natürlich hatte ich die 6 Flaschen eh nicht gehamstert. Aber wenn unser Lieblingswein im Angebot ist, greife ich zu. Die „Packerdame“ in der Weinabteilung stellt mir schon immer eine Kiste beiseite.
Scherze an der Kasse, die Frau an der Käsetheke kennt unseren Geschmack, die Weinfrau weiß, welchen Wein wir bevorzugen, Scherze an der Fleischtheke, die Krankengeschichte der Kassiererin – ich weiß schon, warum ich gerade diesen Supermarkt so liebe.
Mit gefällt die Einkaufsgeschichte sehr. Ich habe es gern, im eigenen Kiez nicht nur anonym (und zwar beidseitig) unterwegs zu sein. Und ein kleiner Schnack zwischendurch tut doch auch gut, oder?
Ebenso schätze ich eine gute Nachbarschaft, die allerdings auch in gewisser Weise zu pflegen ist. Wir z.B. können monatelang fort sein und wissen unser Haus gut und vertrauensvoll behütet und geschützt durch Nachbarschaft. Das gilt auch wieder in beide Richtungen.
Mein Credo ist, dass man sich schon im Kleinen um friedliches Miteinander zumindest bemühen muss, sonst darf man sich nicht beschweren über das Große und Ganze. Das ist natürlich nicht immer ganz einfach.
Man muss auch selbst etwas dafür tun und nicht stur durch die Reihen gehen und den Wagen vollpacken. Wenn man mal höflich nachfragt und ein kleines Gespräch beginnt, erinnern sich die Angestellten auch wieder an einen. Bei der „Weinfrau“ habe ich mich z.B. heute in den Urlaub abgemeldet. Sind zwar noch 2 Wochen, bis es hoffentlich endlich losgeht. Und dann sind wir 2-1/2 Wochen weg. Sollte es den Lieblingswein in dieser Zeit im Angebot geben, braucht die Dame nicht extra einen Karton beseitestellen.