Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Eins vorweg: Wir sind gesund – noch, man weiß ja nie … Ich möchte nur über ein paar Dinge schreiben, die in unserem Umfeld passiert sind.
Über die Stornierung der ursprünglichen und der Buchung der neuen Reise hatte ich hier ja schon geschrieben. Dann heute Morgen das: Ab sofort gilt für Amerika ein 30-tägiges Einreiseverbot für Europäer in die USA, außer ür Reisende aus Großbritannien. Seit dem Brexit sind die ja Mr. Presidents beste Freunde. Und Freunde depürt man nicht, was ihm aber letztendlich wohl sowieso egal wäre. Wenn es denn bei diesen 30 Tagen bleibt, könnte es uns egal sein, unsere neue Reise beginnt ja erst am 27. April. Also abwarten und Long Island Ice Tea trinken.
Aus Gründen mussten wir gestern einen Krankenhausbesuch in Hamburg machen. Vor der Heimfahrt ging ich nochmal kurz auf die Besuchertoilette. Kurz vor mir betrat ein Herr die gekachelten Räume und verschwand im Kabäuschen. Während ich mir nach erledigtem Tun die Hände wusch, eilte besagter Herr dem Ausgang entgegen. Ich rief einfach in den Raum hinein „Halt, Hände waschen!“ Er bestätigte mir dann, dass ich ja recht hätte, weil da ja so viel los ist. Natürlich hatte er eh schon die Türklinke in der Hand gehabt. Das Schwein! Wir alle wissen, dass man sich nach dem Toilettengang die Hände zu waschen hat, ob nun gerade Corona angesagt ist oder nicht. Ich konnte ob seiner Erwiderung nicht die passenden Worte finden und verschwand eilig aus den Sanitärräumen.
Unsere lieben Nachbarn und Freunde sind Dienstagmorgen zu ihrer Kreuzfahrt durch die Südsee aufgebrochen. Vorher machen sie einen Stopover in Singapore, wo sie sich derzeit noch aufhalten. Heute morgen schickte Holger eine kurze Mail, alles sei ok und die Singapurianer seien um ihre Gesundheit besorgt. Im Hotel würde jeden Morgen vor dem Frühstück Fieber gemessen, sowie in diversen Läden auch. Vermutlich ist das eher die Sorge um die eigene Gesundheit als um die der Gäste.
Meine fast 96 Jahre alte Mutter lebt ja seit ein paar Jahren in einem Seniorenheim. Unsere gute Freundin Karin besucht sie auch 1 x in der Woche, bringt ihr saubere Wäsche und macht ihr die Haare. Vorhin rief Karin mich an. Man könnte das Heim jetzt nicht mehr einfach so betreten. Ein Hinweis wurde an der Tür angebracht, man müsste mit dem vorhandenen Telefon eine Nummer dort wählen. Karin wurde gefragt, zu wem sie wollte, ob sie in den letzten 2 Wochen im Ausland gewesen sei und ob sie einen Infekt hätte. Erst dann wurde sie eingelassen. Die Menschen, die in einem Heim leben, gehören alle zur Gruppe der gefährdeten Personen. Die eingeführte Regelung ist also vollkommen gerechtfertigt.
Die neueste mir bekannte Meldung aus den Medien: Der Hamburger Frühjahrsdom wurde abgesagt. Für Leserinnen und Leser, die nicht aus der Umgebung kommen: Der „Dom ist kein Openair-Gottesdienst, es ist das größte Volksfest im Norden und findet 3 x im Jahr statt. In Hamburg wurden, wie inzwischen wohl in ganz Deutschland, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen abgesagt. Die Absage des Doms kann ich nicht ganz nachvollziehen. Natürlich pilgern dort jeden Tag mehr als 1000 Menschen hin, essen ihr Würstchen, trinken ein Bier und steigen in Fahrgeschäfte, um sich mehr oder weniger durchschütteln zu lassen. Nienich stehen mehr als 1000 Menschen dichtgedrängt beisammen an einer Stelle. Man spaziert eher locker durch die breiten Gänge und guckt sich das Geschehen an. Die Ansteckungsgefahr dort ist wesentlich kleiner als in Bussen, S- und U-Bahnen. Wer mit dem öffentlichen Nahverkehr unterwegs ist, besonders im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr, könnte sich viel eher anstecken als wenn man auf dem Dom herumspaziert. Aber niemandem würde wohl einfallen, den ÖPNV auszusetzen, oder? Wenn das geschehen würde, wäre es wirklich schlimm um uns bestellt.
Wir haben immer noch keine Lebensmittelkonserven gehortet. Aber 4 Dosen Olivenöl habe ich heute bei Lidl gekauft. Wenn man sich damit einschmiert, rutscht der Virus vielleicht ab. Das ist natürlich Blödsinn. Es ist einfach so, dass das Olivenöl ein ganz tolles ist und dass es das nicht so oft gibt. Besonders gut eignet es sich zum Braten. Es spritzt nämlich nicht so schrecklich durch die Gegend wie man es von manchen Ölen kennt.