Die Quote

Wie zu lesen ist, wird „Die Goldene Kamera“ nach 55 Jahren abgeschafft. Im März nächsten Jahres wird sie das letzte Mal verliehen. Der Grund ist die Quote, so sagt man. Das Fernsehpublikum sei nicht mehr daran interessiert.

Und da denkt man jahrelang, dass die Auszeichnung eine Ehrung der Künstler ist. Falsch gedacht, die Quote ist wichtiger als die Leistungen der Künstler. Der Preis wurde nur deshalb verliehen weil damit das Fernsehpublikum angelockt werden sollte.

Vielleicht ist das Fernsehpublikum auch nur deshalb abgewandert weil die Veranstaltung ein total langweiliges Ereignis war. Steif ging es dazu. Artig wurden die Preisträger beklatscht, eine lockere Stimmung kam doch nie auf. Wer ich mal Oscarverleihung angeschaut hat, wird den Unerschied bemerken. In Los Angeles geht das viel lockerer zu. Da steigt schon mal ein Regisseur im Glücksgefühl über die Stuhlreihen zur Bühne. Bei der Goldenen Kamera undenkbar.

55 Jahre hat man Filmschaffende und Schauspieler mit der Trophäe geehrt. Und plötzlich ist das alles nicht wahr gewesen, nur die Quote war wichtig. Das muss ein Schlag ins Gesicht derer sein, die bisher ausgezeichnet worden sind.

Letztlich könnte die Quote dem ZDF egal sein: Es gibt ja eh keine Werbeunterbrechnungen während der Sendung. Ob die Quote wirklich der Grund ist? Oder finden sich nur noch so abgehalfterte „Künstler“ wie Thomas Gottschalk um die Veranstaltung zu moderieren?

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