Heute, am frühen Nachmittag, hörten wir das Martinshorn mehrerer Einsatzfahrzeuge. Bei einem Blick aus dem Fenster entdeckte ich Rauchschwaden drüben am Hafen. Von der Terrasse konnte ich auf die Straße schauen, auf der gerade ein Feuerwehrwagen unterwegs war. Wenige Sekunden später kamen die unangenehmen Brandgerüche auf die Terrasse gewabert.
Schnell ging ich wieder rein, denn das war wirklich sehr sehr unangenehm, was der starke Wind da anwehte. Die Fenster wurden auch gleich geschlossen. Gehört hat man solche Aufrufe ja schön öfter: Die Anwohner werden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Aber wenn man selbst davon betroffen ist, ist es schon ein wenig merkwürdig. Kurz darauf kam auch schon der Aufruf über den Radiosender. Durch unsere Wohnanlage zogen Rauchschwaden, die den beißenden Gestank zu uns brachten. Irgendwo brannte es also.
Als nichts mehr zu sehen war, öffnete ich vorsichtig das Fenster ein wenig. Puh, ich machte es gleich wieder zu, ich wollte keine Rauchvergiftung haben.
Viel später wagte ich einen neuen Versuch, die Luft war wieder rein. Aber was war wo passiert? Das Internet gab darüber Auskunft: In unserer Nähe war eine Halle in Brand geraten, die Bootshalle des Geesthachter Segelvereins. Zum Glück ist jetzt Segelsaison und die Boote sind alle im Wasser und blieben vom Feuer verschont.
Vor vielen Jahren ist in Lübeck ähnliches passiert. Es war am 9. Januar, also im Winter, wenn in den Hallen die Boote dicht an dicht stehen. Seinerzeit verbrannte, zusammen mit vielen anderen Booten, das Motorboot meiner Großeltern. Die etwas größere Yacht meiner Eltern passte nicht in die Halle und stand davon. Sie wurde nur leicht beschädigt. Das Datum weiß ich so genau weil es ausgerechnet der Geburtstag meines Opas war.
So ein Brand ist immer eine traurige Sache. Viele Eigner haben ihre Boote selbst gebaut. Viel Arbeit, Geld und Herzblut steckt darin. Eine Versicherung kann so einen Schaden kaum ersetzen.