„Mein Schiff 1“ – Westeuropa mit Lissabon – Teil 3

18. August 2016 – Leixoes/Porto

Porto ist das eigentliche Ziel dieses Tages. Der Hafen, in dem wir an einem neuen Passagierterminal angelegt haben, heisst Leixoes, hauptsächlch ein Hafen für Fischerei und Frachtschifffahrt.


Auf Porto hatte ich mich besonders gefreut. Ich finde diese Stadt schöner und gemütlicher als Lissabon. Vielleicht liegt es daran, dass man als alter Mann nicht so viele Steigungen zu bewältigen hat wie in Lissabon *schmunzel*

Der TUI-Shuttlebus brachte uns in das Zentrum von Porto. Wir erkannten den Platz wieder und ich erkannte, „dass da drüben doch die Livraria Lello sein muss.“ – „Nein, das war da nicht!“ Wer hatte recht? Ich!

Die Livraria Lello ist eine Bücherei, die J.K. Rowling als Vorlage für die Bücherei in den Harry Potter Büchern diente. Ich hätte mir die Bücherei grn mal angeschaut und hatte sie auf der App gekennzeichnet. Aber au-weia, Menschenmassen unter sich, die vor der Bücherei auf Einlass warteten, Menschenlangen an den Kassenhäuschen beiderseits der Straße. Nee, das müssen wir uns nicht antun und wandten uns lieber der Kirche Igreja do Carmo zu. Ein Bild auf der Seitenfassade dieser Kirche besteht aus tausenden blau-weißen Fliesen. In der Kirche war es düster, voll und es müffelte wie eine brennende Handtasche. Wir waren ganz schnell wieder draussen.

Seit wir vor 2 Jahren in Porto waren, hat sich dort viel getan: Viele Häuser sind inzwischen liebevoll restauriert worden und es gibt viel Bautätigkeit, die charmanten Häuser zu erhalten. Porto ist ein Schmuckstück! An vielen Fassaden bläht sich die Wäsche zum trocknen im Wind.

Meine Idee war es, unten am Fluss Douro ein Glas Portwein zu trinken. Aber das sah mir alles zu sehr nach Touriabzocke aus. Ausserdem ist das da immer sehr voll. Druck-, Stick- und Klöppelwaren werden an Ständen feilgeboten. Viele Menschen, kaum ein Durchkommen. Wir entschlossen uns, die Brücke zu besichtigen, die von Gustave Eiffel erbaut worden ist und ein wenig weiter weg liegt.

Kurz nachdem wir die Ponte Dom Luis I hinter uns gelassen hatten, waren wir fast allein unterwegs. Am Ufer des Douro saßen hin wieder Angler und hofften auf einen Fang. Ca. 30 Minuten brauchten wir entlang des Ufers, bis wir die Ponte Maria Pia erreicht hatten, die von Gustave Eiffel erbaut worden ist. Die Eisenbahnbrücke wurde bereits 1991 außer Betrieb genommen, wird aber als technisches Denkmal erhalten. Längs des Flusses gibt es ein paar Ruinen, Häuser, die von ihren Bewohnern verlassen und von ihren Eigentümern aufgegeben worden sind. Schade eigentlich, ich könnte mir gut vorstellen, dort am Hang mit Blick auf den Fluss zu wohnen.

Als wir am frühen Nachmittag zurück an Bord waren, lockte mich das Wasser. In der Nähe des Hafens beginnt ein breiter Sandstrand, an dem sich viele Menschen niedergelassen hatten bzw. im Wasser ihren Spaß hatten. Das kann doch so kalt nicht sein – dachte ich. Ich zog meine Badeshorts und Schlappen an. In den Rucksack packte ich einen Schlübber, ein Paar Shorts und ein Handtuch. Mein Perso und die Bordkarte stecke ich in eine Seitentasche. Der Hafenshuttle brachte mich kostenlos zum Hafentor. Von dort waren es nur wenige Minuten zu gehen bis zum breiten Sandstrand.

Eine Weile beobachtete ich das Treiben im Wasser und sondierte die Lage, ob mein Rucksack auch sicher sein würde wenn ich mich von den Wellen küssen lasse. Dann wagte ich es, ins Wasser zu gehen. Puh, als das Wasser meine Füße umspülte, war es dann doch kälter als erwartet, was im Grunde ja klar ist. Der Atlantik ist schließlich nicht das Mittelmeer. Die Wassertemperatur schätze ich auf ca. max. 18 Grad. Schon mal mit den Füßen drin, ging ich mutig weiter. Platsch, die erste Woge traf meine empfindlichen Körperteile. Uuaaa, das war frisch. Egal, weiter rein, einmal hineintauchen ins kühle nass, die Wellenmassage genießen, nochmal untertauchen und auf der nächsten Welle ließ ich mich an den Strand spülen.

Und dann saß ich da in der ersten Reihe, auf meinem Handtuch, mit einer nassen Badehose an. So warm, dass die schnell trocknet war es dann auch nicht. Und ich wollte ja auch mal wieder an Bord. Die Shorts über die nasse Badehose zu ziehen gibt nasse Flecken, die meine Mitmenschen sonstwas denken lassen könnten. Ich beobachtete die Menschen um mich herum, aber keiner zog sich um. Und in der ersten Reihe den Akt mit dem Handtuch um die Hüften zu vollziehen würde erst recht die Aufmerksamkeit auf mich lenken. Aber kann und darf man in Portugal einfach kurz blankziehen? Vielleicht lande ich im Knast?

Nun, der Strand war ziemlich breit und in der Mitte der Breite gibt es eine Zone, in der sich niemand aufhält. Da habe ich mich dann in windeseile meiner nassen Badehose entledigt, Schlübber an, Shorts an – und gut war’s. Die Sache mit dem Handtuch kann ich eh nicht, ich hätte unten am Wasser damit alle Blicke auf mich gezogen und vermutlich trotz Handtuch mit dem blanken Hintern auf einem Bein rumgehampelt bis ich den Schlübber angezogen hätte.

An diesem Abend wollten wir am Selbstbedienungsbuffet essen. Als wir dort eintrafen, machte Kapitän Mats Nelson gerade seine Abendansage bezüglich des zu erwartenden Wetters auf der Reise usw. Er hatte eine schlechte Nachricht für uns: Der Hafen Falmouth, für den wir unseren einzigen Ausflug gebucht hatten, muss ausfallen. Das Schiff sollte dort auf Reede ankern und mit den Tenderbooten sollten wir an Land gebracht werden. Der Hafenlotse hat das wegen Sturms für zu gefährlich gehalten. Die Mitarbeiter von TUICruises waren tagsüber nicht untätig geblieben und hatten Cherbourg als Ersatzhafen auserkoren und sogar schon ein paar Landausflüge organisiert. Also doch noch mal die Uhren hin- und herstellen auf dieser Reise. Aber wir haben ja Urlaub und sehen das ganz entspannt.

Eine Mitarbeiterin des Servicepersonals im Restaurant stand da, guckte mich mit Fragezeichen in den Augen an sagte: Ich kann diesen Kapitän nicht verstehen. Ich glaube ihr, man muss schon ziemlich genau hinhören, was er denn sagt. Er spricht zwar Deutsch, aber doch nicht so richtig gut. Es gibt sogar Deutschunterricht an Bord. Ein Mitarbeiter warf nur das Wort „Deutschunterricht“ in den Raum. Tja, so ganz unrecht hat er nicht. Ich konnte der jungen Dame dann aber erklären, was der Kapitän gesagt hat und wie die Reise weitergeht. Dann konnte ich mich meinem kleinen Vorspeisenteller widmen.

Nach dem Abendessen genossen wir in der AußenalsterBar die Sonne und das Meer während unser „zweites Zuhause“ Kurs auf die Biscaya nahm.

19. August 2016 – 3. Seetag

In der Nacht merkte ich schon, dass sich „Mein Schiff 1“ ziemlich stark in der See bewegte und ich befürchtete, dass sich mein Mann eine zweite Auszeit nehmen müsste. Aber nee, er hat das ganz gut weggesteckt. Es ist auch immer eine Frage, wie ein Schiff schaukelt. Je nach Wind und Wellengang gibt es da nämlich gravierende Unterschiede. Auf der südgehenden Passage durch die Biscaya gewahrte ich am Himmel Cirruswolken. Und ich sagte noch zu Bernd: Bei uns zu Hause würden diese Wolken auf Sturm innerhalb der nächsten Tage hindeuten. Ich lag also gar nicht mal schlecht mit meiner Wettervorhersage.

Zum Frühstück im Restaurant Atlantik gab es heute ein Kaviarbuffet. Vorbereitete Teller standen bereit, sonst hätten sich einige Gäste womöglich löffelweise die Fischeier auf ihre Teller gehauen. Natürlich nahm ich einen Teller, wissend, dass die Kügelchen eigentlich nur salzig schmecken. Die aromatischen Zutaten helfen da auch nicht viel. Mein morgendliches Omelett mit Räucherlachs hat viel mehr „biss“.

Aufgrund der Abweichung von der geplanten Route – Cherbourg statt Falmouth – gab es am Vormittag zwei Informationsveranstaltungen im Theater, über Cherbourg selbst und über mögliche Landausflüge. Die Ausflüge waren für uns nicht interessant, also war es für uns klar, dass wir uns auf eigene Faust in Cherbourg umsehen werden. Frau Mess, die Galeristin, hatte noch einen Tipp für eine Cidredestille außerhalb von Cherbourg. Da hätte man aber mit einem Taxi hinfahren müssen. Es wäre sicher interessant gewesen, sich da mal zu informieren, aber wie blieben bei unserer Absicht, uns Cherbourg anzusehen.

Draussen konnte man bei diesem Wetter nirgends sitzen. Unser erstes Ziel: Die Naschbar um dort einen Cappu zu trinken und für mich dazu natürlich ein Glas Cardenal Mendoza, auch wenn es noch am Vormittag war, aber schon nach 10 Uhr, dann darf man das, ausnahmsweise.

Nachdem wir abends die Kurve von der Biscaya in den Englischen Kanal gekriegt hatten, ging Nummer 92 über Bord. Die letzte von Ina uns anvertraute Flaschenpost wurde dem Meer übergeben.

20. August 2016 – Cherbourg

Für uns eine Premiere wie auch für TUICruises: Für uns deshalb, weil es das erste Mal war, dass wir wetterbedingt eine Veränderung der Reiseroute hatten. Für TUICruises war „Mein Schiff 1“ das erste Schiff der Flotte von derzeit 5 Schiffen, welches den Hafen von Cherbourg angelaufen hat. Vielleicht nimmt die Reederei ja Cherbourg in zukünftige Fahrpläne auf. Nett ist es in Cherbourg allemal. Aber das Augenmerk liegt ja auch auf den Möglichkeiten anzubietender Landausflüge.

Wir gingen also an Land und schauten uns Cherbourg an. Viele Menschen waren nicht unterwegs. Überall sah man Mein-Schiff-Passagiere, erkennbar an den weiß-blauen Hafeninformationen, in die sie schauten oder an den um den Hals hängenden Bändseln, an denen die Bordkarten befestigt sind. Man kennt das von Messen oder Kongressen. Da laufen die Leute auch so rum. Ist zwar praktisch, aber es sieht irgendwie so gewöhnlich wichtig aus.

Direkt am Hafen steht die Manufacture des Parapluies de Cherbourg. Hier werden hochwertige Schirme für die ganze Welt hergestellt. Das Haus fällt durch die bunten Regenschirme auf, die an den Fenstern befestigt sind.

Bernd hatte sich die Karte von Cherbourg auf seine App CityMaps2Go geladen und geschaut, was denn da für Cherbourg angeboten wird. Er entdeckte einen Park, Parc Emmanuel Liais. Dorthin machten wir uns auf den Weg. Die Idee hatten auch noch einige andere Passagiere. Emmanuel Liais war ein Astronom und Botaniker, der von seinen Reisen Pflanzen mitbrache und in Cherbourg einen botanischen Garten mit Gewächshaus anlegte, eine kleine Oase mitten in der Stadt.

In einem öffentlichen Dock lagen 2 Fischereifahrzeuge auf dem Trocknen. Wir konnten dabei zuschauen, wie sie für ihre neuen Einsätze hergerichtet wurden.

Nah am Hafen liegt die Basilique Sainte-Trinité, eine hübsche kleine Kirche, der wir einen kurzen Besuch gönnten. Ein interessanter Effekt: Der Hintergrund des Altars sieht aus ein wie ein Fenster.

Am Hafeneingang gibt es eine Erinnerungstafel aus Anlass des Eintreffens von Josephine Baker (die mit dem Bananenröckchen) in Cherbourg am 22. September 1925 mit dem Dampfschiff „Berengaria“.

Zurück auf „unserem“ Schiff war die Barmöbelierung der ÜberschauBar bereits seefest verzurrt für die Überfahrt nach Southampton, dem letzten Hafen dieser Reise. Der Abschied naht. In der Nacht war wieder eine Zeitkorrektur notwendig: 1 Stunde zurück, wir fahren nach England.

21. August 2016 – Southampton

Obwohl wir schon 2013 und 2014 in diesem Hafen gewesen sind, haben wir von Southampton so gut wie gar nichts gesehen. Beim ersten Mal hatten wir Stonehenge einen Besuch abgestattet. Im Jahr 2014 hatten wir einen Ausflug nach Windsor Castle gemacht. Heute haben wir die Gelegenheit genutzt, uns Southampton anzuschauen. Festgemacht hatte das Schiff am Queen-Elizabeth2-Terminal, äusserlich ziemlich alt und hässlich. Aber die Busse für die Ausflüge konnten in eine große Halle hineinfahren und die Passagiere aufnehmen.

Ich hatte ganz andere Vorstellung von dieser Stadt: Große Häuser mit Büros, viel Glas, viel Stahl, vielleicht auch große alte Kontorhäuser ähnlich wie in Hamburg. Bereits vor dem Antritt unserer Reise musste ich feststellen, dass Southampton eigentlich auch nur aus Hafen besteht und mit nicht vielen Sehenswürdigkeiten aufwartet. Unser Rundgang war dann doch recht interessant. Man muss sich halt nur mal bewegen und sich nicht nur um die Bushaltestelle für den Shuttle aufhalten. Als ein älterer Herr auf der Rückfahrt zum Schiff ein paar alte Mauern sah meinte er: Hier hätte der Bus uns mal rauslassen sollen. Es ist ja auch immer eine Frage, wo ein Bus halten darf und halten kann. Wir haben jedenfalls was gesehen von Southampton.

Die Kirche St. Michael, Tudor House, Restaurant The Titanic, die Ruine der Seemannskirche mit einer Gedenkstätte für die Opfer der Titanic, das Bargate – es gibt nicht nur „3 Supermärkte und 6 Parkhäuser“ dort wo der Shuttle hielt. Es war auch so, dass wir in die andere Richtung gingen und nicht der Herde folgten, als wir an der Endhaltestelle ankamen, ohne zu wissen, was uns dort erwarten würde. Es war die richtige Entscheidung.

Auf dem Weg zur AußenalsterBar entdecken wir, sozusagen im letzten Momant, die liebevoll gefalteten Figuren an der Handtuchstation. Beschattet durch das große Sonnensegel beobachteten wir das geschäftige Treiben im Hafen und die Menschen in der AußenalsterBar – und tranken natürlich selbst den einen oder anderen Cocktail.

Außer der „Mein Schiff 1“ waren an diesem Sonntag noch 3 weitere Kreuzfahrtschiffe im Hafen von Southampton, die alle vor uns abfuhren: MS Arcadia, MS Navigator of the Seas und MS Oriana. Eins weiß ich gewiss: Auf der Navigator würde ich nicht reisen wollen. Da war jetzt schon Partystimmung zu hören.

Vor dem Abendessen lösten wir unsere Gutscheine für den Champagner ein, sozusagen als Aperitif.

Irgendwann am Abend gingen auch wir endgültig auf die Heimreise. Unser Houskeepingboys, die wir am Morgen nochmal mit einem Trinkgeld bedacht hatten, hatten wieder für eine hübsche Überraschung gesorgt als wir zur Nacht auf unsere Kabine kamen. Im Bad lag die Badematte als Segelschiff gefaltet und auf unseren Kojen waren die Zudecken ebenso gefaltet. Herzallerliebst!

In der Nacht wurden die Uhren nun wieder auf die Deutsche Sommerzeit eingestellt.

22. August 2016 – 4. und letzter Seetag

Der Himmel weint und auch wir sind traurig, dass es unser letzter Tag auf diesem Schiff ist. Da man draußen nicht sein konnte bei dem Wetter, haben wir uns wohl immer von Deck zu Deck, von Bar zu Bar gecruist. Bei Frau Mess in der Galerie haben wir das Geburtstagsgeschenk für Bernd abgeholt, zusammen mit dem Pendant, Fischerman’s Friends, welches Bernd zu unserem bevorstehenden Jahrestag geschenkt hat. Am späten Nachmittag haben wir die Koffer gepackt, wir wollten einen stressfreien Abend genießen, und auf den Kabinenganz zur Abholung gestellt.

Und dann kam das letzte Menü im Restaurant Atlantik. Mehr als 3 Stunden haben wir dort gesessen, gespeist und getrunken, umsorgt von lieben und netten Menschen. Aufgrund des Getränkekonsums sind nicht mehr alle Fotos perfekt geworden. Die letzte nette Geste war die Überreichung der aufgerollten Speisekarten, zusammengehalten mit dem blauen Mein-Schiff-Band, aller Mahlzeiten der 2-Wöchigen Reise. Von dieser Rolle werden pro Reise nur 10 Stück gedruckt.

Wir waren wohl die letzten Gäste, die das Restaurant verließen und zum Theater am entgegengesetzten Ende des Schiffes zu eilen um dort den bewegenden Abschied der Crew anzuschauen. Unter den Klängen der Schiffshymne verließ die Crew das Theater über die Hauptgänge, abklatschen, kurze Umarmungen, Tränen. Aber damit war der Abend noch nicht zu Ende. Abid, unser netter Gastgeber und Steward wollte uns noch in der TUI-Bar treffen. Bei Livemusik haben wir dort den letzten Abend auf der Tanzfläche ausklingen lassen.

23. August 2016 – Ankunft Hamburg
Um ca. 00:30 Uhr suchten wir unsere Kojen ein letzes Mal für ein paar Stunden schlaf auf.

Nach 3.230 Seemeilen endete unsere letzte Reise auf MS „Mein Schiff 1“ am Ausgangsort der Reise, in Hamburg. Bilder gibt es nun keine mehr. Ein letztes Frühstück, Abholung durch den bestellten Transfer und bald darauf waren wir wieder zu Hause, jedenfalls körperlich. Heute in einem Jahr sind wir mit „Mein Schiff 6“ mal wieder in Zeebrügge. Vielleicht schaffen wir es beim 4. Anlauf, mal nach Brügge zu fahren.

Fazit:

Wir haben uns wieder mal sehr sehr wohl gefühlt auf der MS „Mein Schiff 1“. Nicht umsonst sagen die Insider, dass dieses Schiff das „Schiff mit Herz“ ist. Als Passagier merkt man das, wenn man aufmerksam ist und nicht alles einfach gedankenlos und als selbstverständlich hinnimmt.

Man muss mit der Crew auch mal reden, ein freundliches Wort übrig haben. Ein Lächeln und einen Gruß wenn man sich irgendwo im Schiff begegnet. Dann bekommt man auch was zurück. Passagiere, die der Meinung sind „ich habe bezahlt und dafür erwarte ich was“, Passagiere, die über jede Kleinigkeit meckern, die werden nie in den Genuss von echter Freundlichkeit kommen.

Ein kleines Beispiel: In einer der öffentlichen Toiletten spritze der Seifenspender auf mein Hemd und auf meine Hose. Wie das? Geht doch gar nicht. Ich schaute mir das Ding an und sah, dass die gebogene Spitze abgebrochen war. Muss wohl jemand absichtlich gemacht haben. Ich machte ein Crewmitglied darauf aufmerksam und bekam dafür ein Dankeschön. Es gibt sicher Passagiere, die sich ärgern, wenn sie vollgespritzt werden und vielleicht gar nichts sagen. Und hinterher behaupten sie dann, dass alles Schrott war auf dem Schiff.

Wenn man mit der Crew komuniziert, bekommt man ab und zu auch mal Insiderinformationen, die sie sicher nicht jedem erzählen. Und natürlich muss man wissen, dass auch diese Informationen schon gefiltert sind. Alles dürfen die ja auch nicht erzählen. Aber uns wurde erzählt, das eine Dame gesagt haben soll: Ich fahr nie wieder mit TUICruises. Den Grund kenen wir nicht. Vielleicht war ihr die Käseauswahl zu müde.

Einen Minuspunkt gibt es allerdings: Die Fotografen ließen keine Möglichkeit aus, sich den Passagieren aufzudrängen um Fotos zu machen. An Deck, in den Restaurants, beim Landgang – überall wurde man belästigt, ja, belästigt, so haben wir das aufgefasst. Die Fotografen arbeiten auf Provision und wollen natürlich so viele Fotos wie möglich verkaufen, was verständlich ist. Aber das sollen die etwas geschickter einfädeln.

Trotzdem war es wieder eine tolle Reise, auch wenn wir in den meisten Häfen schon mal anglegt haben. Es war aber nicht langweilig. Wir haben neues gesehen, nette Menschen kennengerlernt und uns gut erholt. Für uns hieß es: An Bord gehen, sich fallenlassen und genießen! Wir hoffen, dass das im nächsten Jahr auf MS „Mein Schiff 6“ auch der Fall sein wird. Ihr könnt sicher sein: Ich werde wieder berichten.

Bis dahin!

<-Teil 2

11 Gedanken zu „„Mein Schiff 1“ – Westeuropa mit Lissabon – Teil 3

  1. gajako

    Vielen Dank für die umfassenden und interessanten Berichte über eure Reise. Es liest sich, als sei man dabei gewesen. Die wunderbaren Fotos tun dazu ein Übriges.
    Liebe Grüße
    Gaby

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  2. Ina

    grandiose fotos, besondere schönheiten abseits der trampelpfade. ihr beide habt echt ein gespür für außergewöhnliche orte und blickwinkel. das macht die reiseberichte so reizvoll. danke, war extra-klasse, euch begleiten zu dürfen!

    Antworten
    1. Hans-Georg

      Moin Ina!
      Abseits der Trampelpfade geht man wohl nur ohne Führung. Und es ist dann wohl eher Zufall, wie man zum Ziel kommt, welches man sich ausgesucht hat. Dann geht man auch mal Wege, die nicht jeder geht.

      Antworten
  3. Gerrit

    Oh, P & O hat die Schornsteinmarken geändert. Deutlich schicker als die alten im Farbton „geronnener Eidotter“…. 🙂

    Und ein sehr schöner Bericht – vor allem der Hinweis auf das menschliche Miteinander.

    Cherbourg… Bei der Manufacture des Parapluies muss ich natürlich sofort wieder an das Filmmusical „Les parapluies de Cherbourg“ mit der wunderbaren Catherine Deneuve denken. Der Titelsong daraus ist ja in großartigen Einspielungen etwa von Connie Francis, Nana Mouskouri oder Petula Clark um die Welt gegangen…..

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    1. Hans-Georg

      Es gibt irgendwo in Cherbourg eine kleine Boutique, die heisst irgendwas mit Paralpluies weil der Film dort gedreht worden ist. Aber das ist, so wie ich das gesehen habe, ein Schnickschnackladen.

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      1. Gerrit

        Davon habe ich schon mal gehört – dieser Laden soll, wenn ich mich richtig erinnere, die Kulisse für den Regenschirmladen die Figur von Catherine Deneuve und deren Mutter gewesen sein.

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  4. Vroni

    Vor so einem Sturm und zu starkem Seegang hatte ich vor unseren ersten Kreuzfahrt etwas Angst. Ist aber alles gut gegangen. Und euch scheint die Routenänderung ja auch noch in einen schönen Ort gebracht zu haben.

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    1. Hans-Georg

      Ja, die Routenänderung war schon interessant, besonders auch deshalb, weil seitens der Reederei und der Schiffsleitung ziemlich spontan entschieden werden muss. Da passiert hinter den Kulissen einiges, da bricht die Hektik aus. Und Cherbourg war wirklich sehenswert.

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