Paris 13/11

Was gestern Abend in Paris geschehen ist, macht mich sprachlos. Betroffen – ein Wort, das im Katastrofenfall, bei dem Menschen ums Leben gekommen sind, oft gebraucht wird, zu oft wie ich finde, geradezu inflationär. Trauern kann ich auch nicht, trauern kann ich nur, wenn ich Menschen persönlich gekannt habe oder zu denen ich eine, auch noch so entfernte Verbindung hatte. Es ist, glaube ich, einfach Wut, die mich erfasst hat. Wut darüber, dass irgendwelche Idioten so verblendet sein können, unschuldige Menschen bewusst in den Tod zu schicken, von den schweren Verletzungen hunderter anderer gar nicht zu reden.

Wie hat es Ralph Ruthe so schön auf den Punkt gebracht:
Terroristen sind NIEMALS Gläubige. Terroristen sind IMMER kranke Arschlöcher!
(Entdeckt bei Danny)

2 Gedanken zu „Paris 13/11

  1. ossi1967

    Was mich nachdenklich macht sind die Reaktionen der Medien und Politiker. Stundenlange Sondersendungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, Gedenkminuten hier, Solidaritätsbekundungen da… Ja, natürlich ist das schrecklich und verunsichert auch mich. Aber: Nur wenige Stunden zuvor hat ein von der Dimension her ähnlicher IS-Anschlag in Beirut rund 250 Tote und Verletzte gefordert. Wo blieb da die Sondersendung, der staatstragende Auftritt unseres Bundepräsidenten, die reißerische Schlagzeile im Boulevardmagazin? Nicht zuletzt: Es ist Frankreich selbst, das seit September völkerrechtswidrig in Syrien Bomben wirft. Jeder schmückt sich auf Twitter mit #jesuisparis, aber Beirut oder Deir al-Sor ist keiner. Das hinterläßt bei mir ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Wer sagt uns, welche Opfer wir zu betrauern haben und welche nicht? Wessen Interessen werden damit bedient, wenn nur „wir Europäer“ Opfer sind und „die da unten“ immer nur in der Täterrolle gesehen werden? Irgendwas läuft da schief, ganz abgesehen von den Anschlägen an sich.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert