Kekstausch, oder „geb ich dir – gibst du mir“ – so spielt sich das in diesen Tagen zwischen unserer Nachbarin Astrid und mir ab. Was die Eine backt wird als Probe eine Tür weitergereicht und umgekehrt. Mein neuestes Produkt, die Honigkekse, landete heute im Ofen. Astrids Teller ihrer letzten Probe stand noch bei uns und konnte mit meiner Probe meiner Backkunst zurückgegeben werden.
Durch die geschlossene Wohnungstür hörte ich Astrid mit irgendwelchen Küchengeräten hantieren. Als sie mir öffnete, hielt sie in einer Hand einen rohen Teigklumpen. Wir amüsierten uns beide darüber, dass wir wenige Meter nebeneinander bei der Weihnachtsbäckerei tätig waren. Astrids Teller war ja nun weg. Ich überlegte nicht lange und brachte ihr schnell einen kleinen Teller von uns, damit sie nicht wieder einen neuen Teller nehmen musste. Das war meinerseits zwar etwas frech, hieß das doch dass ich erwartete, von ihrem neuesten Backwerk eine Probe zu bekommen. Na, mit Astrid kann ich das machen, sie versteht Spaß. Später kam sie dann tatsächlich und brachte ihre Backproben.
Der aufmerksame Leser wird sich bei der Überschrift gefragt haben: Der Kerl mag doch gar keine Mandeln, wieso backt der was mit Mandeln? Die Sache ist so: Am Teig sind gar keine Mandeln. Es wird nur eine Mandel, sozusagen als Deko, mitten auf den Keks gepappt. Und die kann man ja auch weglassen, teilweise jedenfalls – für den, der keine Mandeln mag.
Man nehme:
100 g Honig
100 g brauner Zucker
75 g Butter
1 Ei
1/2 TL Backpulver
1 TL Zimt
1 Prise Muskat
1 Prise Kardamom
1 Prise Nelkenpulver
1/2 TL Orangenabrieb (ich: 1 Päcken Finesse Orangenschalenaroma)
abgezogende Mandeln
Honig, Butter und Zucker in einem Topf vorsichtig erhitzen und schmelzen, dann vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Das Ei verrühren, 2 Esslöffel davon abnehmen und unter die ausgekühlte und geschmolzene Masse rühren. Das restliche Ei in den Kühlschrank stellen.
Backpulver, Mehl, Gewürze und Orangenabrieb vermischen und in die Honigmasse geben, daraus dann einen geschmeidigen Teig bereiten und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Am nächsten Tag den Teig ausrollen und mit Förmchen (Sternchen, Bäumchen, Glöckchen – was auch immer) ausstechen. Das restliche Ei mit 2 EL Milch verrühren und die Rohlinge damit einpinseln, im auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen ca. 12 Minuten goldbraun backen.
Was ist nun mit den Mandeln?: Ich hab eine Hälfte der Kekse vor dem Backen damit bestückt. Die gehören halt drauf, aber eben nicht für mich.
