So wird das nichts

Eine muslimische Familie will gerichtlich durchsetzen lassen, dass ihr 12-jähriger Sohn vom Schwimmunterricht der Schule befreit wird. Mit ihren Glaubensgrundsätzen sei es nicht vereinbar, dass der Junge leichtbekleidete Mädchen sehen muss.

Für mich sieht Integration anders aus. Ausländer, welcher Nation auch immer, sollen sich bitteschön uns anpassen und keine Extrawürste verlangen. Sie sind freiwillig hier, niemand zwingt sie, hier bei uns ihren Lebensunterhalt zu verdienen und ihren Wohnsitz zu haben.

14 Gedanken zu „So wird das nichts

  1. Lacarian

    Das find ich auch übertrieben und hat wohl kaum mehr etwas mit Religion zu tun, als viel mehr mit dem Versuch der Eltern, einen Jungen in eine Welt ohne Sexualität zu sperren. Nö.

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  2. Frau Momo

    Nicht jeder ist freiwillig hier, sondern hat Schutz vor Krieg und Verfolgung gesucht. Das mal so am Rande. Und das sich Ausländer bedingungslos anzupassen haben, an was denn bitteschön? An die “deutsche Leitkultur”? Mir ist das zu plakativ und wird dem Problem nicht gerecht. Ich denke, das muß man schon differenzierter sehen und natürlich haben auch Ausländer ein Recht darauf, das ihre kulturellen und religiösen Grundsätzen respektiert werden. Ob das nun so weit gehen muß, lass ich mal dahin gestellt. Aber ich finde es ein bißchen einfach, zu sagen, die haben sich anzupassen, basta.

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  3. Hans-Georg

    Egal ob freiwilig oder als Flüchtling – als Fremder habe ich keine Ansprüche zu stellen. Und ja, sie müssen sich an unsere Kultur und Gepflogenheiten anpassen. Ihre eigene Kultur können sie in ihren eigenen Kreisen pflegen.
    Wenn wir als Touristen Moscheen besichitigen, werden unsere weiblichen Mitreisenden dazu aufgefordert, die Schultern zu bedecken, d.h. wir unterwerfen uns der Kultur anderer Länder auch, und das ist nur ein Beispiel.

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  4. Ossi

    @Frau Momo:

    Auch wenns mich unfreiwillig irgendwohin verschlägt, ist das kein Argument gegen eine Anpassung.

    Ich muß mich ja auch anpassen. Ich passe mich an eine neue Firmenkultur an, wenn ich den Arbeitsplatz wechsle. Ich passe mich (nicht immer freiwillig) den geschriebenen und ungeschriebenen Regeln unserer Gesellschaft an. Das tu ich nicht, weils in meinen Genen liegt, weils mein Glaube mir gebietet oder weil ich hier geboren bin. Ich tu es, weil ich hier lebe. Das ist einfach sinnvoll, weil es das Zusammenleben massiv erleichtert.

    Versteh mich nicht falsch, ich bin nicht dafür, daß jede Gepflogenheit immer blind befolgt und niemals in Frage gestellt wird. Aber wenn man was “in Frage stellt”, muß man halt beide Antwortmöglichkeiten akzeptieren und nicht immer nur sich selbst ausgrenzen. (Das erinnert mich ein bißchen an meine eigenen pubertären Anfälle.)

    Ein Abgeordneter zum österr. Bundesrat (selbst Sohn türkischer Einwanderer) hat in der Burka/Kopftuch/…-Debatte mal sinngemäß gesagt: Natürlich kann man drauf bestehen, in der Burka ins Büro zu wackeln. Genauso wie er sich mit Badehose und Flip-Flops ins Parlament setzen kann. In beiden Fällen soll man dann aber nicht erwarten ernst genommen zu werden.

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  5. Ralf

    Behandeln wir alle gleich, oder hat eine bestimmte Gruppe Privilegien, sobald sie sich auf ihre religiöse Ideologie beruft? Ich denke, in einer Rechts- und Gesellschaftsordnung, die in der Gleichheit aller Menschen wurzelt, beantwortet sich diese Frage von selbst.

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  6. Franka

    Ich möchte das mit der Anpassung nicht generell ‘unterschreiben’. So bin ich z.B. für den Bau von Moscheen und dafür, dass jeder seinen Glauben in Ruhe ausüben kann. Aber wer in eine deutsche Schule geht, muss sich den Gepflogenheiten anpassen und darf keine Sonderrechte für sich beanspruchen wie Fernbleiben vom Schwimmunterricht, vom Sportunterricht, von Klassenfahrten.

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  7. Hans-Georg

    Frau Momo, wir müssen nicht alle einen Ausländer kennen um zu wissen, dass sie sich hier bitteschön so zu benehmen haben, wie es hier üblich ist und unsere Kultur und Gesetze zu akzeptieren haben.
    Ich kenne eine Türkische Familie, die einen Minisupermarkt betrieben und ihn runtergwirtschaftet haben weil sie die Kunden übervorteilt haben.
    Es gibt nicht nur in Wilhelmsburg Ausländer, auch in St. Georg. Und dort werden Schwule angepöbelt und bedroht.
    Ghetto in W’burg ja, durchaus. Weil hier freier Wohnungsmarkt herrscht, oder meinst du, sie wurden dorthin “deportiert”? Das glaube ich kaum.
    Mal die Meinung eines Türken, der in der Türkei lebt, die ich mit eigenen Ohren gehört habe:
    Die, die, die nach Deutschland gegangen sind, sind die, die bei uns nichts geworden sind!
    Gut, es gibt sicher fleissige Ausländer, die es auch bei uns zu was gebracht haben. Aber alle wie sie da sind sollen sich bitte anpassen, d.h. Deutsch lernen und ihre Kinder so erziehen, dass sie wissen, dass sie eine Frau als gleichwertig zu akzpetieren haben.
    Meine Meinung und die meiner Leser als Stammtischgeschrei und uns als rassistisch zu bezeichnen, weise ich im Namen aller auf das schärfste zurück.

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  8. Big Al

    100 % Zustimmung. Aber das ist die “Deutsche Krankheit”, alles auf Rassismus und Stammtischniveau herunter zu brechen. Seufz.

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  9. Frau Momo

    Deutsche Touristen im Ausland sind ein denkbar schlechtes Beispiel für Anpassung… ich habe selten erlebt, das deutsche sich im Ausland benehmen können. Briten können das in der Regel auch nicht.
    Ich bin gegen eine totale Anpassung, nur weil sie nicht von hier sind. Das hat auch für mich nichts mit Integration zu tun. Das Wort an sich bedeutet ja schon was anderes. Und ganz ehrlich lebe ich hier gerne in meinem Multi-Kulti-Stadtteil mit all seinen Kulturen, von denen auch ich profitiere, wenn ich bereit bin, mich drauf einzulassen. Für mich ist dieses Anpassungsgeschrei Stammtischniveau und latent rassistisch. Sorry, wenn ich das so sage. Es ist meine Meinung und ich glaube, die meisten, die danach rufen, kennen kaum einen sog. Ausländer persönlich, haben sich mal wirklich mit deren Situation auseinandergesetzt. Hier im Stadtteil hat der Hamburger Senat ein regelrechtes Ghetto entstehen lassen und dann wundert man sich, wenn sich keiner integriert. Wie denn, wenn hier kaum Deutsche leben…

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  10. Ossi

    @Frau Momo:

    Nicht bös sein, aber: “… die meisten, die danach rufen, kennen kaum einen sog. Ausländer persönlich, haben sich mal wirklich mit deren Situation auseinandergesetzt.” – das ist extrem vorurteilsbeladen. Ein bißchen differenzierter sollte man sich mit der Welt schon auseinander setzen. Es ist nicht alles schwarz/weiß.

    Es ist heute in Österreich kaum möglich, Ausländer nicht persönlich zu kennen. Dazu müßte man sich im Küchenkastl einsperren. Zu meinen Freunden gehören Türken, in der Firma arbeite ich mit einer Kroatin gerne zusammen, mein Lieblingsnachbar war Iraner, ich hatte sogar schon mal mit Deutschen Sex.

    Für jeden davon ist es völlig klar, daß er sich irgendwie in die Gesellschaft hier einzugliedern hat. Selbst die Deutschen checken irgendwann, daß Wien anders ist als Frankfurt und daß gewisse Dinge hier als unhöflich gelten, die man in Deutschland problemlos sagen kann. Also: Integration ist möglich und wird gelebt… zumindest von denen, die über ein bißchen Bildung und Hirn verfügen.

    Nochmal: Jeder von uns hat sich angepaßt. Niemand kommt mit den hier üblichen Umgangsformen auf die Welt. Daß wir Frauen und Männer gleich behandeln, daß wir Homosexualität nicht verurteilen, daß wir nicht stehlen, daß wir um 2 Uhr in der Nacht nicht laut den Bass im Auto aufdrehen… das liegt uns nicht in den Genen, das wird uns beigebracht. Mir habens meine Eltern, meine Großeltern und meine Lehrer beigebracht, zu einem gewissen Grad auch Freunde, Medien etc.

    Ich habe mich angepaßt und bin Teil dieser Gesellschaft. Ich akzeptiere, daß Menschen sich bewußt außerhalb dieser Gesellschaft positionieren wollen. Das sind nicht nur Ausländer ohne Integrationsbereitschaft, das sind bis zu einem gewissen Grad auch Punks, Straßenkinder, Aussteiger etc.

    Man muß dann aber sagen: Nicht Teil dieser Gesellschaft sein zu wollen war/ist Deine Entscheidung, lieber Freund. Erwarte nicht von uns, daß wir unser Leben danach ausrichten.

    Ich halte es für irreführend und gefährlich, das Thema Integration nur auf das Verhältnis In-/Ausländer zu reduzieren. Jeder steht in gleichem Maß vor der Herausforderung, sich an die Gruppe anzupassen. (Wobei die ‘Gruppe’ je nach Region und sozialer Lage auch noch im Detail unterschiedliche Anforderungen stellen kann.) Warum sollte man Ausländer als einzige von dieser Regel ausnehmen?

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  11. Frau Momo

    Die Ghettos in Hamburg, sowohl Wilhelmsburg als auch Neu-Allermöhe sind sehr wohl hausgemacht und zwar von diversen Hamburger Senaten.
    Ossi, mir geht es auch nicht darum, das ich mein Leben nach anderen ausrichte, aber man sollte die, die sich nicht anpassen wollen, auch ein Stück weit lassen. Das gilt für Bauwagenbewohner und Punks genauso, für die auch Platz sein muß in einer Gesellschaft. Und Menschen, die zu uns flüchten, aus welchen Gründen auch immer, einfach entgegen zu werfen, sie hätten sich gefälligst anzupassen, ist mir zu einfach.
    Ich habe nicht gesagt, das jemand rassistisch ist, ich habe nur gesagt, das es für rassisitische Züge hat.

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