Bistro – das hört sich in unseren Landen eher nach einfacher Ausstattung und einfacher Küche an. Das Gegenteil ist im Delta Bistro der Fall. Weisse Tischdecken, dunkle Holzstühle, Bilder an den Wänden sowie hier und da ein Dekostück vermitteln eine gemütliche und edle Atmosphäre.
Das Delta Bistro findet man auf dem Gelände des Hamburger Schlachthofes in unmittelbarer Nähe des Fernsehturmes und des Messegeländes. Es ist Teil des Gastronomiegrosshandels Delta in dem aber jeder einkaufen kann.
Das Hauptaugenmerk der Speisekarte liegt – wie sollte es auf einem Schlachthofgelände anders sein – auf Fleisch, vor allem Steaks. Die Karte bietet aber auch Edelfisch und Pasta. Die Weinkarte ist erstaunlich gross.
Das die Qualität hervorragend und die Speisen sehr schmackhaft sind, war uns von einem anderen Besuch im Delta Bistro vor etwa 2 Jahren bereits bekannt. Allerdings hat die Qualität auch seinen Preis. Für 1 x Delta Bistro können wir 2 x zum Griechen gehen. Aber immer nur Grieche ist ja langweilg und für gute Qualität gibt man auch gern mal mehr Geld aus. Man macht das ja schliesslich nicht jede Woche.
Als Vorspeise hatte ich eine Asiasuppe mit Riesengarnele. Die Suppe war köstlich, süss/scharf. Die Garnele war von festem Fleisch. Hach, beim Schreiben läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Zum Hauptgericht hatte ich Rinderfilet „Freesisch Rind“ mit gebratenen Scampis gewählt, dazu Bratkartoffeln. Das Fleisch zerging fast auf der Zunge, so zart war es – und es war perfekt gebraten: So ein Mittelding zwischen noch roh und rosa. Wie bekommt man sowas nur hin?!
Ein Dessert musste natürlich auch sein. Ich entschied mich für Tiramisu, sehr fein! Ob des übwältigenden Anblicks des Filets habe ich es versäumt, ein Foto davon zu machen.
Von meinem Platz schaute ich hinunter in ein interessantes Geschäft, welches leidergottseidank am Samstagabend schon geschlossen hatte: Interiordesign. Von oben sah man zuallererst nur stylische Leuchten, von denen wir gern Oliver und Sabrina eine andrehen würden weil sowas ganz toll über ihren Esstisch passen würde (huhu nach MG!). Weiter unten standen dann auch Tische und Sessel und eben allerhand Interior. Man müsste mal in die Stadt fahren und dort ein wenig stöbern. Teilweise stammt das Interior des Bistros scheinbar aus dem Geschäft.
Der Service im Bistro war aufmerksam. Meinerseits gibt es aber einen kleinen Kritikpunkt, aber wirklich nur ein kleiner: Als Aperetif orderte ich ein Glas Sherry fino. „Das haben wir nicht, nur trocken, halbtrocken oder lieblich.“ Tja, als Restaurantfachkraft sollte man eigentlich wissen, dass fino = trocken ist. Nun ja – darüber hab ich die Dame dann aufgeklärt und im weiteren Verlauf des Abends grosszügig darüber hinweggesehen.
Großartig ausgesucht, ich habs mir bei dir mal angeschaut. Da sind ja wahre Künstler in diesem Restaurant am Werk.
Na ja, optisch soll es schon ansprechend aussehen. Aber Geschmack und Qualität stehen natürlich im Vordergrund.