Äusserst selten gehen Bernd und ich getrennt schlafen. Meistens passiert das, wenn ich müde bin und Bernd noch gern was im Fernsehen anschauen will. Zumeist handelt es sich dann um ein Fussballspiel, was mich ganz und gar nicht interessiert. In der Regel sind es dann auch nur etwa 30 Minuten, vielleicht auch etwas mehr, die ich früher gehe. Als Bernd seinerzeit im Theater Neue Flora gearbeitet hat, war es die Regel, dass ich schon schlief wenn Bernd nach Hause kam. Gemeinsames Schlafengehen war zu der Zeit eher die Ausnahme.
Bernd ist ein Fan des FC St. Pauli. Und so wollte er gestern gern auf dem Spielbudenplatz beim public viewing das letzte Spiel des Vereins ansehen, der ja nun gerade in die 1. Bundesliga aufgestiegen war. Und anschliessend wollte er dabei sein, wie sich die Mannschaft auf dem Balkon des Tivoli Theaters feiern lässt. Es war klar, dass er spät nach Hause kommen würde. Und das ist auch in Ordnung, damit hab ich gar kein Problem.
Nur mit dem Schlafen hatte ich ein Problem. Ich zögerte das Schlafengehen, obwohl ich müde war, ein wenig hinaus, in der Hoffnung, Bernd würde nun doch gleich nach Hause kommen. Aber wie lange sollte ich warten? Nein, ich entschied mich dann doch, ins Bett zu gehen. Aber schlafen? Das ging nicht. Mir fehlte was. Mir fehlte mein Schatz, an den ich mich ankuscheln konnte. Es ist so total ungewohnt, allein im Bett zu liegen. Na, irgendwann bin ich wohl doch eingeschlafen. Bernd behauptete jedenfalls heute morgen, dass ich geschnarcht hätte als er ins Schlafzimmer kam.
Ich hatte natürlich gemerkt, dass er zu mir ins Bett kroch und sich an mich kuschelte, worauf ich dann wohl auch gleich glücklich und zufrieden in einen tiefen Schlaf gefallen bin.
Ich schlaf auch nicht gerne alleine und die 6 Wochen alleine im Doppelbett waren schon hart.
Allerdings räume ich manchmal doch das Feld… Herr Momo neigt zu sehr lautem Schnarchen, aber es wird gerade wieder weniger, dank Umstellung der Medikamente.
Ich freu mich schon auf unser neues Bett, in dem dann auch die unterschiedlichen Körpergewichte nicht mehr so schwer wiegen, weil wir dann zwei getrennte Matrazen und zwei Lattenroste haben. Aber ohne Besucherritze!
Früher war ich moralisch gezwungen, mit der jeweiligen Liebsten gemeinsam ins Bett zu gehen und auch in einem Doppelbett zu schlafen. Ich habe nicht gewußt, wie sehr mich das belastet.
Mit meinem jetzigen Schatz ist das vorbei und jeder geht dort und dann ins Bett, wo er es braucht. Ich schlafe gern allein, gehe auch mal später ins Bett oder früher.
Das Aufwachen am Morgen ist das Schönste, wenn wir mal zu zweit geschlafen haben. Kaffee im Bett ist durch mein frühes Aufstehen und ihren Schichtdienst eine echte Rarität geworden und darum um so schöner.
Mir geht es deutlich besser, seitdem ich nicht mehr neben jemandem schlafen MUSS.
@Frau Momo und CeKaDo:
Schon interesant, wie unterschiedlich die Schlafgewohnheiten sind.
Ausgerückt bin ich noch nie, selbst bei einer Bronchitis, die Bernd heimgesucht hatte.
Und von einem MUSS kann bei uns überhaupt nicht die Rede sein. Ja, vielleicht doch: Es ist ein positives MUSS für uns Beide, aneinandergekuschelt einzuschlafen.
Hans-Georg… es liegt soviel Liebe und Wärme in Deinen Zeilen..
Ich schlafe ruhiger, wenn ich ihn neben mir weiss; allerdings kann ich eng aneinander nicht einschlafen, höchstens wenn ich krank oder sehr müde bin. Morgens kuscheln wir dann immer, egal was wir später vorhaben…Nur wenn ich zu sehr huste, nimmt er reissaus 😉
Eigentlich finde ich es auch schöner, nicht allein im Bett zu liegen. Aber leider treten oftmals Ereignisse ein, die das nicht mehr möglich machen. Und ganz ehrlich – nach dem Tod meines Mannes möchte ich mich nicht mehr an ein anderes Wesen gewöhnen.
Liebe Grüße <
Irmi
@Irmi:
Ich glaube, dass ich das verstehen kann.
Leider muss mein Schatz auch oft auf mich im Bett verzichten, wegen meines Bereitschaftsdienstes im Krankenhaus. Aber im Lauf der Jahre hat er sich wohl daran gewöhnt.
@Lutz:
Wenn das öfter so ist, wird man sich wohl daran gewöhnen. Ich kenne es halt gar nicht anders, und deshalb ist es dann schwierig für mich.