Gestern Abend fand im Operettenhaus Hamburg das Finale Jugend Kulturell Förderpreis 2009 „Musical“ statt. Jugend Kulturell wurde vor fast 30 Jahren von unserer Bank ins Leben gerufen. Zum Vorentscheid in Hamburg waren wir ja schon eingeladen worden. Und gestern durften wir dem Finale beiwohnen.
Mein Favorit aus dem Vorentscheid hat es leider nicht geschafft, einen der drei Finalpreise zu gewinnen. Es lag vermutlich nicht daran, dass er schlechter war als die anderen Teilnehmer. Bereits während seines Auftritts wurde mir klar, dass seine Darbietung beim Vorentscheid viel viel besser war. Irgendwas lief nicht rund. Und so war es nicht verwunderlich, dass Tobias Bieri gestern leer ausging. Es war wohl nicht sein Tag obwohl es sein Geburtstag war. Gestern Abend reichte es nicht mal für meine Stimme für den Publikumspreis.
Diesen hat Katharina Eirich gewonnen, die mit „Stroganoff“ aus „Es ist angerichet“ das Publikum begeisterte.
Den Preis der Jury, also den ersten Preis, erhielt der 26-jähige David Jacobs. Er beeindruckte mit seiner facettenreichen Stimme und seiner grossartigen Fähigkeit, Musik in Bewegung umzusetzen. Er hat auch meine Stimme für den Publikumspreis bekommen
Der Abend bot überraschend grossartige Leistungen der Nachwuchskünstler. Einzig Lisa Huk konnte uns nicht begeistern. Sie hat zwar eine schöne Stimme, aber sie kann nicht tanzen und ihre Sprache wirkt aufgesetzt und gestelzt. Warum sie eine Wildcard für das Finale bekommen hat, erschliesst sich uns nicht. Es gab bessere Teilnehmer als sie Vorentscheid in Hamburg.
Die Bank hatte keine Mühen und Kosten gescheut, ihre Kunden zu verwöhnen. An der Garderobe wurde keine Gebühr verlangt und an der Bar waren die Getränke und Brezel frei, sozusagen ein Abend „all inclusive“. Nun ja, klar ist, dass die Bank an ihren Kunden verdient. Wenn sie ein Teil des Geldes in die kulturelle Förderung junger Menschen steckt und ihre Kunden daran teilhaben lässt, dann ist das in Ordnung. Jedenfalls ist das besser, als mit Kundengeldern fragwürdige Geschäfte zu machen.
Einen Schnitzer leistete sich der Vertreter der HypoVereinsbank, Sprecher des Vorstands Dr. Theodor Weimer, bei seiner Rede. Er zitierte eine negative Bemerkung von Charles Aznavour zum Thema Musical. Er gab Charles Aznavour den Beinamen „Monsieur 100.000-Volt“. Chansons gehören zwar nicht zu meinem bevorzugtem Musikstil, aber ich weiss, dass es Gilbert Becaud war, den man auch Monsieur 100.000-Volt nannte.
Im Rahmenprogramm trat Roberta Valentini auf. Sie war die Gewinnerin beim Jugend Kulturell Förderpreis der Sparte Musical im Jahr 2005. Heute steht Roberta Valentini als Elphaba (eine der Hauprollen) im Musical „Wicked – die Hexen von Oz“ auf der Bühne des Palladium Theaters in Stuttgart, was zeigt, dass der Förderpreis der HypoVereinsbank nicht einfach irgendwo versickert.