In der täglich erscheinenden Schifffahrtszeitung war heute die Todesanzeige eines Reeders. An erster Stelle der trauernden Hinterbliebenen stand natürlich die Witwe, wie es durchaus üblich ist mit ihrem kleingedruckten Geburtsnamen. Als weiterer Zusatz stand da noch:
„verw. xy“, „verw. yz“. Die Dame ist also jetzt zum 3. Mal Witwe geworden. Irgendwie merkwürdig.
Desweiteren fragte ich mich, worum sie diese beiden Zusätze in der Anzeige haben wollte. Ist das „wegen der Leute“? Hat sie ihre beiden vorherigen Verblichenen immer noch geliebt? Warum heiratet sie dann ein 3. Mal? Schon merkwürdig.
Es dient wohl eher der Identifikation. Anscheinend kennen beispielsweise viele eine jetzt verwitwete Frau Müller noch als verheiratete Frau Meyer, oder verheiratete Frau Hermann oder geborene Lieschen Abendrot.
Also werden vorsichtshalber alle ehemaligne Namen mitgenannt, damit auch wirklich alle möglichen Beileidswünscher erreicht werden.
Schließlich zählt es etwas, wenn der Briefkasten überquillt. Immerhin ist auch traditionell eine hoher Anteil der Briefe mit Scheinen gefüllt. 🙂
Ich denke auch, dass es eben solch einen Grund hat. Bei meiner Mutter hatten wir das gleiche Problem. Sie hatte ein zweites Mal geheiratet (und war wieder geschieden), in der Anzeige tauchten dann aber nur die Namen von uns drei Söhnen auf, die anders sind. Also haben wir uns auch für den aktuellen Namen sowie die Zusätze geb. XX gesch. XY entschieden, wie man hier sehen kann .