Krankenkassenbezahltes Ohrensäubern war mal wieder angesagt. Das zeichnete sich schon länger ab, aber bislang trat der akute Verstopfungszustand nur morgens beim Aufwachen auf. Sobald ich eine senkrechte Position eingenommen hatte, löste sich die Verstopfung insoweit, dass das innere Ohr wieder frei war. Trotzdem konnte ich spüren, dass da was sass.
Heute Morgen war die Ohrenverstopfung stärker als sonst und verschwand auch nicht gleich nach dem Aufstehen, ein Zeichen, endlich einen HNO aufzusuchen um Abhilfe zu schaffen.
Ich hatte mir bereits seit längerem einen neuen Doc ausgeguckt. Ich rief dort noch vor 9 Uhr an um zu erfahren, wann denn heute der beste Termin sei. Die Sprechstundenhilfe bedeutete mir, sofort zu erscheinen, was mir aufgrund der ruhigen Geschäftssituation recht war.
In der Praxis angekommen fand ich ein leeres Wartezimmer vor, was für mich total neu war. Ich sollte aber trotzdem Platz nehmen und einen Moment warten. Nach ein paar Minuten erschien der Doc. Er entschuldigte sich, dass ich warten musste, er hätte noch Papierkram zu erledigen gehabt. Nachdem ich auf dem Behandlungsstuhl platz genommen hatte, unterhielten wir uns erst mal ein paar Minuten über Verwaltungsaufwand, Krankenkassen, Gesundheitsreform und dergleichen. Dann begann er ein wenig von sich zu erzählen, also von seiner beruflichen Vergangenheit, was ich sehr sympatisch fand. Dann erst fragte er mich nach meinen Beschwerden, die kurz und knapp erklärt waren.
Statt das Ohr zu spülen und auf diese Weise den Propf herauszubekommen, wurde der abgesaugt. Nach längstens 3 Minuten war der Fall erledigt. Dann erzählte der Doc mir, warum das Ohr in Abständen verstopft ist. Ich wusste schon von vorherigen Behandlungen, dass ich eine Art Knick im Gehörgang habe. Er erklärte mir anhand eines Modells erstmals, warum dort ein Knick ist und wodurch der verursacht wurde. Das jetzt genauer auszuführen würde etwas zu weit führen. Nur soviel sei gesagt: Kaltes Wasser im Ohr in meiner Jugend soll der Auslöser gewesen sein. Ich kann das gut nachvollziehen, bin dich doch eine Wasserratte und in jungen Jahren zur Sommerzeit oft in der Ostsee gewesen. Und wer die Ostsee kennt weiss, dass diese nicht gerade warm ist.