Das kennt wohl jeder von uns: Wenn Gäste erwartet werden wird die Wohnung noch mal auf Vordermann gebracht. Alles soll ja einen guten Eindruck machen. Wir sind doch nicht schlampig – fast nicht. Ich machte mich also daran, das Badezimmer zu putzen, was sowieso mal ein wenig intensiver nötig war.
Auf den Glühbirnen am Spiegel hatte sich eine kleine Staubschicht gebildet. Mit dem feuchten Mikrofasertuch wischte ich die Birnen ab. 2 von ihnen haben das nicht überlebt. Eine platzte sofort mit einem lauten Knall, die zweite wies nach dem Abwischen eine merkwürdige Oberflächenstruktur auf. Vorsichtshalber habe ich sie sofort herausgedreht und entsorgt. Wahrscheinlich wäre sie bei nächster Gelegenheit in tausend Stücke zersprungen. Tja, man soll eben nicht heisse Glühbirnen mit einem feuchten Tuch abwischen, ist ja auch logisch.
Unter normalen Umständen hätten wir es dabei belassen, mit 2 Glühbirnen weniger das Badezimmer zu beleuchten. Aber erstens erwarteten wir Gäste und es sollte ordentlich aussehen, zweitens war das Wetter gut und im Bahnhof kann man auch an Sonn- und Feiertagen einkaufen. Es war also keine Frage, dass wir mit dem Wagen zum Bahnhof fuhren. Leider hatte Rossmann nicht die passenden Birnen, die Fahrt war deshalb vergebens. War sie das? Nein, natürlich nicht. Eine Fahrt mit dem offenen Wagen ist nie vergebens, sie ist geil.
Es war dann wieder mal ein schöner, gemütlicher Abend mit Holli und Gunnar. Nach dem Hauptgericht setzten wir uns nach draussen. Das Schneegestöber (so heisst das Dessert) gab es dann auf dem Balkon. Bis nach Mitternacht haben wir über dies und das gesprochen und dazu Rotwein getrunken. Es ist ein gutes Zeichen wenn man auf die Uhr schaut und denkt: So spät schon. Dann weiss man, dass man angenehme Gäste hatte, mit denen es keine Minute langweilig war.
Die Beiden sind wirklich zwei ganz Liebe.