„Tanz der Vampire“ ist das Nachfolgemusical von „Titanic“. Vor einigen Wochen hatte ich die Möglichkeit, für den heutige Nachmittagsvorstellung günstig 2 Karten für eine Voraufführung zu bekommen.
Es war die 2. Aufführung vor Publikum, eine ausverkaufte Vorstellung.
Es ist schon merkwürdig in einen Theatersaal zu kommen, den man glaubt gut zu kennen weil man innerhalb eines Jahres dort elf Mal gewesen ist. Dann geht man hinein und es sieht anders aus, eben dem neuen Stück angepasst.
Die Vorstellung begann mit ein paar Minuten Verspätung. Als die Ouvertüre erklang, stellte sich eine leichte Gänsehaut bei mir ein, es sollte die einzige bleiben. Nein, das Musical ist nicht schlecht. Es hat schöne Melodien, teils mit leichtem Klassikeinschlag, dann wieder rockig-poppig. Die Handlung ist kurzweilig und teilweise witzig. Es gibt schöne Effekte. Stimmlich sind die Rollen nicht so gut besetzt, es mag aber auch eine Frage der Tonaussteuerung sein. Zeitweise klang der Gesang recht schrill. Eine Ausnahme ist die Stimme von Thomas Borchert, der die Rolle des Grafen von Krolock spielt. Herausragend ist der schnelle Sprechgesang des Professors (Werner Bauer). So schnell wie der singen kann, und auch noch so, dass man es versteht, kann ich nicht mal sprechen.
Ein Wiedersehen bzw. -hören gab es mit 2 Titanicdarstellern: Jessica Kessler (Kate McGowan) spielt die Sarah. Ihre Stimme klang in den Höhen etwas scharf. Ebenso die von Norbert Kohler (Ausguck Frederik Fleet). Er spielt bei TdV den schwulen Sohn des Grafen. In diesem Stück kommt es wirklich auf gute Stimmen an da es viele grossartige Soli gibt. Wie gesagt, vielleicht bekommt die Technik das ja noch in den Griff.
Das Bühnenbild ist sehr abwechslungsreich. Leider, besonders im 2. Akt, ein wenig zu eintönig grau. Gut, das ist sicher so beabsichtigt. Bei Vampirens ist es eben alles alt und verkommen, es wirkt aber manchmal ein wenig langweilig.
Jubelnder Beifall und spontane standing ovations am Schluss.
Mein Fazit: Absolut sehens- und hörenswert, mitreissend, gut inszeniert. Gehen wir wieder hin? Ja, das werden wir. Möglich, dass dieses Stück mich erst beim 2. Besuch so richtig vom Hocker reissen wird.