Am Freitag rief Kpt. J. mich von See aus an, auf dem Weg vom Schwarzen Meer nach Rotterdam, und teilte mir mit, dass das Schiff wg. einer kleinen Maschinenreparatur ca. 12 Stunden vor der französischen Küsten ankern muss. Ausserdem erwähnte er, dass es im gesundheitlich nicht gut geht. Er hätte in 3 Wochen 10 kg abgenommen. Wenn er am Sonntag in Rotterdam ist, würde er sofort ins Krankenhaus gehen. Bis Rotterdam hat er es gar nicht erst geschafft, er hat sich mit einem Hubschrauber Samstag abbergen und sich in Frankreich ins Krankenhaus bringen lassen. Heute erfuhren wir, dass Kpt. J. das Krankenhaus nicht mehr lebend verlassen wird: Magenkrebs im Endstadium. Er wurde bereits auf die Intensivstation verlegt. Seine Frau und sein Sohn sind auf dem Weg nach Frankreich.
Kpt. J. ist/war nicht unbedingt einer meiner Lieblingskapitäne. Doch als ich heute diese Nachricht bekam wurde mir doch ein wenig anders.