Die Silvesternacht verlief ein wenig anders als erwartet, was aber durchaus nicht negativ war. Bis Mitternacht war alles wie gedacht: Essen beim Griechen unseres Vertrauens, danach mit unseren Nachbarn ein wenig klönen bei einem Glas Wein. Um Mitternacht stiessen wir mit Champagner an zu den Klängen des Abbahits „Happy New Year“. Dann ging es hinaus auf die Strasse damit Holger seine 10 Raketen starten konnte, die mit „zisch“ in die Luft gingen und mit „pöff“ zerplatzten und dann ein paar bunte Funken verregneten.
Für den Fall, dass noch ein paar andere Nachbarn draussen wären, hatten wir noch eine Flasche Champagner mitgenommen. Doch weit und breit waren wir 4 die einzigen, die sich nach draussen gewagt hatten. Doch dann tauchten 4 weitere Nachbarn aus anderen Häusern auf.
Mit „plopp“ flog der Champagnerkorken ins Dunkel der nebligen Silvesternacht (natürlich weiss ich, dass Sekt- und Champagnerflaschen nicht mit „plopp“ geöffnet werden sondern möglichst leise, aber in der Silvesternacht darf man das anders machen). Wir standen also mittlerweile mit 8 Personen auf der Strasse herum und hörten schaurige Geschichten aus der Nachbarschaft. Glückskekse wurden verteilt.
Wie aus den Nichts erschienen dann noch Anna und Matthias aus unserem Haus, die den Jahreswechsel an der Elbe verbracht hatten. Jetzt waren wir schon 10 Personen. Eine weitere Flasche Champagner musste her, deren Korken ebenfalls geploppt wurde und nun in irgendeinem Vorgarten auf dem Rasen oder im Rosenbeet liegt.
Und so standen wir nun mit 10 Personen in der feuchten Silvesternacht, tranken Champagner und schnackten über dies und das und wir erfuhren so einiges über die Personen selbst.
Die 2. Stunde des neuen Jahres war schon angebrochen als wir, zurück bei Astrid und Holger, die traditionellen Silvester- bzw. Neujahrsberliner verspeisten. Und ich hatte gedacht, dass wir zu dieser Zeit bereits champagnerseelig und berlinergefüllt in unseren Betten schlummern würden. Aber es kam eben anders.