Bärentanzen

Der Sommerabend war eigentlich viel zu schön, um sich in einem warmen, stickigem Raum auszutoben. Dementsprechend standen auch viele der Gäste mit ihrem Bier in der Hand auf der Strasse und unterhielten sich dort. Aber dafür hätten wir auch auf dem Strassenfest bleiben können, und dafür haben wir nicht 8 Euro Eintritt bezahlt. Also machten wir uns auf in die „Bärenhöhle“. Im Saal selbst war die Luft einigermassen erträglich. Nur die Musik war überhaupt nicht partygerecht. Ich hab die ganze Nacht kein Bein auf die Tanzfläche gesetzt. Selbst der Schola-Kultsong „Diva“ konnte mich nicht aus der Reserve locken. Auch Bernd war eher frustriert von der Musik. Ein paar Titel lockten ihn dann doch auf Tanzfläche. Ich schaute mir das Treiben der tanzenden Meute vom Rand aus an. Bernd meint dann immer, dass ich mich langweile. Das stimmt aber nicht, ich beobachte gerne andere Leute, egal wann und wo. Ich kann stundenlang irgendwo sitzen oder stehen und beobachten – wenn es denn nur interessant genug ist.

Gegen halb zwei hatten wir genug und fuhren wieder nach Hause. Bernd schlief ein, sobald er im Bett lag. Wenige Minuten später bin ich ihm in die süssen Träume gefolgt.

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