Unisextoiletten – wer die Anwaltsserie Ally McBeal gesehen hat, kennt Unisextoiletten. Männer und Frauen haben also einen gemeinsamen Raum, in dem sie ihre Notdurft verrichten. Natürlich ist das keine Massenlatrine, man kann sich schon, von den anderen Benutzern separiert, zurückziehen um seinen Geschäften nachzugehen.
Auf dem Straßenfest des CSD am vergangenen Wochenende gab es Ärger: Aktivist_innen aus St. Petersburg wunderten sich, dass keine Unisextoiletten aufgestellt waren. Sie griffen zur Selbsthilfe und fertigten Schilder an „WC for everyone“ oder „Gender-neutral WC“ und befestigten diese an einzelnen Toilettenkabinen. Das Personal der Toilettenwagen, das für die Ausstattung der Toiletten gar nicht zuständig ist, entfernte die Schilder wieder. Es kam zu Streit, die Polizei musste gerufen werden.
Ob man Unisextoiletten gut findet ist eine Sache. Ich fühle mich möglicherweise unwohl wenn ich an der Rinne stehe und mein Bier entsorge und hinter mir stehen Frauen und schauen mir möglicherweise beim pinkeln zu während sie auf eine freie Kabine warten.
Dass sich aber ausgerechnet Schwule und/oder Lesben aus Russland sich deart echauffieren, ist schon seltsam. In Russland wird jeder CSD im Keim erstickt und im liberalen Deutschland meinen sie, ihre Klappe aufreissen zu müssen über Dinge, die sie ganz und gar nichts angehen.
Bei „Ally McBeal“ gab es ja auch keine „Rinnen“ und den Männern zuguckende Frauen, sondern nur versteckte Zimmer hinter den Toiletten, aber das ist nun alles schon lange her.
Ich persönlich mag gar keine öffentliche Toiletten und da ist es mir egal, ob die nun uni oder one-sex sind. Schon die Vorstellung jemanden zuhören zu müssen… Ich glaube, dass ich so ein Gender-Übertreiben-Thema.
Vermutlich habe ich mir die Toiletten in der Kanzlei gar nicht so genau angeschaut sondern mich eher auf die Handlung konzentriert.
Ich gebe dir recht, dass das Thema ziemlich übertrieben ist. Vermutlich wollen sich da irgendwelche Menschen profilieren und die, die es angeht, sehen das viel lockerer.