Archiv für den Monat: September 2014
Reich beschenkt
Nun hat uns der Ehealltag erreicht. Wir kennen den zwar schon seit etwa 17 Jahren, während der wir nun zusammensind. Aber jetzt gibt es Alltag mit Ring.
Heute morgen haben wir uns um die Geschenke und Karten gekümmert und endlich alles ein wenig genauer unter die Lupe genommen. Mit viel Liebe und Kreativität wurden die Geschenke gestaltet, es ist erstaunlich. Ich kann sowas nicht – muss ich zu meiner Schande gestehen.
Die Feier war genau so, wie wir uns sie vorgestellt hatten: Es war ein kommodiger Abend! Gäste fanden zusammen zu intensiven Gesprächen, die sich nie zuvor getroffen hatten. Und wenn ein Gast eine Dame, die sich vorher auch nicht kannten, als „geile Sau“ bezeichnet (was nicht sexuelle anzüglich gemeint war), dann kann man wohl davon ausgehen, dass es ein rundum gelungener Abend war. Ein paar Fotos davon wird es nach unserer Rückkehr aus dem Honeymoon zu sehen geben.
Einzig mein Gesundheitszustand war unter aller Sau und keinesfalls geil. Ein halbes Glein Wein und ein kleiner Schluck Cardenal Mendoza waren der einzige Alkohol, den ich zu mir genommen habe. Ansonsten nur Tee und Gänsewein. Um 21:00 Uhr hätte ich unsere eigene Veranstaltung am liebsten verlassen und mich ins Bett gelegt. Im Verlauf des Abends ging es mir dann aber wieder ein wenig besser.
Und heute? Ich habe immer noch eine Stimme, als hätte ich literweise dem Alkhol zugesprochen und lauthals schmutzige Lieder gesungen. Mal sehen, wie sich das in den nächsten Tagen entwickelt.
Ich sag dann erstmal „tschüss“ bis Anfang Oktober!
Just Married!
Zehn Minuten hat die Zeremonie gedauert – und wir verließen das Standesamt als verheiratete Eheleute (ich hasse diese Gesetzdeutsche Umschreibung für Menschen gleichen Geschlechts). Bernd ist jetzt mein Mann – egal, wie das im Gesetz und in der Urkunde auch stehen mag.
Beten hilft nicht
Total unpassend
Das kann ich in dieser Situation ja nun gar nicht gebrauchen: Mein Rachen fühlt sich an wie ein Reibeisen, meine Stimme bleibt manchmal weg! So ein Mist. Und das einen Tag vor der langersehnten Vermählung und 2 Tage vor der Hochzeitsreise.
Nun komme ich gerade vom Arzt (für den Rest des Arbeitstages hatte ich mich heute morgen schon verabschiedet). Drei Medikamente habe ich verschrieben bekommen: Was zum Gurgeln, Schleimlöser falls ich Husten bekomme, was bei mir meistens als nächstes kommt, und für eine intensive Kurztherapie Peniscilin ein Antibiotikum welches ich nur nehmen soll, wenn meine Beschwerden schlimmer werden.
Dann hoffen wir mal das Beste! Und ausserdem soll Seeluft ja gesund sein.
Reisevorbereitungen
Heute in einer Woche sind wir auf hoher See, irgendwo zwischen Hamburg und Zeebrügge. Vermutlich treibt „Mein Schiff 1“ wieder eher als dass das Schiff fährt – wie wir im vorigen Jahr auf dem umgekehrten Weg beobachten konnten – damit tatsächlich ein Seetag daraus wird und wir nicht zu früh in Zeebrügge ankommen.
Ab heute heisst es für uns, sorgfältig abzuwägen, was wir noch anziehen. Vier Arbeitstage gilt es noch zu überbrücken. Bei uns im Büro ist es ja so, dass wir quasi im Freizeitlook am Schreibtisch sitzen. Ein paar Teile dieser Kleidung würde ich ja gern mit auf die Reise nehmen. Und wenn beide Personen des Haushalts berufstätig sind, ist es mit dem Waschen und bügeln so eine Sache.
Da wir einen ganzen Kleiderschrank voll von Nichtsanzuziehen haben, wird sich darin wohl irgendwas finden, was wir uns in den nächsten Tagen noch auf den Leib hängen können. Es heisst eben nur: Was soll unbedingt in den Koffer und was nicht?
Platzmangel
Ich habe gerade ein Bad genommen. Nun weiss ich nicht, wo ich das lassen soll. Wir haben doch schon eins.
Einer zum Wochenende
Redheads
Dass ich eine Affinität zu Redheads habe, ist einigen meiner Mitmenschen inzwischen bekannt. Von ihnen wurde ich auf eine Aktion des Fotografen Thomas Knight aufmerksam gemacht, der ausschiesslich rothaarige Männer abgelichtet hat und die Fotos in einer Ausstellung in New York präsentiert. Auch n-tv.de widmet dieser Ausstellung einen Beitrag unter dem Titel „Rote Haare sind sexy“ – für mich nichts neues, das wusste ich ja schon immer!
Auch der Spiegel hat die Ausstellung entdeckt und verbreitet ein Interview mit dem Fotografen sowie eine Fotostrecke.
Überreicht – nicht gefangen
Das Brautstraussorakel kennt wohl ziemlich jeder: Auf der Hochzeitsfeier stellen sich die ledigen Frauen in einer Gruppe auf und die Braut wirft rückwärts, also ohne dass sie sehen kann, wohin der Strauss fliegt, den Brautstrauss. Das Orakel sagt, dass die Frau, die den Strauss fängt, als nächste heiraten wird. Üblicherweise wird dem Orakel meist nachgeholfen. In vielen Fällen ist ja unter den Damen eine anwesend, bei der die Hochzeit schon in der Planungsphase ist. Alle werden entsprechen geimpft, dass gerade diese Person den Strauss zu fangen hat.
Die Braut, auf deren Hochzeit wir gestern eingeladen waren, hasst diesen Brauch. Sie erzählte uns, dass sie sich immer in die letzte Reihe gestellt hat um nur nicht in die Verlegenheit kommen zu müssen, den Brautstrauss zu fangen.
Als es in der letzten Nacht so weit war, den Brautstrauss loswerden zu müssen (es handelte sich um den Strauss, den die Braut zur standesamtlichen Trauung am Tag vorher mitsichführte), nahm Nina das Mikro und erzählte von ihren diesbezüglichen Erfahrungen. Deshalb würde sie den Straus nun überreichen an die Person, die wirklich demnächst heiratet und bat mich zu sich. Und so kam es, dass ich mich als Braut opferte und den Strauss aus den Händen einer langjährigen Freundin unter dem Beifall der anwesenden Gäste in Empfang nahm.
Nina wurde von mir natürlich herzlich geknutscht währenddessen sie mir noch mal erzählte, dass es ihr leid täte, an unserer Feier wegen ihrer Hochzeitsreise nicht teilnehmen zu können. Wir wussten das natürlich schon aber in diesem kleinen intimen Moment wurde es mir nochmal bewusst, dass das wirklich sehr sehr schade ist. Nina und ihre Eltern sind unsere allerältesten Freunde und gehören quasi zur Familie. Ninas Eltern haben bereits auf meiner ersten Hochzeit getanzt – und das war vor mehr als 40 Jahren.