Archiv für den Monat: September 2013

Einer zum Wochenanfang

Der Arzt erzählt dem Baron, dass Schwarzbrot eine anregende Wirkung habe. Darauf geht er zum Bäcker und verlangt zwei Schwarzbrote. „Was wollen Sie denn damit anfangen“, fragt ihn der Bäcker, „da wird Ihnen doch die Hälfte hart?“ – „Gut“, meint der Baron, „dann geben Sie mir bitte vier Schwarzbrote!“

Herr Steinbrück will nicht mehr

Per Steinbrück wirft sozusagen das Handtuch. Er will keine Ämter mehr, weder in der Partei noch im neuen Bundestag oder in einer Regierung, so es denn zu einer großen Koalition kommen würde. Es ist einerseits die einzig richtige Konsequenz aus dem schlechten Abschneiden bei der Bundestagswahl 2013. Herr Gabriel und Herr Steinbrück sollten sich darüber mal Gedanken machen! Anderseits ist mir ein Politiker lieber, der auch mal in’s Fettnäpchen tritt und seine Meinung kundtut als einer, aus dessem Mund 1000 Worte sprudeln und der letztendlich nichts gesagt hat. Schade Herr Steinbrück, ich hätte Sie gern an weiter an verantwortlicher Stelle gesehen.

Nicht auf unseren Tisch!


Dass Itialiener schnell reden kennt man ja. Herr Guido Barilla war da wohl etwas zu schnell mit seinen schwulenfeindlichen Bemerkungen, z.B. dass seine Firma keine Werbung für Homosexuelle machen wird da sie die traditionelle Familie unterstützt. Und wenn den Homosexuellen das nicht passt, dann können sie ja die Nudeln anderer Hersteller essen.

Nun, Herr Barilla, Ihre Nudel(n) will ich ganz bestimmt nicht und auch nicht ihre anderen Produkte. Auch wenn Sie sich später in gewisser Weise entschuldigt haben, dass sie ja eigentlich nichts gegen uns Schwule hätten (das sagen eh alle, die sich irgendwie negativ über Schnwule geäussert haben), kommen uns Ihre Produkte nicht mehr ins Haus! Einmal gesagt, und das haben Sie dann auch so gemeint. Das geht nicht mehr rückgängig zu machen.

Über dieses Thema habe ich schon in diversen anderen Blogs gelesen. Da wir aber alle einen anderen Leserkreis haben, möchte ich die Äusserungen von Guido Barilla gern weiter verbreiten.

Die Grafik durfte ich aus der Warmen Küche mitnehmen.

„Mein Schiff 1“ – Nordeuropa & Großbritannien

Mein Schiff 1

„Mein Schiff 1“ – das ist doch kein Name für ein Schiff. Ich war entsetzt, als ich das erste Mal davon erfuhr, dass ein Schiff mit diesem unmöglichen Namen die Weltmeere befahren sollte. Die Ursache für meine Antipathie gegen diesen Namen liegt vermutlich darin begründet, dass ich seit meiner frühesten Jugend an der See aufgewachsen bin, was wohl auch meine Berufswahl zum Schifffahrtskaufmann beeinflusst hat. Und da hat man eben gewisse Vorstellungen davon, wie ein Schiff heissen sollte. Inzwischen gibt es noch „Mein Schiff 2“ und zwei weitere Schiffe werden folgen. Auf dem Schiff mit dem unmöglichen Namen „Mein Schiff 1“ haben wir nun unsere erste Kreuzfahrt gemacht.

9. September 2013 – Anreise und Abfahrt
Der Tag begann mit Regen, viel Regen. Und da kamen mir doch Zweifel, ob ich das richtige Zeugs in den Koffer gepackt hatte. Aber ich liess es wie es war – mag kommen was will. Es wird schon passen.

Die Reise begann in Kiel. Und da mussten wir irgendwie hinkommen, obwohl Kiel ja nur ein Katzensprung von der kleinen Stadt an der Elbe entfernt ist. Wir wollten es uns so bequem wie möglich machen und hatten uns einen privaten Shuttle bestellt, der uns zu Hause um 9 Uhr abholte und zum Hauptbahnhof in Hamburg brachte von wo wir mit dem Zug nach Kiel fuhren. Und auch in Kiel regnete es Bindfäden, wie man so schön sagt.

Zum Glück hatten wir Plätze in der 1. Klasse reserviert, der Zug – aus Köln kommend – war nämlich ziemlich voll. An den Gepäckstücken konnte man anhand der Kofferanhänger erkennen, wer mit uns auf die Reise gehen würde. Wer fährt denn auch sonst schon nach Kiel?!

Unser Gepäck konnten wir gleich am Bahnhof in Kiel abgeben. Mit dem ersten Bus ging es dann zum Kreuzfahrtterminal zum Checkin: Reiseunterlagen abgeben, ein Id-Kärtchen empfangen und schön lächeln für ein Foto für das Sicherheitsystem. Dann an der Gangway ein Erinnerungsfoto – und wir waren an Bord.

Da die Kabinen noch nicht freigegeben waren, machten wir einen ersten Orientierungsrundgang.
Am Kuchenbuffet holte ich mir ein Stück Torte und hatte gleich die halbe Deko der Torte am Tortenheber hängen. Na, das fängt ja gut an.

Kurz vor der Abfahrt gab es die obligatorische Sicherheitsübung, d.h. wir mussten uns an dem für uns zuständigen Sammelplatz einfinden, wo die Anwesenheit aller Passagiere festgestellt wurde. Dann wurden wir zu unserem Rettungsboot geführt. Nachdem das Sicherheitspersonal „vollzug“ an die Brücke gemeldet hatte, wurde die Übung beendet.

Pünktlich zur Abfahrt hörte der Regen auf und es lugte sogar die Sonne aus den Wolken hervor. Wir fanden uns auf dem Pooldeck ein, wo zur Feier des Tages Sekt serviert wurde. Als das Schiff sich ganz langsam vom Pier entfernte und das Schiffstyphon mit dem internationalen Zeichen für Begrüssung/Verabschiedung tutete (3 x ein langer Ton), hatte ich natürlich Pipi in den Augen. Und das sollte noch öfter passieren. Hab das wohl von meinem Vater geerbt.

Im Buffetrestaurant nahmen wir ein kleines Abendessen ein und cruisten danach weiter durch das Schiff. Das Promenadendeck erinnerte uns an die „Titanic“, nur die Deckchairs fehlten.

Kurz vor Mitternacht wollten wir schlafengehen. Unsere Kojen waren aufgedeckt als wir in die Kabine kamen und auf dem Kopfkissen lag ein kleines Naschi. Als wir nochmal auf unsere Veranda gingen, entdeckten wir, dass wir kurz vor der Storebaeltsbroen waren. Die Durchfahrt wollten wir noch erleben. Nachdem das Schiff mit ganz langsamer Fahrt die Brücke passiert hatte, gingen wir in die Koje. Den Vorhang zur Veranda machten wir wieder auf, kann ja eh keiner reinschauen.

10. September 2013 – Kopenhagen
Um 08:00 Uhr sollten wir in Kopenhagen eintreffen. Gut eine Stunde vor der Ankunft waren wir bereits wach und beobachteten die Anfahrt nach Kopenhagen von Norden durch den Oeresund. Die „Mein Schiff 1“ wurde in exklusiver Lage in unmittelbarer Nachbarschaft der „Queen Victoria“ am Langeliniekaj festgemacht. Ein Schiff der Aida-Flotte wurde auf die Plätze verwiesen und lag in einem weiter entfernten Hafenbecken.

Einen besseren Platz für Kreuzfahrtschiffe als der Langeliniekaj gibt es nicht in Kopenhagen. Zur Lille Havfrue (Kleine Meerjungfrau) sind es nur ein paar Minuten und ein paar Schritte weiter befindet man sich schon am königlichen Schloss Amalienborg.

Wir hatten keinen Landausflug gebucht. Ich kenne Kopenhagen ein wenig und konnte Bernd die Sehenswürdigkeiten zeigen. Entlang der „Queen Victoria“ gingen wir bereits gegen 08.30 Uhr in Richtung Stadt. Die kleine Meerjungfrau hatten wir zu dieser Zeit fast ganz für uns allein. Später würden sich die Touristen hier nur selbst auf die Füsse treten. Als nächstes kamen wir zum Gefionbrunnen. Kurz darauf waren wir schon am Schloss Amalienborg, dem Wohnsitz von Königin Margrethe II. Gegenüber, auf der anderen Seite des Hafens, ist die neue Oper von Kopenhagen, finanziert vom Reeder Maersk Mc-Kinney Moeller.

Unser Weg führte uns weiter zum Nyhavn, ein einst verrufenes Hafenviertel. Heute liegen in dem Hafenbecken, welches von bunten Häusern mit Restaurants umsäumt ist, ein paar Museumsschiffe. Wenige Meter weiter standen wir am Kongens Nytorv mit den schönen Fassaden des Kaufhauses Magasin du Nord und des Hotels d’Angleterre. Ich wollte gern sehen, ob das Kaufhaus innen so schön ist wie die Fassade. Da es noch vor 10:00 Uhr war, war das Kaufhaus noch geschlossen. Wir holten die Besichtigung auf dem Rückweg nach und mussten feststellen, dass es innen so aussieht wie in fast jedem Kaufhaus: Steril und modern. Der alte Charme muss wohl mal überbaut worden sein.

Wir machten noch einen kurzen Abstecher zur Stroeget, Kopenhagens berühmter Einkaufsstrasse, bevor wir uns auf den Rückweg zum Schiff machten. Inzwischen taten uns auch die Füsse weh. Wir kamen zu einer Glaspusteri, ein putziger Name für eine Glasbläserei. Im Fenster waren ein paar hübsche Gebrauchsgläser ausgestellt. Gläser haben wir eigentlich genug und gingen weiter. Nach wenigen Metern machten wir doch kehrt und betraten das kleine Geschäft. Wir schauten uns die Gläser an. Nachdem wir 4 Schnapsgläser gekauft hatten, wurden wir in den kleinen Innenhof gebeten, wo wir den Glaspuster bei seiner Arbeit, dem Glaspusten, in seiner Werkstatt beobachten konnten.

Als wir wieder zur Kleinen Meerjungfrau kamen, tummelten sich dort tatsächlich die Touris. Wir freuten uns, dass wir schon so früh auf den Beinen gewesen waren und uns den Massenauftrieb nicht antun mussten.

Nachdem wir uns am Buffet gestärkt hatten, probierten wir die Hängematte auf unserer Veranda aus. Das war auch das einzige Mal, dass wir drin gelegen hatten. Danach genehmigten wir uns auf dem Pooldeck einen Drink, das musste jetzt sein. Bernd überredete mich, ich sollte mich doch anmelden zu einer Massage. An Hafentagen ist im Spabereich nicht viel los da die meisten Passagiere an Land sind. Und so kam ich in den Genuss eine entspannenden Ganzkörpermassage. Nach einer Stunde war leider Schluss damit, ich hätte mich noch stundenlang kräftig durchwalken lassen können.

Um 18:00 Uhr sollten wir aus Kopenhagen wieder abfahren. Wir mussten aber erstmal die „Queen Victoria“ vorbeilassen bevor wir ablegen durften. Ganz grosses Kino war die gegenseitige Verabschiedung beider Schiffe mit dem üblichen 3 x lang aus den Typhonen beider Schiffe – Gänsehaut pur und Pipi im Auge. Passagiere auf beiden Schiffen winkten sich zu. Ein toller Abschied voneinander.

Auf der Fahrt gen Norden konnten wir die Queen noch lange Zeit vor uns herfahren sehen. Ein schöner Sonnenuntergang rundete den tollen Tag ab.

Abends wurden den Passagieren im Bordtheater die verantwortlichen Offiziere vorgestellt. Danach gab es noch eine kleine Show, die uns aber nicht so gut gefiel. Danach fielen wir dann auch gleich in die Koje, müde vom Stadtrundgang in Kopenhagen und davon, sich den ganzen Tag an der frischen Luft aufgehalten zu haben.

11. September 2013 – Oslo
Morgens schien noch die Sonne bei der Zufahrt zum Oslofjord und wir konnten noch im T-Shirt an Deck sein und ein Sonnenbad nehmen. Doch voraus waren bereits dunkle Wolken zu sehen und es dauerte nicht lange und es wurde richtig kalt.

Aufgrund der Ankunftszeit in Oslo mittags hatten wir einen halben Seetag und die Passagiere konnten die Fahrt durch den Oslofjord nach Oslo geniessen. Um 11:00 Uhr wurde auf dem Pooldeck eine Nordische Waldfruchtbowle angeboten. Nachdem der erste Ansturm vorbei war (komisch – die Leute meinen immer, sie versäumen was und stellen sich in Massen am Servierstand an), holten wir uns auch ein Glas Bowle. Grrrrr, die war arg kalt und die Lufttemperatur war es ebenfalls. Die hätten lieber Glühwein anbieten sollen. Ich zapfte mir später einen Becher heisse Schokolade und ging damit zur Bar und liess mir da einen Rum reinkippen. Das war besser als die kalte Bowle.

Der Liegeplatz unseres Schiffes war direkt unterhalb der Akershus Festung, ein schöner Liegeplatz, ähnlich spektakulär wie der in Kopenhagen.

Wir hatten uns für Oslo nur die Besichtung der neuen Oper vorgenommen, ein architektonisches Meisterwerk direkt am Wasser. Auf grossen schrägen Ebenen gingen wir hoch hinauf. Oben auf der Brüstung, von wo man einen schönen Blick über die Stadt und bis zum Holmenkommen hat, sass die zahme Opernmöwe. Ich vermute, dass sie mir in die Hand gepickt hätte, wenn ich sie ihr hingehalten hätte. Wir konnten auch in das Foyer der Oper und die äussere Umrandung des Bühnenhauses sehen, die aus vielen einzelnen Holzstäben gestaltet ist. Nach einem Rundgang über das Gelände der Festung neben unserem Liegeplatz waren wir am Nachmittag zurück an Bord.

Hinter uns hatte die „Adia cara“ festgemacht. Sie verschwand abends sang- und klanglos ohne sich durch das übliche Grusszeichen zu verabschieden. Kurz darauf machte die „Europa“ dort fest. Der Kapitän von „Mein Schiff 1“ liess es sich nicht nehmen, bei unserer Abfahrt am Abend das Typhon dröhnend über den Hafen erschallen zu lassen. Eine Fähre der Stena Line verfolgte uns den langen Weg auf dem Oslofjord hinaus zum offenen Meer. Aufgrund der Grösse beider Schiffe durfte sie uns in dem engen Fahrwasser des Fjords nicht überholen.

Nach dem Genuss eines Cocktails mit dem passenden Namen Swimmingpool an der UnverzichtBar am Pooldeck waren so müde, dass wir bereits um halb zehn abends in unserer Kammer verschwanden und noch ein wenig lasen. Die Kindles waren echt praktisch auf dieser Reise.

12. September 2013 – 1. Seetag
Abends hatten wir immer ein Informationsblatt mit dem Programm für den folgenden Tag auf der Kabine. Gestern Abend gab es ein Extrablatt mit dem Hinweis, dass die Uhren in der Nacht um eine Stunde zurückgestellt werden müssten. Wir befanden uns nach der Abfahrt von Oslo auf dem Weg nach Großbritannien, wo die Uhren bekanntlich anders gehen.

Nach Englischer Sommerzeit waren wir bereits um 07:00 Uhr wieder wach und hatten den Vorteil, dass wir einen fantastischen Sonnenaufgang beobachten konnten. Wir waren auf dem Weg nach Westen, also ging die Sonne hinter dem Schiff auf.

Für diese Überfahrt, die uns quer über die Nordsee führte, hatten wir uns stürmisches Wetter gewünscht. Bei entsprechend starkem Nord- bis Nord-West-Wind steht dieser nämlich direkt aus dem Atlanik kommend in dieses Gebiet und da kann sich schon mal erheblicher Wellengang bilden. Als wir nach dem Aufstehen – wie jeden Morgen – auf die Veranda traten, präsentierte sich uns die Nordsee wie ein Ententeich, es waren kaum Wellen vorhanden. Wir hatten eine total ruhige See. Kleine Abwechslungen mitten auf dem Meer bieten die Begnungen mit anderen Schiffen.

An den Seetagen bietet die Reederei ausserhalb der üblichen Speisen immer Extras auf dem Pooldeck an. Heute gab es am späten Vormittag ein norwegischen Fischbuffet, dazu Livemusik. Am Nachmittag, wo es eh im Buffetrestaurant ein Kuchenbuffet gibt, wurde ein Strudel- und Dessertbuffet angeboten. Man glaubt es kaum, aber die Passagiere stehen schlange bei solchen Gelegenheiten, so als gäbe es sonst nichts an Bord zu essen. Wir haben uns da nicht angeschlossen. Die Verpflegung an Bord ist so vielfältig, da müssen wir uns nicht in diese Schlangen einreihen und minutenlang darauf warten, dass wir uns am Buffet bedienen können. Stattdessen sitzen wir lieber ganz entspannt in der Sonne, nehmen einen Cocktail zu uns und eventuell lesen wir auch ein wenig dabei.

Wir schauten beim Eisfigurenschnitzen zu. Die Gäste sollten raten, was aus dem Eisblock entsteht. Der Gewinner durfte als Preis die Eisfigur behalten *grins* – nee, der bekam ein Glas Sekt.

Interessant ist es, dass so mitten auf dem Meer plötzlich kleine Vögel an Bord auftauchen. So hatten wir z.B. ein Rotkehlchen auf unserer Veranda und an Deck fanden wir einen anderen kleinen Wicht.

Da das Vereinigte Königreich nicht dem Schengenabkommen beigetreten ist, hatte die Reederei eigens 2 Personen für die Passkontrolle zur Einreise nach Großbritannien nach Oslo einfliegen lassen, die die Pass- bzw. Ausweiskontrolle bereits an Bord vornahmen, um nach der Ankunft in Invergordon eine schnelle Freigabe des Schiffes durch die Behörden zu ermöglichen. Eine Kreuzfahrt ist ja nun nicht gerade preiswert. Man sollte aber bedenken, dass die Kosten für den Flug der beiden Beamten, deren Unterbringung und Verpflegung an Bord sowie die Kosten für deren Abwesenheit vom Arbeitsplatz (ja ja, das lassen die sich bezahlen!) von der Reederei bezahlt werden müssen.

13. September – Invergorden/Loch Ness
Für heute hatten wir unseren ersten Ausflug gebucht. Um 08:30 Uhr sollte es mit dem Bus nach Loch Ness gehen. Wir sind zwar immer schon früh wach aber vorsichtshalber haben wir uns den Wecker gestellt. Doch wie stellt man einen Wecker, der sich nicht auf die aktuelle Uhrzeit umstellen lässt und der demzufolge die Deutsche Sommerzeit anzeigt? Wir hatten gestern Abend hin und her gerätselt und den Wecker dann so gestellt, wie wir dachten, dass es passt. Aber das ging total in die Hose. Nämlich als wir geweckt wurden stellten wir fest, dass es Ortszeit erst kurz nach 5 Uhr morgens war anstatt kurz nach 6 Uhr! Toll. Na, wir blieben dann noch ein Weilchen liegen, aber wenn man erstmal wach ist!

Noch vor dem Frühstück konnten wir eine herrliche Himmelsfärbung durch die aufgehende Sonne beobachten. Langschläfer wissen gar nicht, was sie verpassen.

Solche Bustouren sind ja eigentlich nichts für uns. Aber es gibt eben Situationen, da muss man da durch. Wenn man dann erst mal im Bus sitzt und zum Zielort gekarrt wird, geht es auch eigentlich. Eine nette Reiseleiterin erzählte uns auf dem Weg zum Loch Ness vieles über die Umgebung durch die wir fuhren. Fast jedes kleine Dorf hat wohl seine eigene Whiskydestille, von denen einige sehr berühmt sind, jedenfalls für eingefleische Whiskytrinker. Uns schmeckt der Stoff überhaupt nicht.

Loch Ness ist ein grosser See, in welchem das berühmte Ungeheuer namens Nessie hausen soll. Der See ist so tief und dunkel, dass es bisher nicht gelungen ist, den Grund genauer zu untersuchen. Die Forscher meinen aber, „da unten ist was“.

Wir haben Loch Ness von der Ruine des Urquart Castle beobachtet. Von Nessie war aber nichts zu sehen. Oder sie hat sich in einen Vogel verwandelt, der jetzt auf Urquart Castle umherfliegt. Vögel gibt es dort genug.

Über die Kleinstadt Inverness ging es zurück nach Invergordon.
Invergordon ist eine kleine Industriestadt, in deren Hafen hauptsächlich Bohrinseln repariert und gewartet werden. Uns wurde erzählt, dass diese Ungetüme sogar aus Südamerika dorthin geschleppt werden. Das ist sicher nicht billig, muss sich aber wohl lohnen.

Die Kleine Stadt hat sich nett herausgeputzt. Überall hängen Blumenampeln an den Häusern. Desweiteren ist Invergordon berühmt für seine Fassadenmalereien. Das Bild, welches das Feuer zeigt, ist autentisch, das Hotel ist tatsächlich vor ein paar Jahren ausgebrannt. Die Ruine steht noch.

Kurz vor dem Auslaufen kam eine kleine Folkloregruppe an Bord und gab uns Passagieren mit Gesang- und Tanz- und Dudelsackvorführungen einen kleinen Einblick in die Schottische Folklore. Leider musste die Darbietung wegen eines Regenschauers abgebrochen werden. Als die „Mein Schiff 1“ dann vom Pier ablegte, wurde das Manöver vom Spiel einer Dudelsackband, die auf dem Pier stand, begleitet, die zum Abschied aufspielte. Und natürlich grüsste der Kapitän mit 3 x lang. Und natürlich hatte wieder mal feuchte Augen, und das nicht so knapp.

14. September – South Queensferry/Edinburgh
Um 07:00 Uhr morgens wurde vor South Queensferry zwischen einer Anlage zur Beladung von Tankern und einer imposanten Eisenbahnbrücke aus dem Jahr 1890 der Anker geworfen. Hinter der Eisenbahnbrücke war eine Strassenbrücke zu sehen. Die wurde erst 1964 fertiggestellt. Wir kamen wieder in den Genuss eines schönen Sonnenaufgangs.

Für diesen Tag hatten wir uns nichts vorgenommen. Kurzfristig hatten wir uns zwar noch über Landausflüge informiert, hatten aber nichts passendes gefunden. Also blieben wir an Bord und genossen das schöne Wetter bei Cocktails und gutem Essen. Ich liess mir eine kräftige Rückenmassage verpassen. Zum Abbau der Verspannungen setzte der Masseur seine Ellbogen ein!

Passagiere, die einen Landausflug gebucht hatten, und solche, die sich nur mal das Städtchen South Queensferry anschauen wollten, wurden mit Tenderbooten an Land und zurück zum Schiff gebracht. Den ganzen Tag fuhren die kleinen Boote hin und her. Um den Ansturm zu bewältigen, hatte die Reederei auch ein lokales kleines Boot gechartert.

Nahe unseres Ankerplatzes war ein altes Anwesen inmitten der bereits abgeernteten Felder zu sehen. Bei der Abfahrt entdeckten wir ein weiteres schlossartiges Anwesen auf einer kleinen Landzunge im Fjord während hinter uns die Abendsonne hinter der Eisenbahnbrücke schöne Effekte an den Himmel und auf das Wasser zauberte.

15. September – 2. Seetag
Auf der Reise von South Queensferry nach Southampton hatten wir endlich das Wetter, was wir uns gewünscht hatten. Zwar blieb der Konzertflügel an seinem Platz und das Buffet kippte auch nicht um, aber an den Treppenaufgängen wurden Kotztüten platziert, vornehm Spuckbeutel genannt. Anfangs durften die Passagiere, in ihre Wolldecken gehüllt, noch auf dem Pooldeck liegen. Im Laufe des Tages setzte aber Regen ein und der Wind wurde noch stärker. Das obere Pooldeck wurde gesperrt und auch die beiden Pools wurden aus Sicherheitsgründen mit Netzen abgedeckt. Unseren Schottenteddy, den wir im Urguhart Castle gekauft hatten, plagte die Seekrankheit und zog sich in die Koje zurück.

Aus dem Tagesprogramm suchte ich mir eine halbstündige Musikdarbietung in der Blaue Welt Bar aus. Eine Sängerin des Theaterensemble sang Musicalmelodien mit Flügelbegleitung. Wie schon erwähnt, der Flügel blieb am Platz.

Abends gab es eine Magiershow im Theater. Die Aufführungen begannen dort immer um 21:30 Uhr. Wir lagen wohl schon um neun Uhr im Bett, von der Seeluft ermüdet und liessen den Magier ohne uns zaubern.

16. September – Southampton
Ankunft Southampton 07:00 Uhr Ortszeit. Bereits vorher standen wir auf unserer Veranda und beobachteten das Anlegemanöver und die über der Stadt aufgehende Sonne. Schnell nahmen wir unser Frühstück ein denn die Fahrt nach Stonehenge sollte schon recht früh losgehen.

Wir hatten einen sehr guten Reiseführer an Bord, ein Engländer, der sehr gut Deutsch sprach und erstmal sehr kurzweilig über Southampton erzählte. In dieser Hafenstadt wurde ja die Titanic gebaut uns startete von hier aus ihre Jungfernreise Reise, die, wie wir alle wissen, ein dramatisches Ende nahm. Dreiviertel der Besatzung stammte aus Southampton. Fast alle verloren ihr Leben.

Die Tour ging weiter durch den New Forrest, in dem u.a. wilde Ponies leben, die wir vom Bus aus sehen konnten und oft ganz dicht am Strassenrand standen, sodass der Busfahrer ganz langsam fuhr um ja keins der Tiere zu überfahren. Unser Tourleiter kommentierte: „Ponies haben Vorfahrt!“. Fotos haben wir während der Fahrt nicht gemacht, die werden meist qualitativ eh nicht gut.

In Salisbury wurde ein Pinkelstop eingelegt in unmittelbarer Nähe des Flusses Avon. Natürlich wurde nicht in den Fluss urniniert. Dafür stand ein sauberes Toilettenhäuschen zur Verfügung. Nach ein paar Minuten wurde die Fahrt fortgesetzt.

Als wir in Stonehenge ankamen, wehte ein kalter Wind über den Hügel. Es war fast eisig. Wir umrundeten die ca. 3100 Jahre vor Christi errichteten Steine. Wir bekamen ein Audiogerät ausgehändigt. An gekennzeichneten Punkten konnten wir auf die entsprechende Zifferntaste drücke und uns Erklärungen anhören. Da diese ziemlich umfangreich waren, gab ich das aber bald auf und schaute mir die Steine ohne Kommentar an. Zum Glück waren nicht allzuviele Menschen anwesend. So konnten wir den Zauber dieser Kultstätte recht gut auf uns wirken lassen.

Auf der Rückfahrt nach Southampton machten wir einen etwas ausgedehnteren Zwischenstop in Sailisbury. Wir besichtigten die Salisbury Cathedral, in der eine von 4 noch existierenden Urschriften der Magna Carta aus dem Jahr 1215 ausgestellt ist. Die Magna Carta regelt das Verhältnis zwischen dem König und seinen Untertanen. Teilweise ist der Inhalt der Magna Carta heute noch Bestandteil der Verfassungen vieler Demokratischer Länder.

In der Kathedrale befindet sich ein modernes Taufbecken, welches eher ein Taufbrunnen ist, mit einer spiegelblanken Wasseroberfläche. Das Becken wurde erst im Jahr 2008 aufgestellt und geweiht, anlässlich der 750-Jahr-Feier der Kathedrale. Desweiteren steht in dieser Kirche die angeblich älteste noch funktionierende Uhr der Welt aus dem Jahr 1386. Fotografieren ist in der Kathedrale übrigens ausdrücklich erlaubt!

Nachmittags legten wir ein Lesestündchen ein. Am Abend hatten wir keine Lust auf Buffet. Stattdessen nahm ich CP zu mir (Currywurst/Pommes), dazu ein Glas Roséwein. Bernd liess sich PP gegeben (Pommes Pur, also ohne Beilage). Am Imbiss auf dem Pooldeck kann man 24 Stunden (!) am Tag Kleinigkeiten bekommen – all inclusive.

Mehr als die Hälfte unserer Reise war nun schon vorbei, was man auch dem Blumenstrauss ansehen konnte, der uns bei Reisebeginn auf unsere Kabine gestellt worden war.

17. September – Le Havre
Gestern Abend mussten wir die Uhren wieder eine Stunde vorstellen. Jetzt befanden wir uns wieder auf dem kontinentalen Europa.

Während der Überfahrt von Southampton bemerkten wir, dass sich „Mein Schiff 1“ schüttelte und auch wirklich schaukelte. Als wir in Le Havre ankamen, regnete und stürmte es. Von einem Sonnenaufgang war nichts zu sehen. Wir hatten einen Ausflug nach Honfleur gebucht, den wir aber wegen des Wetters abgesagt haben. Wir machten uns wieder einen ganz entspannten Tag an Bord. Die Entspannung wurde für mich durch eine weitere Rückenmassage ergänzt. Statt eines Landgangs machten wir Fotos von Le Havre vom Deck unseres Schiffes.

Der Wind frischte immer weiter auf. Das Personal entschloss sich, eine Sitzecke auf dem Pooldeck in Sicherheit zu bringen.

Die Abfahrt aus Le Havre gestaltete sich ein wenig dramtisch. Der starke Sturm traf direkt auf die Backbordseite des Schiffes. Um das Schiff von der Pier zu bekommen, wurden 2 Schlepper eingesetzt, die zur Unterstützung der Bugstrahlruder notwendig waren. Die Schlepper zerrten das Schiff sozusagen vom Pier weg und begleiteten uns zur Sicherheit auch noch während der Passage durch die enge Hafenöffnung.

Abends gab es eine Lesung über die Geschichte von Novocento. Der Erzähler hatte sich schon immer mal gewünscht, dieses Stück bei Wellengang zu präsentieren. An diesem Abend hatte er die Gelegenheit dazu. Wir spürten die Erschütterungen, die der Wellenschlag am Bug des Schiffes verursachte und konnten hören, wie die Wellen den Schiffsstahl zum Scheppern brachten. Überall im Schiff lagen wieder Kotztüten bzw. Spuckbeutel parat.

18. September – Zeebrügge
Für diesen Hafen hatten wir uns nicht für einen Ausflug angemeldet. Eventuell wollten wir auf eigene Faust mit dem Zug nach Brugge fahren. Wie man sagt, soll es da recht nett sein.

Ein Shuttlebus brachte uns erstmal in das kleine Seebad Blankenberge weil von dort die Züge fahren. Das Wasser zog uns magisch an und wir machten einen Spaziergang über die Promenade. Ähnlichkeiten mit Mallorca drängten sich mir auf: Eine ganze Front mit meistens hässlichen hohen Häusen, Hotels und Häuser mit Ferienwohungen. Selbst die Fassaden, die etwas hübscher gestaltet waren, waren immer noch hässlich genug, um nicht einen Urlaub in Blankenberge zu verbringen, auch wenn man dort in der ersten Reihe direkt am Meer wohnen kann. Ein kleines altes typisches Seebadhaus hatte noch seinen Platz zwischen den Hochhäusern verteidigt. Es war aber zu erkennen, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis auch dieses Kleinod hässlicher Bebauung weichen muss. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es renoviert werden sollte.

Die auf das Meer hinausführende Seebrücke war da wesentlich interessanter. Möwen und andere kleine Seevögel, die ich nicht kenne, wuselten zwischen der muschelbewachsenen Konstruktion umher.

Der Strand wirkte leer und tot wenn auch rote Wimpel wegen der starken Brandung davor warnten, in das Wasser zu gehen.

Weiter hinten hinter den hässlichen Häusern gab es noch einen Teil der ehmals typischen Seebadbebauung. Aber auch dort standen ein paar Ruinen, die darauf warteten, neuen Häusern zu weichen.

Wir hatten keine Lust, noch nach Brugge zu fahren und nahmen den nächsten Shuttle zurück zum Schiff. Den Nachmittag verbrachten wir auf unserer Veranda in der Sonne sitzend, mit kurzer Hose und ohne Hemd und lasen in den Kindles.

An diesem letzten Hafentag präsentierte sich der Himmel zum Auslaufen noch einmal mit einem schönen Sonnenuntergang. Auf dem Pooldeck wurde die Schiffshymne „Grosse Freiheit“ heute live gesungen während der Kapitän, wie in jedem Hafen zum Abschied üblich, das Typhon ertönen lies. Und mir rollten die Tränen nur so aus den Augen. Selbst jetzt, wo ich diesen Text schreibe und an den Moment zurückdenke, bekomme ich wieder feuchte Augen.

19. September – 3. Seetag/Schleichfahrt
Unsere Reise neigt sich nun wirklich dem Ende zu. Ich schaute über die Reling und gewahrte, dass „Mein Schiff 1“ mit ganz niedriger Geschwindigkeit gen Hamburg fuhr. Man hätte denken können, wir bleiben gleich stehen, was, wie wir später erfuhren, auch tatsächlich geschehen ist. Ein Blick in das Bord-TV, auf dem immer die aktuelle Position – ähnlich wie im Flugzeug – zu sehen ist sowie Wetter und Geschwindigkeit angzeigt wird, zeigte, dass wir nur mit 9,2 Knoten vorankamen. Wie sich herausstellte, geschah dies nicht wegen eines technischen Defekts sondern deshalb, damit wir nicht bereits am gleichen Abend in Hamburg eintreffen sondern erst am nächsten Morgen.

Auf dem Pooldeck zeigte uns das Theaterensemble eine kleine Abbashow. Es wurde gegrillt – mit Holzkohle! Das dazugehörige Salatbuffet war mit Eisskulpturen dekoriert.

vorher / nachher

Ich liess mich am Nachmittag nochmal kräftig durchwalken. Nach der 4. Massage auf dieser Reise war ich richtig fit.

Abends gingen wir zu einer Musicalshow ins Theater. Aus verschiedenen Musicals wurden einzelne Songs gesungen und getanzt. Und dann gab es noch einen Abschied: Aus allen Servicabteilungen des Schiffes erschienen Crewmitglieder auf der Bühne und sagten good bye. Die Kreuzfahrtdirektorin verlas die Nationen, aus denen die Crew zusammengewürfelt ist. Ich weiss nicht mehr, wieviele Nationen an Bord waren. Es fing an bei Australien. Es ist sogar ein Sprachlehrer an Bord, der die Besatzungsmitglieder, die der Deutschen Sprache nicht so mächtig sind, in dieser unterrichtet.

Unter den Klängen der Schiffshymne verliessen die Besatzungsmitglieder die Bühne. Und ich …, ach lassen wir das, ihr wisst schon.

Nachdem wir um 23:00 Uhr in der Deutschen Bucht den Lotsen an Bord genommen hatten, gingen wir ein letztes Mal auf dieser Reise schlafen.

20. September 2013 – Ankunft in Hamburg
Ich wachte auf, es war noch dunkel, konnte aber erkennen, das wir uns bereits auf der Elbe befanden. Nein, ich wollte das nicht sehen. Ich drehte mich auf die andere Seite. Bernd stand allerdings auf und schaute sich die letzten Minuten der Fahrt auf der Elbe an. Es soll ja toll sein. Aber ich wollte das einfach nicht. Ich wollte nicht, dass diese schöne Reise ein Ende hat.

Na ja, irgendwann musste ich halt aufstehen. Um 09:00 Uhr musste die Kabine geräumt sein, bis 11:00 Uhr durften wir an Bord bleiben. Zu dieser Zeit hatten wir auch unseren persönlichen Shuttle bestellt, der uns zurückbringen sollte in die kleine Stadt an der Elbe.

Wir frühstückten und gingen nochmal an Deck. Es regnete. Der Kreis schloss sich: Regen in Kiel bei der Anreise zum Schiff – Regen bei der Ankunft in Hamburg. Wir versuchten die Zeit totzuschlagen, es wurde irgendwie sinnlos, noch länger an Bord rumzuhängen. Ein Anruf beim Shuttleservice und man bestätigte uns, dass wir auch früher abgeholt werden könnten. Wir gingen an Land und suchten im Terminal unsere Koffer. Kurz darauf kam unser Transporter angefahren, wir stiegen ein und fuhren noch mal an der „Mein Schiff 1“ entlang. Uns entfuhr ein sehnsuchtsvoller Seufzer – die Reise war endgültig zu Ende!

Allgemeines, was in den Tagesbeschreibungen keinen Platz fand:

Wer Luxus auf dem Schiff erwartet, wird enttäuscht sein. Selbst das Ambiente der Fähre „Color Magic“ ist wesentlich schöner. Es ist aber alles sauber und man hat nicht den Eindruck, dass alles auf billig gemacht ist.

Das Konzept des „all inclusive“ beinhaltet Weine, Biere, Cocktails, Spirituosen, Softdrinks – bis auf ein paar spezielle Ausnahmen, für die bezahlt werden muss.

Wir haben fast täglich im Selbstbedienungsrestaurant gegessen. In den ersten Tagen orientierten wir uns auf die Steuerbordseite, wo ein netter Stewart tätig war, mit dem wir uns ein wenig „anfreundeten“. Der Fischkönig Gosch hat auch eine Dependance mit einem Restaurant auf dem Schiff. Dort kann man ebenfalls umsonst essen, was wir auch einmal gemacht haben. Es wird am Tisch serviert, Wein wird nachgeschenkt. Die Portionen sind zum satt werden, es ist aber angeraten, eine Vorspeise zu nehmen, damit man wirklich satt wird. Es gibt ein weiteres Restaurant, in dem Menüs mit mehreren Gängen angeboten werden, zwischen denen man wählen kann. Hier ist auch Tischservice – all inclusive. Dort sind wir nicht gewesen weil uns die Menüs nicht zusagten. Wer es edler mag, kann sich in 2 Restaurants verwöhnen lassen, wo man aber Speisen und Getränke bezahlen muss. Auf dem Pooldeck gibt es ein Bistro, welches 24 Stunden geöffnet ist. Wir haben dort die Pommes gegegessen.

Das Personal ist sehr sehr nett. In den Bars wird man angesprochen, ob man noch was trinken möchte. Man kann dort auch sitzen, ohne was zu verzehren. Es gibt auch ein paar Ecken, in denen man ruhig sitzen und lesen kann.

Das Schiff fährt ausserst ruhig. Auf Deck 10, wo wir unsere Verandakabine hatten, waren keine Motorengeräusche zu hören.

Es werden ständig Aktivitäten angeboten, wie z.B. täglich Bingo, Shuffleboard, Gymnastik. Man wird aber nicht animiert, an irgendwas teilzunehmen. An den Seetagen gibt es abwechslungsreiche Buffets auf dem Pooldeck, an denen wir uns aber nie angestellt haben.

Sonst noch was?: Ich habe an Bord geschlafen wie ein Murmeltier, so gut habe ich lange nicht geschlafen. Wir haben total abschalten können. Die grosse und kleine Politik ging uns am Arsch vorbei. Ach, in Bayern war ja Wahl. Ich weiss bis jetzt noch nicht, wie die ausgegangen ist. Dass Bundestagswahl ist, musste uns erst ein Ehepaar erzählen, wir hatten das total vergessen. Dieser Urlaub war so, wie wir uns das vorgstellt hatten. Einfach abschalten und hängen lassen. Nichts planen müssen, wie z.B. Einkäufe, nichts saubermachen müssen, einfach mal so sitzen, sei es auf der Veranda oder sonst irgendwo auf dem Schiff.

Wir würden jederzeit wieder eine Verandakabine buchen. Das Letzte vor dem Schlafengehen: nochmal rausschauen und sich den Wind um die Nase wehen lassen. Das erste nach dem Aufstehen: rausgehen und schauen, wo sind wir, wie ist das Wetter? Es ist einfach nur toll, dass man auch mal ungestört und allein draussen sein kann.

Fazit: Jederzeit wieder und am liebsten sofort!!!

Zurück von der Reise


Nach einer Distanz von 2.585 Seemeilen (laut Bordcomputer) hat die „Mein Schiff 1“ heute Morgen um 06:00 Uhr in Hamburg am Kreuzfahrtterminal festgemacht. Es regnete, wie bei unserer Ankunft in Kiel am Abfahrtstag.

Es wird nun noch eine Weile dauern, bis der Reisebericht hier im Weblog fertig ist. Eins vorneweg: Es war eine sehr schöne Reise mit vielen interessanten Eindrücken. Und wir sind total erholt!

Einer zum Wochenende

Geht ein Österreicher in ein Bordell: „Hallo, ich würde gerne Ihre Dienste in Anspruch nehmen, habe aber nur 3 Euro dabei.“

Darauf die Puffmutter:
„Für 3 Euro kannst Du es Dir draußen hinterm nächsten Baum selbst machen.“

Der Österreicher geht und kommt 15 Minuten später wieder.

Fragt die Puffmutter:
„Was willst Du denn schon wieder?“

Darauf der Österreicher:
„Zahlen!“

Nachlesen?

Heute heisst es Koffer packen. Morgen werden wir um 09:00 Uhr von unserem Privatshuttle abgeholt. Fast 2 Wochen sind wir dann nicht da. Ich werde also in dieser Zeit keine Blogs lesen. Ich denke nicht, dass ich alle Blogs, die normalerweise zu meiner Lektüre gehören, nachlesen werde. Der Aufwand wird mir einfach zu gross sein.

Einmischung

Giftgas – ja oder nein?! Es ist eine interne Angelegenheit Syriens. Niemand, aber wirklich niemand, hat das Recht, sich dort einzumischen – egal ob die Anwendung von Giftgas international geächtet ist oder nicht. Es bleibt – von wem auch immer das widerliche Zeugs eingesetzt wurde – wofür bisher der Nachweis fehlt, eine interne Angelegenheit. Ein Bürgerkrieg eben, so schrecklich das auch ist.

Und nun hat die Bundeskanzlerin doch das Dokument unterzeichnet, welches Amerika den Rücken freihält, Syiren auch ohne Mandat der UN anzugreifen.

Wähler der Bundesrepublik Deutschland, der Partei, die dieser Frau angehört, kann man in zwei Wochen bei der Wahl zum Deutschen Bundestag nicht die Stimme geben!