Archiv für den Monat: Juni 2009

Jungfernfahrt


Im vorigen Jahr bekam Bernd von mir ein Fahrrad geschenkt, also einen Gutschein für ein Fahrrad. Aussuchen durfte er es sich selbst. Aber wie das mit vielen Dingen so ist: Man wartet auf ein günstiges Angebot. Dann kam der Winter, da wird kein Fahrrad gebraucht. Und so zog es sich bis Anfang Juni hin, bis eine Entscheidung für ein Fahrrad fiel.

Mein Fahrrad steht seit 1997, dem Jahr, in dem ich Bernd kennenlernte, im Keller. Entsprechend staubig war es und wollte natürlich vor der ersten Ausfahrt geputzt werden. Dabei musste ich feststellen, dass es diverse Schönheitsfehler hat. Kurzentschlossen bestellten wir zwei Fahrräder, die vor 2 Wochen vormontiert bei uns eintrafen.

Ein Drahtesel hatte einen kleinen technischen Defekt, den ich durchaus in der Lage war, zu beheben. Doch bei Neuteilen besteht dann ja die Möglichkeit, dass die Garantie hinfällig wird. Wir bestellten dann telefonisch das kleine Ersatzeil, welches leider erst Ende letzter Woche eintraf. Aufgrund der Vorbereitungen für die beiden Bloggerdates verzögerte sich die Herstellung der Fahrbereitschaft des einen Rades auf gestern.

Und dann gab es auch kein halten mehr. Nach 12 Jahren sass ich zum ersten Mal wieder auf dem Sattel eines Fahrrades. Bei Bernd ist der Zeitraum noch grösser. Da man ja aber schwimmen und fahrradfahren nicht verlernt, machten wir uns nach einer kurzen Eingewöhnungsphase auf den ca. 7 km langen Weg nach Tesperhude. Nach einer kurzen Verschnaufpause, ohne im Café Koch lecker Torte zu essen, ging es auf die Rückfahrt. Etwas abgekämpft und durchgeschwitzt, aber heil und ohne Zwischenfälle, kamen wir wieder zu Hause an.

Leider gibt es von der Jungfernfahrt keine Fotos. Ich hatte zwar die Kamera mitgenommen, aber die Speicherkarte lag am Arbeitsplatz. Deshalb gibt es nur das Foto mit einem Karton, in dem sich eins der Fahrräder verbirgt.

Blinddate mit einem Blogger


Vor ein paar Tagen bekam ich eine Mail von Oliver. Er würde beruflich in der Nähe zu tun haben und am Tag darauf, also heute, würde er Zeit einplanen können, uns endlich persönlich kennenzulernen. Da wir keine anderen Termine hatten, sagten wir freudig zu. Im Laufe des planerischen Emailaustausches stellten wir gemeinsam fest, also Oliver auf der einen und Bernd und ich auf der anderen Seite, dass wir uns auf dieses Treffen sehr freuen.

Bis dato hatten wir nur Kontakt durch unsere Weblogs. Es gab weder einen persönlichen Emailverkehr noch Telefongespräche. Trotzdem hatten wir den Eindruck, dass es eine gemeinsame Wellenlänge gibt.

Heute morgen holten wir Oliver vom Hotel in Hamburg zu einem gemeinsamen Frühstück im Elbe-Penthouse ab. Bereits auf der Fahrt stellte sich heraus, dass wir es mit einem sehr netten Gast zu tun haben, was wir auch nicht anders erwartet hatten. Aber ein Blinddate bleibt ein Blinddate – und wir haben auch schon mal sehr negative Erfahrungen machen müssen.

Bei interessanten, zum Teil recht persönlichen Gesprächen, verging die Zeit wie im Flug. Bevor wir Oliver zum Flughafen nach Hamburg brachten, machten wir noch einen kleinen Spaziergang an die Elbe. Auch die Spritztour musste er über sich ergehen lassen.

Da unsere Urlaubstage in diesem Jahr schon fast komplett verplant sind, werden wir leider erst im nächsten Jahr die Einladung zum Gegenbesuch annehmen können, den wir dann zu einem Ollitrip kombinieren wollen. Denn allzuweit liegen Bonn und Mönchengladbach nicht auseinander.

Trauerbeflaggung


Am Schwimmbad in der kleinen Stadt an der Elbe entdeckten wir heute auf dem Rundgang mit unserem Blinddate (dazu später mehr), dass die Flaggen auf Halbmast gehisst waren. Dies geschah aber ganz sicher nicht augrund des plötzlichen Ablebens von Michael Jackson. So beutsam war er nicht, und schon gar nicht für Geesthacht.

Wichtig für unsere kleine Stadt war unser Bürgermeister Ingo Fokken, der bereits am Montag verstorben ist.

Eine Gemeinsamkeit hatten beide Personen: Beide sind im Alter von 50 Jahren verstorben. Diese Hürde habe ich zum Glück schon genommen.

Gruppenbild mit Dame


Die Möglichkeiten einen Grillabend zu planen, waren bisher nicht so reichlich gesät. Deshalb entschieden wir uns, gestern mit unserem Besuch ein Curryessen zu veranstalten, was sich aufgrund der Wetterlage dann auch als richtig erwies. Es erschienen drei Damen und 2 Herren, davon 2 Zweibeiner und 3 Vierbeiner. Also ganz genau waren es 2 zweibeinige Damen, nämlich Karin und Anne, sowie eine vierbeinige Dame, Fienchen mit ihrem Partner Aladin, ebenfalls vierbeinig, und ihr gemeinsamer Freund Sir Eliot, auch mit vier Beinen.

Anfangs schnüffelten die Vierbeiner durch das Elbe-Penthouse während es sich Zweibeiner vor dem Essen bei einem Cocktail gemütlich machten. Nach und nach beruhigten sich die Hunde und legten sich artig auf die Fliesen während die Menschen sich dem Vergnügen des Essens hingaben, sozusagen einem Blogger(innen)dinner.

Es war ein gemütlicher Abend, der nur durch die einsetzende Nervösität von Sir Eliot ein Ende fand. Er ist schliesslich auch in einem Alter, in dem die Blase schon etwas schwach werden darf.

Auf dem Foto oben gilt es zu erraten, wer die Dame ist. Die Gäste dürfen natürlich nicht mitraten.

Micheal Jackson nervt

Sein Tod kam überraschend für alle, keine Frage. Er hat sicher gute Musik gemacht, auch keine Frage. Die Frage ist nur, ob er besser war als andere. Das ist nämlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Als Jahrhundertkünster wird er bezeichnet – aber nur so lange bis der nächste Jahrhundertkünstler in die ewigen Jagdgründe eingeht, wo immer die auch liegen.

Zu seinen Lebzeiten hat er mich genvert mit seinem Lebensstil. Für mich war er eine ziemlich kranke Persönlichkeit. Und jetzt, nach seinem nur wenige Stunden zurückliegendem Tod, nerven die Radiosender. Seit wir heute morgen die 9-Uhr-Nachrichten hörten, wissen wir davon, dass Michael Jackson gestorben ist. Jetzt, 2-1/2 Stunden später, können wir es mehr hören. Wer warum um ihn weint, wie z.B. Madonna, dass die Umstände seines Todes noch nicht ganz geklärt sind – uns doch egal. Die Gerüchteküche brodelt. Hat er eine Überdosis Medikamente genommen – bewusst oder nicht – uns doch egal.

Die Inhalte der Wortbeiträge wiederholen sich, nur mit anderen Worten. Und jetzt schalten wir ab und hören CDs – aber nicht Michael Jackson! Ich glaube, wir haben auch gar keine von ihm.

Ein kleiner Ausflug in die grosse Stadt

Gestern haben wir mehrere Dinge zu koordiniert, die vor Ort nicht zu erledigen sind. Bin ich sonst nur beruflich in der grossen Stadt zwischen Alster und Elbe, machten wir gestern mal einen kleinen Privatausflug und schlugen mehrere Fliegen mit einer Klappe.

Nachmittags hatten wir einen Termin beim Steuerberater zwecks Steuererklärung 2008. Das war nach etwa 20 Minuten erledigt. Da er und wir nach dem Geschäftlichen noch Zeit hatten, schloss sich noch ein kleines privates Gespräch an. Wir kennen ihn schon seit vielen Jahren privat. Und da er mir ein paar gute Tips gegeben hat, gibt es zurzeit keinen Anlass, einen anderen Steuerberater hier in der kleinen Stadt zwischen Geest und Elbe aufzusuchen.

Dem Besuch beim Steuerberater schloss sich ein leckeres Essen im Restaurant Sala Thai in der Hamburger Innenstadt an, nicht weit weg vom Büro, wo auf dem Firmenparkplatz unser Wagen geparkt wurde. Den Nachtisch gab es an der Eisdiele in Planten un Blomen, nahe der Hamburgischen Staatsoper, die unser nächstes Ziel war und wo wir uns die Oper Turandot, komponiert von Giacomo Puccini anhören und -sehen wollen. Es sollte dies die 81. Vorstellung seit der Premiere im Oktober 1983 sein.Wie üblich bestellten wir uns vor der Vorstellung ein Pausengetränk, ein Bier für Bernd und ein Glas Wein für mich.

Als sich der Vorhang öffnete, war ich ein wenig enttäuscht vom Bühnenbild. Aufgrund der Fotos, die ich im Vorwege gesehen hatte, dachte ich, die Inszenierung wäre etwas konservativer. Doch die Kostüme der Darsteller waren angemessen liessen das eher schlichte Bühnenbild in den Hintergrund treten.

Gesanglich wird die Oper hauptsächlich von 6 Rollen getragen. Natürlich die Titelpartie Turandot (Elizabeth Connell), Kalif (Franco Farina) und Liù (Miriam Gordon-Stewart). Die anderen drei Hauptrollen, wenn auch etwas untergeordnet, fallen den drei Ministern Ping, Pang und Pong zu. Die drei Hauprollen waren hervorragend besetzt. Erste Bravorufe gab es bereits beim Schlussapplaus des 1. Aktes.

Nach einer guten halben Stunde – länger dauerte der 1. Akt nicht – fanden wir uns im Foyer an dem uns zugewiesenen Tisch wieder. Beschwerte Bernd sich vor der Vorstellung noch bei mir, ich sollte doch beim nächsten Mal Plätze neben männlichen Zuschauern buchen (seine Sitznachbarin war hochschwanger und wir befürchteten, Musik und Gesang könnten die Wehen auslösen), standen wir jetzt mit 4 weiteren Männern am Tisch. Tja, und alle vier waren schwul. Ein Rundblick durch das Foyer vermittelte uns den Eindruck, dass diese Aufführung sowieso von besonders vielen Schwulen besucht wurde. Doch zurück zur Aufführung, die wir ja wegen der Oper und nicht wegen der Männer besuchten.

Der zweite Teil verursachte bei mir mehrere Wellen von Gänsehaut, verursacht durch ein Duett Turandot/Kalif. Wirklich hingerissen lauschte ich dem Gesang und der Musik, hingerissen verfolgte ich mit den Augen das Geschehen auf der Bühne. Theater ist erst dann gut gemacht, wenn man gebannt der Handlung folgt, um sich herum alles andere vergessend. Und das war hier der Fall. Und wenn die Künstler es schaffen, das gesamte Publikum in ihren Bann zu ziehen, ohne dass auch nur ein Laut aus dem Zuschauerraum zu hören war – dann war es wirklich hervorragendes Theater. Frenetischer Beifall, durchsetzt mit Bravorufen, beendete einen grossen Opernabend.

Die Heimfahrt von der grossen in die kleine Stadt konnten wir unter dem freien Sommerhimmel vornehmen, nämlich mit offenem Verdeck, was diesem grossartigen Abend einen schönen Abschluss bereitete.

Sommertisch

Gestern waren Northerndelight bei Queergedacht im Elbe-Penthouse zu Besuch. Die ursprüngliche Idee war, dass wir grillen wollten. Die derzeit unbeständige und kühle Wetterlage nötigte uns aber, umzudisponieren. Es gab deshalb ein leichtes Sommermenü am sommerlich gedeckten Tisch. Wir servierten u.a. Aioli zur Vorspeise von gebratenen Scampi und Schweinefilet sowie einen erfrischenden Gurkensalat als Beilage zu marinierten Hähnchenbrustfilets mit Reis. Als Dessert reichten wir Limonenmascarponeeis im Cocktailglas, aufgefüllt mit Prosecco.

Ganz entspannt

Aus vielen Jahren kenne ich das so, dass der letzte Arbeitstag total stressig ist. Dies muss noch gemacht werden und jenes, die Übergabe an die Kollegin muss vorbereitet und gemacht werden. Und zu allem Überfluss kommt dann noch ein unvorhergesehenes Ereignis dazu, dass sofort bearbeitet werden muss. Meistens habe ich mein Übergabeprotokoll schon am Tag vorher vorbereitet. Es muss dann am letzten Arbeitstag nur noch aktualisiert werden.

Ganz anders heute. Nach den täglichen Routinearbeiten habe ich mein Übergabeprotokoll geschrieben. Tagsüber gab es dann natürlich noch ein paar Dinge zu erledigen – aber nichts aufregendes, alles ganz normale Geschäftsvorgänge.

Die Übergabe erfolgte bereits um 15.00 Uhr da meine Kollegin heute früher gehen wollte. Danach passierte dann auch nichts mehr und ich konnte um 16.30 Uhr das Büro in den wohlverdienten Urlaub verlassen.

Ich freue mich darauf, für etwas mehr als 2 Wochen unser schönes Zuhause geniessen zu können.