Archiv für den Monat: Juni 2005

Wieder mal Mamma Mia

Die drei Karten für die heutige Abendvorstellung hatte ich im Februar ganz spontan bestellt. Eine Karte war das Geburtstagsgeschenk für Bernds Mutter.

Wenn man an keinen bestimmten Termin gebunden ist, kann man sich die Plätze aussuchen, auch wenn man dann weit im Voraus buchen muss. Meine Traumpläzte sind in der zweiten Reihe, genau die Mittelplätze, direkt hinter dem Dirigenten. In der Hoffnung, dass Sebastian De Domenico, unser ehemaliger Chorpianist, die heutige Aufführung musikalisch leiten würde, hatte ich genau diese Plätze reserviert. Und wir hatten Glück.

Kurz vor Beginn der Vorstellung nahm Sebastian seinen Platz ein. Er bermerkte uns nicht und deshalb begrüsste ich ihn. Bevor die Vorstellung begann wechselten wir noch ein paar Worte. Hinter uns liess ein junger Mann die Bemerkung fallen: „Oh, das ist ja die geile Schnitte, die wir letztes Mal auch hatten.“ Nun ja, Sebastian ist wirlich ein ansehnliches Schnittchen, das muss ich zugeben.

Der Dirigent hat bei diesem Musical ausser dem Dirigieren auch noch die Aufgabe, das Keyboard zu spielen. Es war interessant zu beobachten, wie das funktioniert. Wenn Sebastian nicht spielen muss, ist es ganz einfach. Er macht das so, wie jeder Dirigent es macht, nämlich mit beiden Armen und dem Ausdruck der Hände leitet er das Orchester. Muss er aber das Keyboard bedienen, ist ganzer Körpereinsatz gefragt: Der Oberkörper bewegt sich vor und zurück, nach rechts und links, der Kopf dreht hierin und dorthin, nickt, die Hände fliegen über die Tastatur, ab und zu ein kleiner Wink mit einer Hand. Es war fasznierend, Sebastian zuzusehen.

Natürlich waren wir nicht wegen Sebastian gekommen sondern um uns das Muscial anzusehen. Die Musik von Abba fährt einem sofort in die Glieder und es ist kaum möglich, die Füsse ruhig zu halten.

Der erste Akt bringt das Publikum mit Witz in Stimmung. Es gab viel Szenenapplaus, was durchaus nicht immer üblich ist und ausser an den Darstellern auch an den Zuschauern liegt.

Nach der Pause wird es sehr emotionell. Carolin Fortenbacher als Donna, alleinerziehende Mutter am Vorabend der Hochzeit ihrer Tochter, lässt ihren Gefühlen freien Lauf. Sie ist eine grossartige Schauspielerin mit einer grossen Stimme. Wenn sie singt „Der Sieger hat die Wahl“ (the winner takes it all) geht es einem total unter die Haut. Ihre Wut und Trauer, vor 20 Jahren von der grossen Liebe und dem möglichen Vater ihrer Tochter verlassen worden zu sein und dem sie jetzt wieder gegenübersteh, spiegelt sich in Stimme, Gestik und Ausdruck wieder, so, als hätte sie es tatsächlich erlebt. Dies ist eigentlich die beste und grösste Szene im ganzen Musical.

Doch Spass und Witz überwiegen in diesem Stück. Und so gibt es am Schluss ein Happy End und viel Partymusik. Standing Ovations und tanzendes Publikum in den Reihen beendeten einen grossen Theaterabend.

Hamburg mal anders


Für Alle, die Hamburg mal von einer ganz anderen Seite kennenlernen wollen, ist diese Seite zu empfehlen. Der Fotograf Karsten Breckwoldt zeigt uns mit seinen Bildern eine Stadt im sonnigen Süden Europas. Und so nennt er seine Ausstellung im Internet Hamburgo liegt am Mittelmeer.

Mit einem treffenden Blick für’s Detail gelingt es ihm uns vorzugaukeln, Hamburg sei eine Stadt, die irgendwo am Mittelmeer liegt. Ein weiteres Mal bestätigen diese Fotos, die man zum Teil übrigens käuflich erwerben kann: Hamburg ist die schönste Stadt der Welt.

CSD-Parade

Zur diesjähren CSD-Parade, oder auch prideparade, trafen wir uns mit Holger und Gunnar in der Mönckebergstrasse am Bärentreff. Der Bärentreff ist kein schwules Szenelokal mitten in der Hamburger City sondern ein Geschäft für Gummibärchen, dass sich offentsichtlich eines regen Zuspruchs erfreut.

Die Wartezeit verkürzten wir uns mit Prosecco. Vor gelegentlichen kurzen Regenschauern fanden wir Schutz in einem Hauseingang neben dem Bärentreff.

Beim tradionellen Stopp der Parade auf der Mönckebergstrasse sollte der Rekord einer Massenumarmung in Kanada gebrochen werden. Der lag bei 5.116 Paaren. Offizielle Zähler entlang der Strasse zählten die Paare, die sich 10 Sekunden lang in die Arme fielen. Das Ergebnis: Der Rekord wurde gebrochen. 8.000 Paare lagen sich in den Armen. Die Aktion kommt jetzt ins Guinnesbuch der Rekorde – und wir haben zusammen mit Holger und Gunnar dazu beigetragen.

Ein gemeinsamer Bummel über das Strassenfest beendete das CSD-Treffen mit unseren Freunden.

Auftakt

Das CSD-Wochenende begann heute mit dem Strassenfest in der Langen Reihe. Wir trafen ein paar Freunde, die wir lange nicht gesehen haben und mit denen wir einen netten Abend verbrachten. Leider war es recht kalt und windig. Deshalb zogen wir uns mit Peter und Frank später in unsere Wohnung zurück. Da wir auf Gäste nun gar nicht eingerichtet waren, konnten wir nur zimmerwarmen Weisswein und zimmerwarmes Bier anbieten. Es war trotzdem ein netter Abend.

Kontrolle

Der halbjährliche Termin beim Zahnarzt war heute fällig. Der Doc ist ja ein ganz Netter, aber heute hat er mich genervt. Ich hatte das Gefühl, er wollte mit mir Geld verdienen. Nachdem er mit dem Haken überall rumgepult hatte meinte er, mein Zahnfleisch blutet. Ich dachte schon, er würde mir jetzt eine Paradontosebehandlung vorschlagen, hat er dann aber doch nicht. Ist doch klar, dass das Zahnfleisch blutet wenn er da mit dem Haken hantiert. Beim Zähneputzen blutet es jedenfalls nicht.

Dann meinte er, mein Esszimmer müsste mal fotografiert werden wegen der Brücken. Er könne ja nicht sehen, ob sich darunter eventuell was versteckt hätte. Und am liebsten wollte er eine von den beiden Brücken neu machen, weil die so merkwürdig konstruiert ist. Über das Teil hat sich mein Zahnarzt in Lübeck schon lustig gemacht. Aber sie sitzt, passt, wackelt nicht und ich kann damit essen und zubeissen. Warum soll das Teil dann neu? Nee nee, nicht mit mir, besonders weil ich das Geld doch für die Wohnung benötige.

Während die Panoramaaufnahme von meinem Esszimmer entwickelt wurde, entfernte der Doc mir den Zahnstein. Ich hatte das Gefühl, er hat es nicht sehr vorsichtig gemacht, wohl aus Ärger, dass mit mir kein Cent zu verdienen ist. Dann wurde das Foto hereingereicht. Entäuschung auf der ganzen Linie – auf Seiten des Zahnarztes. Es war nämlich alles OK. Und tschüss.

Eilig verliess ich den Behandlungsraum richtung Ausgang. Die Assistentig am Empfang rief mir noch hinterher, ob ich denn keine Jacke hätte. Nein, hatte ich nicht. Mutig war ich morgens ohne Jacke aus dem Haus gegangen.

Auf dem Heimweg fiel mir ein, dass ich die 10 Euro Praxisgeld gar nicht bezahlt hatte. Also da ich so gut wie nie zum Arzt gehe und der Zahnarzt beim letzten Mal auch nichts kassieren durfte weil er nicht an meinem Gebiss zu tun hatte, ist mir die Praxisgebühr überhaupt nicht geläufig. Da wird mir in den nächsten Tagen wohl eine Rechnung ins Haus flattern.

Völlerei

Es ist Sonntagnachmittag 14.00 Uhr – und ich bin noch immer satt von gestern. Was war los?:

Melli hatte zum nachträglichen Geburtstagskaffee nach Lübeck eingeladen. Dazu hatte sie selbst eine Torte gebacken und die 2. Torte der Kühlschrank. Muss ich noch mehr sagen? Wer mich kennt weiss, was passiert ist. Ich mag es kaum zugeben, aber ich habe 4 Stück Torte gegessen. Wir waren ja zum Kaffee eingeladen.

Wer konnte denn damit rechnen, dass wir noch zum Abendessen eingeladen werden würden, um die Ecke zum Griechen. Und da gab es Buffett! Klar doch, dass man da zuschlagen muss. Ich glaube allerdings, dass das eine Stückchen Ananas im Obstsalat zum Nachtisch zu viel gewesen ist. Eine schlaflose Nacht war die Folge mit dem Ergebnis, dass ich heute ziemlich müde bin und dazu noch immer satt.

Oldtimer?


Nein, hier handelt es sich um den geplanten Neubau einer Megayacht im Stil der 20er Jahre im Auftrag von amerikanischen Privatleuten. So, wie ich den modern Stil einiger Megayachten liebe – wie auch moderne Architektur mit viel Glas – finde ich auch dieses Design schön und ansprechend – wie auch alte Häuser.

Noch 2 Tage

Im Büro Stress pur seit fast 3 Wochen, noch bis Freitag. Keine Mittagspause und auch sonst kaum ein Moment, in dem ich mal ein wenig abschalten kann. Ein Schwätzchen mit anderen Kollegen, samll talk am Telefon mit Geschäftspartner? Nein, alles fällt flach. Das Radio läuft nebenbei, aber ich hör nicht hin. Die Welt könnte untergehen und ich würde es nicht mitbekommen. Ich würde am Schreibtisch sitzend mit ihr untergehen.

Ab Montag ist Steffi wieder da. Dann noch eine Woche arbeiten und dann habe ich den wohlverdienten Urlaub.

Und am 2. Urlaubstag ist der Termin beim Notar!