Archiv für den Monat: Juni 2004

Europride 1

Heute Abend haben wir uns einen ersten Überblick über das Strassenfest auf dem Rathausmarkt und am Jungfernstieg verschafft. Bei dem morgen zu erwartenden Massenansturm ist es vorteilhaft, sich vorher in Ruhe die Sache anzusehen. Was herausragendes wurde nicht geboten, nur dass der Bereich zum Feiern auf den Rathausmarkt ausgedehnt wurde und dass noch mehr Anbieter zum Essen und Trinken einladen. Was heisst einladen – man muss natürlich bezahlen.

Wir trafen ein paar Freunde, tranken ein paar Alsterwasser und machten uns dann wieder auf den Heimweg. Ein Europridefeeling wollte sich bislang noch nicht einstellen.

Gold – Gold – Gold

Ich hab gewonnen: 10 kg Gold im Wert von $ 120.000, und zwar bei der „Dubai Gold and Diamond Lottery“, gesponsert von seiner Exzellenz, dem Scheich von Dubai, Scheich Mohammed Bin Rasheed Almaktoum Jr. Eine meiner Email-Adressen ist aus einer Anzahl von 100 Millionen Adressen gezogen worden. So ein Glück aber auch. Seltsam nur, dass mein Spamprogramm die Benachrichtigung gleich in den Spamordner verschoben hat.

Service

Im Lauf der Zeit hatten sich bei unserem Wagen ein paar Dinge eingeschlichen, die unter den Bereich „Garantie“ fallen, nichts wirklich Schlimmes, aber es gehört da eben nicht hin. Für heute war das Auto in der Werkstatt angemeldet. Wir hatten uns extra den Wecker gestellt damit wir pünktlich in der Werkstatt erscheinen. Mitten im dicksten Unwetter mussten wir los. „Fährst Du?“ fragte mich Bernd. Klar fahr ich. Es war beinahe nachtdunkel als wir losfuhren. Um uns herum blitzte und donnerte es, auf den Strassen strömten die Wassermassen.

Die Mitarbeiter beim Werkstattservice waren sehr nett, obwohl wir den Wagen ja dort gar nicht gekauft hatten. Der Meister schrieb gleich die 1. Inspektion mit auf den Auftragszettel. Das würde dann also auch gleich erledigt werden.

Heute Nachmittag machten wir uns auf den Weg, den Wagen wieder abzuholen. Im Kundenbereich herrschte Hochbetrieb und es dauerte eine Weile, bis wir dran waren. Wir hatten damit gerechnet, dass die 1. Inspektion was kosten würde. Nein, wir bekamen Schlüssel und Papiere ohne Rechnung ausgehändigt. Ob alle Punkte zu unser Zufriedenheit erledigt wurden wird sich in den nächsten Tagen herausstellen. Wenn jetzt nichts besonderes mehr mit dem Wagen ist, was wir doch hoffen wollen, brauchen wir erst in 2 Jahren bzw. bei einem Kilometerstand von 30.000 wieder zur Werkstatt.

Zurück zu Hause stellten wir fest, dass der Anrufbeantworter blinkte. Der Meister hatte inzwischen angerufen und mitgeteilt, dass der Wagen fertig ist und abgeholt werden kann. Trotz des positiven Eindrucks hoffen wir, dass wir die Werkstatt nicht so schnell wieder benötigen.

Besuch im Gartencenter

Vielleicht liegt es an dem vergangenen milden Winter dass unsere Balkonpflanzen, besonders die Rosen, in diesem Jahr von einer Läuseplage heimgesucht werden. Hausmittel und Giftkeule waren bisher machtlos. Die letzte Spraydose habe ich am Wochenende verbraucht. Also war wieder mal ein Besuch im Gartencenter notwendig, wollte ich ja auch noch eine zusätzliche Pflanze haben.

Pflanzenschutzmittel werden aus verständlichen Gründen nicht im Selbstbedienungsbereich angeboten sondern nur mit Beratung. „Ich brauch was gegen Läuse.“ – „Wo haben sie die?“ – „An den Rosen, nicht auf dem Kopf.“ Lachen auf beiden Seiten. Ich bekam dann ein Mittel gegen Läuse, wohlgemerkt nicht gegen Kopfläuse. Ich nahm gleich 2 Flaschen.

Für den Balkon fand ich noch Salbei, winterfest und den ganzen Sommer blühend sowie einen Kugelthuja. Angeblich soll der in 20 Jahren nur 50 cm wachsen, ideal für den Balkon und was für meinen Mediterrantick. Beschnitten werden muss der nicht, er wächst kugelig – wurde mir jedenfalls erzählt. Natürlich braucht der Kugelthuja ein passendes Pflanzgefäss, was aus Terrakotta. Das fand ich dann auch, und gar nicht mal so teuer. Jetzt ist der Balkon so, wie ich ihn haben will. Das Wetter ist auch wärmer geworden. Schad nur, dass ich nur noch eine Woche Urlaub habe.

Nachwehen

Ich wurde wach, als Bernd aus dem knarzenden Sofa aufstand und im Badezimmer verschwand. Vorsichtig versuchte ich festzustellen, wie es mir geht. Kopf? OK. Magen? OK. Und sonst? Müde und verkatert. Bernd fuhr zum Bahnhof und holte Brötchen, ich ging ins Badezimmer. Ich hätte wohl auch noch nicht fahren dürfen. Nach dem Zähneputzen und Duschen war ich recht fit und bereitete das Frühstück vor. Jörg war inzwischen auch wach geworden.

Nach dem stärkenden Frühstück schauten wir uns die Partyfotos an. Dann war es auch schon an der Zeit, dass Bernd ihn zum Flughafen brachte. Unterdessen versuchte ich, wieder Ordnung in die Wohnung zu bringen. Planlos begann ich hier etwas und dann da. Mein Kreislauf machte mir zu schaffen und ich musste mich ab und zu hinsetzen. Als Bernd zurückkam hatte ich es doch geschafft, das Frühstücksgeschirr zu spülen, im Wohnzimmer Staub zu saugen und den Esstisch zusammen zu schieben und an seinen Platz zu stellen.

Und jetzt sind wir müde und freuen uns auf einen gemütlichen Sofaabend.

Ach ja, eins hab ich noch vergessen: Die Sirene Jörg ist eine ganz Liebe – sie darf wiederkommen!

Lange Nacht

Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir in die Stadt. Jörg hätte gern eine Fleetfahrt gemacht. Aus zeitlichen Gründen (ich musste um 15.00 Uhr in der Markthalle sein) ging das leider nicht. Die schöne Alsterkanal-Fahrt war leider ausgebucht. Wir machten dann eine Alsterrundfahrt. Die ist zwar auch ganz nett, aber die Kanalfahrt ist wesentlich schöner.

Danach genehmigten wir uns einen leckeren Eisbecher an der Alster und machten uns dann auf den Heimweg. Da ich irgendwie eine Laus auf meinem Hemd zerquetscht hatte, musst ich mich noch umziehen. Ich kann doch nicht mit einem fleckigen Hemd auf dem Konzert arbeiten und der Party teilnehmen. Ich hätte mich ja total unwohl gefühlt. Bernd brachte mich dann mit dem Wagen wieder in die Stadt und ich war auf die Minute genau am Auftrittsort.

Es folgten die üblichen Besprechungen und Proben. Der Beleuchtungsmeister war ganz stolz, dass er unser Programm noch nicht vergessen hatte und hatte sich für einige Szenen schon nette Effekte ausgedacht. Für die im Juli stattfindende Amerika-Kanada-Tournee wurden einige unser Stücke in englisch und französisch übersetzt, die heute zum ersten Mal öffentlich präsentiert werden sollten. Leider gibt es immer noch Textschwächen weshalb kurzfristig entschieden wurde, 2 dieser Stücke doch lieber in deutsch zu singen.

Im Foyer traf ich Bernd. Für ihn hatte ich gestern bei der Probe eine Eintrittskarte gekauft. Er ist ja offiziell nicht mehr Chormitglied.

Erstmals wurde unser Konzert von einer professionellen Moderation begleitet. Beverly Boyer führte mit Witz durch das Programm und riss das Publikum zu Lachsalven hin.

Die Mainsirenen brachten ihr Programm „Klischee? OK!“ auf die Bühne. Sie begeisterten mit ihrem sauberen A-cappella-Gesang und der humorvollen Story. Das Publikum spendete reichlich Beifall. Nach zwei Zugaben gingen die Sänger von der Bühne.

Nach der Pause verabschiedete Beverly Boyer Schola Cantorosa und ihre „Piraten“ bereits vor ihrem Auftritt zu ihrer Tournee. Gekonnt studierte sie mit dem Publikum das Lied „In Hamburg sagt man tschüss“ ein und animierte die Zuschauer zum Schunkeln. Der Beleuchtungsmeister konnte es nicht fassen, dass so etwas in der Markthalle passiert, finden dort doch überwiegend Rock-Konzerte statt.

Dann kamen die „Piraten“ auf die Bühne. Es stellte sich heraus, dass es ganz gut war, die beiden Stücke in deutsch zu singen. Beim übersetzten Song „Schrubben“ kam es zu einem erheblichen Textausfall, der auch nicht überbrückbar war. Es entstand ein richtiges Loch. Mir blieb fast das Herz stehen und ich dachte schon, das Lied müsste abgebrochen und neu begonnen werden. Doch auf wundersame Weise fanden die Sänger unter der bewährten Leitung von Matthias ihren Rhythmus wieder und es ging wie gewohnt weiter, ja, man konnte den Eindruck haben, dass diese Panne den Chor beflügelt hatte und die Sänger jetzt wirklich alles gaben. Am Ende war der Aussetzer beim Publikum vergessen, was am Beifall deutlich zu merken war. „Schrubben“ auf deutsch war dann eine der beiden Zugaben.

Nach dem Auftritt dankte „Frau“ Boyer namentlich allen wichtigen Beteiligten, die den Abend ermöglicht hatten. Das erste Mal wurde auch die Technik, d.h. Edgar und ich, erwähnt. Der neue Vorstand macht eine wirklich gute Arbeit. Danke!

Mit dem von beiden Chören gesungenen Abba-Song „Thank you for the music“ wurde ein glanzvoller Abend beendet.

Wie üblich gab es backstage Sekt für alle nach der Aufführung. Hier habe ich mit drei Bechern wohl den Grundstein für den weiteren Verlauf des Abends gelegt. Ein erster Gedankenaustausch über das Konzert fand statt. Trotz der Panne waren alle Beteiligten positiv gestimmt und guter Laune.

Und dann nahm das Schicksal, mein Schicksal, seinen Lauf!

Es begann eine der legendären Aftershowparties von Schola Cantorosa. Es wurde getanzt, gezappelt, geflirtet – und hier und dort worden auch ein paar Zärtlichkeiten ausgetauscht. Ach ja, getrunken wurde natürlich auch. DJ Holger gelang es, mit seiner Musikmischung die Tanzfläche ständig gefüllt zu halten. Die altbwährten Schola-Choreographien, vorgetanzt von uns „Scholarianern“, animierten die Gäste zum Mitmachen. Es war wieder mal eine tolle Stimmung. Hier gibt es ein paar Partyfotos.

Irgendwann ist auch der schönste Abend zu Ende. Man soll ja auch aufhören wenn es am schönsten ist, was manchmal auch wirklich besser ist, wie ich am eigenen Leib erfahren durfte.

Wir fanden schnell ein Taxi, das uns nach Hause brachte. Unterwegs bekam ich schon Schweissausbrüche, so dass ich das Fenster öffnen musste. Der letzte Becher Wein, den ich getrunken hatte, musste nicht gut gewesen sein, das war in aller Deutlichkeit zu spüren. Normalerweise benutze ich immer die Treppe zu unserer Wohnung. Aber ich hatte das Gefühl, dass das heute nicht möglich war und nahm lieber den Lift. Bernd machte mir einen Kater-Cocktail mit ASS +C. Mir war heiss und ich war schweissnass. Ein merkwürdiges Gefühl in meinem Hals sagte mir, dass es wohl besser sei, mal die Toilette aufzusuchen, was ich dann insgesamt 3 oder 4 mal machte. Inzwischen wurde es draussen langsam hell und die Vögel begannen ihr Morgenkonzert. Es war halb vier morgens und wir gingen schlafen, Jörg im zum Gästezimmer erklärten Schlafzimmer, Bernd und ich auf dem Schlafsofa im Wohnzimmer. Ich muss sofort eingeschlafen sein.

Spannend

Es ist schon spannend, wenn man einen Schlafgast bekommt, den man kaum kennt. Im Chat haben Jörg und ich uns zwar gelegentlich unterhalten. Aber eigentlich wussten wir recht wenig von ihm, nur dass er bei den Frankfurter Mainsirenen singt, was auch der Anlass seines Besuches ist. Chormitglieder werden ja immer bei den Gastgebern privat untergebracht.

Leider konnte wir ihn nicht mit dem Wagen vom Flughafen abholen weil Bernd seine Mutter zum Zahnarzt fahren musste. Jörg fand den Weg zu uns ohne Probleme, Hamburg ist für ihn auch keine unbekannte Stadt. Anstatt eines Gastgeschenkes lud er uns zum Essen ein. Was liegt da näher als das Bellini bei uns um die Ecke.

Am Nachmittag hatte unser Gast zwei Verabredungen. Bernd brachte ihn mit dem Wagen zu der ersten. Auf der Fahrt dorthin kam ihnen die Idee, am Abend ins Musical „Tand der Vampire“ zu gehen. Bernd rief mich an und fragte, ob ich für die am Abend stattfindende Chorprobe einen Ersatz bekommen könnte. Konnte ich aber leider nicht – schade.

Ich ging dann abends zur Probe in die Markthalle. Jörg, Volker (ein Freund von Jörg und eine Chatbekanntschaft von mir) und Bernd gingen ins Theater.

Auf der Probe stellte sich heraus, dass meine Anwesenheit völlig zwecklos war weil es keine Möglichkeit gab, die für unsere Aufführung notwendigen Geräusche von CD einzuspielen. Ein wenig traurig war ich schon, hätte ich doch die Möglichkeit gehabt, Volker mal persönlich kennen zu lernen. Ausserdem gehe ich ja immer gerne ins Theater und wenn es sich um ein Musical handelt sowieso.

Nach der Vorstellung, ich war schon zu Hause, rief Bernd mich an und fragte, ob wir uns noch irgendwo treffen wollen. Vorsorglich hatte ich eine Flasche Prossecco kaltgestellt und so machten wir uns noch einen gemütlichen Abend zu Hause. Auf diese Weise lernte ich Volker doch noch kennen.

Urlaubswetter

Ich habe es gehofft und ich habe es sicher auch verdient: Das Wetter ist endlich besser, sonniger und demzufolge auch wärmer geworden. So habe ich es mir im Urlaub vorgestellt. So kann es bleiben. Ein wenig Regen und ein paar Wolken sind zwar bei Wetteronline schon wieder zu sehen, aber die die Vorhersage ist nicht so schlecht.

Probe

Am kommenden Samstag steht das nächste und hoffentlich auch letzte Konzert mit dem aktuellen Programm in der Markthalle an. Der Vorverkauf läuft äusserst schleppend. Hoffentlich können wir den Mainsirenen als Gastchor eine halbwegs gefüllte Markthalle präsentieren. Aber mal ehrlich: Wer schaut sich schon 4 oder 5 mal das gleiche Programm an, auch wenn es einige Änderungen gibt und ein paar der Stücke in englisch und französisch gesungen werden?

Heute Abend wurden nur die Stücke geprobt, die in englisch und französisch gesungen werden. Tja, wenn ich das mal als Generalprobe gelten lasse, kann man wohl davon ausgehen, dass es am Samstag besser klappen wird.