Abschied

„Mein Schiff 1“ – immer noch mein Traumschiff – hat Hamburg, und damit Deutschland, gestern für immer verlassen. Das Schiff befindet sich jetzt auf der Reise nach Mallorca. Vom Mittelmeer aus geht es dann nach Asien. Im Februar geht das Schiff dann auf seine letzte Reise für TUICruises von Asien nach Mallorca.

Ein paar Leute haben sich gestern bereitgefunden, „Mein Schiff 1“ zu verabschieden. Passend dazu weint der Himmel. Wenn ich an der Elbe gewesen wäre, hätte ich wohl Rotz und Wasser geheult.

Viele mögen es ja für absurd halten, wie emotional ich damit umgehe. Tja, ich kann nichts dafür, so bin ich nun mal.

4 Gedanken zu „Abschied

  1. karin

    🙂 , das ist, als wenn man hier in münchen eine alte tram in den schuppen fähren würde und die münchner sie verabschieden, mit blasmusik, und fähnchen blauweiß schwenken, durchaus nachvollziehbar, aber für mich ?, das bringt mich nicht in bewegung, vielleicht am fernseher verfolgen, das war´s dann schon, aber du warst ja arbeitsmäßig mit dem thema verbunden, wieder was anderes,
    die welt dreht sich weiter, ist nicht aufzuhalten, leider sage ich, manchmal möchte ich keine veränderungen mehr, aber wat mut dat mut
    auf alle fälle wünsche ich euch einen wunderschönen interessanten urlaub und amerikakontakt!

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    1. Hans-Georg

      Ich denke mal, dass knapp 100 % der Passagiere, die an Bord einer Kreuzfahrt sind, dieses ganz bestimmte Feeling nicht haben. Statt einen Sonnenuntergang zu genießen, gehen sie lieber essen – nur ein Beispiel. Und wenn der Kapitän 1 x das Schiffshorn ertönen lässt, wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwindet, stehen mir die Tränen in den Augen.
      Ich war vielleicht 5 Jahre alt, von Travemünde aus gab es Fährverkehrt nach Skandinavien nur im Sommer. Im September, wenn die Trelleborgfähren verabschiedet wurden, spielte am Kai das Lübecker Polizeiorchester „Muss i denn ..“ als das Schiff langsam vom Kai ablegte und rückwärts den Hafen verließ. Bereits damal bekam ich eine Gänsehaut und feuchte Augen. Dieses ganz spezielle Ding wurde mir anscheinend in die Wiege gelegt, das hat nichts mit meinem ehemaligen Job zu tun, eher umgekehrt. Ich vermute, dass ich mir den Job ausgesicht habe wegen meiner Affinität zur Schifffahrt und zum Meer. Wenn ich nicht so viel Gefühl dareingelegt hätte, ich bestimmter aufgetreten wäre, wäre ich auf der Karriereleiter vielleicht ein paar Stufen weiter hinaufgekommen. Aber mein Job hat mir auf der Stufe sehr gefallen. Und ich habe lieber Gefühle als eiskalt zu sein.
      Eine Tram fährt an Land auf Schienen und ist der Natur erheblich weniter ausgeliefert als ein Schiff, welches auf hoher See ganz allein auf sich gestellt.
      Ach ja, noch eins: Ich behaupte steif und fest: Jedes Schiff hat eine Seele!

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